Umbau des Kulturzentrums kostet 950.000 Euro mehr
Teurer als gedacht

Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Als der Umbau des Kulturzentrums geplant wurde, lagen die Preise der Bauindustrie noch deutlich niedriger als heute. Jetzt muss die Stadt auch bei diesem Projekt tiefer in die Tasche greifen.
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Der Anbau des Josef Albers Museums Quadrat wird rund 3,3 Millionen Euro mehr kosten als geplant, und auch der Umbau des Kulturzentrums wird vermutlich deutlich mehr Geld verschlingen als gedacht. Die Gründe sind die gleichen.

Die Bauwirtschaft boomt, und bei den Ausschreibungen für das Projekt im Herzen Bottrops werden inzwischen deutlich höhere Preise aufgerufen als zu Planungszeiten. Damit ist die Kalkulation über den Haufen geworfen. Im Falle des Kulturzentrums rechnet die Verwaltung mit einer Kostensteigerung in Höhe von rund 950.000 Euro - also ein Plus von etwa 28 Prozent. Der kommunale Eigenanteil beliefe sich somit auf insgesamt 1.286.100 Euro, da eine Erhöhung der Förderung ausgeschlossen ist. Am 17. September wird der Haupt- und Finanzausschuss darüber entscheiden, ob dem Vorschlag gefolgt werden soll, den Umbau des Kulturzentrums dennoch wie geplant fortzusetzen und entstprechende Haushaltsmittel freizugeben.

In der verwaltungsinternen Investitionskonferenz Anfang September wurden verschiedene Szenarien zur weiteren Vorgehensweise abgestimmt.
Projektstopp: Ein Projektstopp würde mindestens Kosten in Höhe von circa 1.476.000 Euro für bereits entstandene Baukosten im Rahmen der Vorabmaßnahme einschließlich des Wiederherrichtens der Fläche und bereits entstandener Planungskosten sowie möglicher Zins- und sonstiger Vergabeforderungen bedeuten. Diese Ausgaben würden nicht gefördert und müssten aus Eigenmitteln der Stadt Bottrop finanziert werden.

Anpassung der Entwurfsplanung: Eine Anpassung der Entwurfsplanung an den Kostenrahmen würde die Zustimmung aller Fördergeber sowie des Entwurfsverfassers erfordern. Die Planungsleistungen wären erneut zu vergüten. Eine Kompensation der prognostizierten Mehrkosten könne nur über eine grundlegende Anpassung der Entwurfs-, Genehmigungs-, und Ausführungsplanung aller Planungsdisziplinen erreicht werden. Die hierdurch entstehenden erneuten Planungskosten würden zu einer weiteren Erhöhung der Gesamtkosten führen, die ebenfalls durch Einsparungen am Gebäude zu kompensieren wären.
Des Weiteren käme es hierdurch zu einer erheblichen, ebenfalls kostenrelevanten, Verzögerung in der Bauausführung. Da eine veränderte Planung mit dem Fördergeber, dem Land NRW, abzustimmen ist und der aktuelle Förderzeitraum Ende 2020 erheblich überschritten würde, ist eine Förderung über die bisherige Förderschiene nicht sichergestellt.

Reduzierung der Kostensteigerung durch Qualitätsminderung von Materialien oder durch Reduzierung von Leistungen:
Das Gebäude und die Außenanlagen seien bereits konsequent kostenoptimiert geplant, so die Verwaltung. Somit verblieben nur minimale Spielräume hinsichtlich einer Reduzierung von Qualität und Standards. Eine weitere Reduzierung der Ausführungsqualität würde eine
Erhöhung der Folgekosten in Bezug auf Wartung, Instandhaltung und Reinigung nach sich ziehen, die in keinem wirtschaftlichen Verhältnis zu den erzielten Einsparungen stünde. Am 17. September entscheidet der Haupt- und Finanzausschuss, wie es weitergehen soll.

Autor:

Judith Schmitz aus Bottrop

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