Castrop-Rauxeler GesamtschülerInnen besuchen ehemaliges KZ in Polen

Seit einigen Tagen veröffentlichen wir hier Reisetagebuchauszüge von einer Studienfahrt der beiden Castrop-Rauxeler Gesamtschulen:

Bewegende Momente
Am Mittwoch waren wir im KZ und Vernichtungslager Birkenau. Wir hatten dort eine vierstündige Führung. Die Hauptthemen waren die Kinderbaracke, die Frauenbaracke, die Männerbaracke, die Desinfektionsanlagen und die Krematorien. Als erstes besuchten wir die Männerbaracken. Dort wurde uns erklärt, unter welchen Bedingungen die Menschen dort leben mussten. Anschließend zeigte uns der Guide die Sanitäranlagen: es gab ca. 100 "Löcher" für 1500 Menschen. Von dort aus gingen wir zum Hauptwachturm, von wo aus wir überblicken konnten, wie groß das Gelände ist. Die Kinder mussten auf engstem Raum schlafen, teilweise auf dem nackten Fußboden auf mehreren Etagen übereinander. Sie hatten keine Spielzeuge und wurden von ihren Müttern bei der Ankunft im KZ getrennt. Durch die engen Räume und die mangelnde Hygiene sind viele Krankheiten im Lager ausgebrochen. Insgesamt war dies eine sehr beeindruckende Führung.
Am Nachmittag hatten wir das Glück mit einem Zeitzeugen zu sprechen, der als achtjähriges Kind nach dem Warschauer Aufstand als Häftling mit seiner Familie nach Auschwitz kam. Er wusste sehr eindrucksvoll von seinen Kindheitserinnerungen zu berichten. Am tiefsten berührte uns, als er von dem Moment erzählte, wie ein SS Mann ihn von seinem Vater wegriss, an den er sich wegen der Kälte geklammert hatte. Erst 69 Jahre später erfuhr er, dass der Vater im KZ umgebracht worden war. Auf die Frage, warum er sich heute als Zeitzeuge engagiere , antwortete er: „Mein größter Wunsch ist es, dass Ihr dafür Sorge tragt, dass so etwas nie wieder passiert!“

Annabella, Norma und Catharina

Autor:

Uwe Pfromm aus Castrop-Rauxel

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