Ein Sport mit Geschichte: Das Faustball-Team des CTV sucht „Nachwuchs“

Ludger Chapelier (4.v.l.) sucht Verstärkung für seine Faustball-Mannschaft.                             Foto: privat
  • Ludger Chapelier (4.v.l.) sucht Verstärkung für seine Faustball-Mannschaft. Foto: privat
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Es ist eine der ältesten und traditionsreichsten Sportarten der Welt – und eine der unbekanntesten. „Das Problem ist, dass viele Leute überhaupt nicht wissen, was Faustball eigentlich ist“, erklärt Ludger Chapelier. Seit 39 Jahren ist der 65-Jährige mit großer Begeisterung in der Faustball-Abteilung des Castroper Turnvereins aktiv – wenn man denn von einer „Abteilung“ sprechen darf.

„Aktuell sind wir noch fünf Leute“, berichtet der Sportler, der sich dringend „Nachwuchs“ für den Verein wünscht: „Ich bin mit meinen 65 Jahren der Älteste in der Gruppe. Zum Glück sind meine Schwiegersöhne auch dabei. Ohne die beiden hätten wir längst dicht machen können.“
Eine Erklärung für das eher geringe Interesse an der Sportart hat Chapelier nicht: „Es ist ein sehr schöner Sport, der Schnelligkeit, Kraft und ein gutes Ballgefühl erfordert“, weiß er. Zudem sei die Stimmung in der Gruppe sehr gut.
Der Sport sei dem Volleyball vergleichbar (beide Sportarten gehören in die Gruppe der sogenannten „Rückschlagspiele“) – auch wenn es einige Abweichungen gebe. So werde zum Beispiel anstelle eines Netzes eine Leine in der Mitte des Spielfeldes aufgespannt und die Teams, die sich auf dem Feld gegenüberstehen, seien relativ klein. „Auf jeden Fall macht es unheimlich viel Spaß und man kommt ordentlich ins Schwitzen“, so Chapelier.
Sein Team trainiert immer dienstags ab 20 Uhr in der Sporthalle an der Westheide in Dingen. Wer Lust habe,den Sport auszuprobieren, könne sich gerne telefonisch bei Ludger Chapelier melden (Tel. 0162/5816112). „Alter und Geschlecht sind egal“, erklärt er. „Nur ein wenig Ausdauer sollte man mitbringen."

Hintergrund:

Wann genau „Faustball“ entwickelt wurde, ist nicht überliefert. Als sicher gilt, dass der Sport aus Südeuropa stammt.

Erste schriftliche Aufzeichnungen über das Spiel entstammen der Feder des römischen Kaisers Gordianus aus dem Jahr 240 n. Chr.

Im 16. Jh. erlebt das Spiel eine Renaissance. In erster Linie wird es als Zeitvertreib von Edelleuten und Adel praktiziert.

Johann Wolfgang von Goethe erwähnt das Faustball-Spiel in seiner „Italienischen Reise“.

Bei der Faustball-WM 2011 in Österreich holt Deutschland den Titel.

Autor:

Verena Wengorz aus Castrop-Rauxel

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