Hilfe für die Abandonados in Brasilien - Die Stiftung Bom Conselho Kirchhellen ermöglichte den Ausbau ihrer Einrichtung in Brasilien für behinderte und ältere Menschen

Seit nunmehr fast 20 Jahren kümmert sich die von Hedwig und Werner Koller ins Leben gerufene Stiftung um die Abandonados, die Verlassenen, Aufgegebenen, des brasilianischen Dorfes Bom Conselho. Für etwa drei Wochen ist nun der Präsident der Stiftung, Pater Zito Gomes de Lima Gast bei dem Ehepaar Koller.

Zum fünften Mal bereits besucht Pater Zito Deutschland. Neben einem gemeinsamen Fotoabend und einem Besuch bei Misereor hielt Pater Zito auch die Messe in Kirchhellen. Die Kollekte der Messe kommt nun den Einrichtungen der Stiftung in Brasilien zu Gute.

„In Südamerika gibt es kaum Altersheime oder Einrichtungen für Behinderte, diese Menschen haben dort gar keinen Wert. Wir helfen mit unserer Stiftung, den Abandonados ein neues Zuhause zu geben und das Bewusstsein für die Wertschätzung des Alters zu schulen“, so Hedwig Koller über ihre Arbeit.
In den letzten drei Jahren wurde die Einrichtung in Brasilien ausgebaut und verbessert. So finden heute maximal 60 Hilfsbedürftige Platz in dem neu geschaffenen Ess- und Aufenthaltsraum, die Küche wurde in den ehemaligen Waschraum und der Waschraum in einen neuen Trakt verlegt. „Deutsches Haus“ nennen die Brasilianer diesen Anbau, der wegen seines typisch deutschen Spitzdaches in Südamerika sehr auffällig ist.
Das Äußere, die Gebäude und ihre Instandhaltung wird finanziell von der Stiftung getragen, die von vielen Freunden und Familien aus Kirchhellen und Umgebung unterstützt wird. Um das Interieur kümmern sich die Bewohner selbst, sie organisieren unter anderem jedes Jahr einen Wohltätigkeitstee, den brasilianischen Chá, auf dem Lose, Kaffee und selbstgemachter Kuchen verkauft werden. Vom Erlös wurden in diesem Jahr etwa neue Stühle erworben.
Zur Stiftung gehören auch zwei Farmen, die in den landwirtschaftlich ertragreicheren Bergregionen liegen. Dort arbeiten einige Bewohner und finanzieren so ein Drittel ihrer laufenden Ausgaben. In der Einrichtung selbst sind 40 freiwillige Frauen tätig, wie etwa Maria del Lourdes, die nach der Ermordung ihres Mannes, der als Kind im Heim lebte, als Physiotherapeutin die älteren Menschen betreut. „Ihr Sohn, der auch in die Stiftung aufgenommen wurde, ist heute der Sonnenschein der Bewohner“, so Hedwig Koller.
Bisher hat es die Stiftung bereits zwölf Jugendlichen aus Kirchhellen und Umgebung ermöglicht, einige Zeit in der Einrichtung in Brasilien zu leben und zu arbeiten. „Alle sind begeistert zurückgekommen und haben sehr viel für ihr Leben mitgenommen. Die Erfahrungen, die sie dort gemacht haben, haben alle in ihrem späteren Werdegang stark geprägt“, freut sich Werner Koller.
Entstanden ist die Stiftung 1992 aus der Freundschaft des Sohnes der Kollers zu Pater Zito, den er während seines Studiums in Brasilien kennenlernte.
Geplant ist in Zukunft, die Folgen des schweren Unwetters im Juni 2010, das Teile der Einrichtungen zerstörte, zu beheben, sowie die Rattenplage einzudämmen und die Schäden, die die kleinen Nager an Abwasserkanälen und Rohren verursacht haben, zu beseitigen. „Und nächstes Jahr feiern wir alle gemeinsam in Brasilien unser zwanzigjähriges Jubiläum!“, lacht Werner Koller.

Autor:

Alessa Wendland aus Bottrop

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