Allein in die Welt hinaus: Mit Fahrrad und Navigationsgerät durch den deutschen Osten

Mit dem Fahrrad an der deutsch-polnischen Grenze: Norbert Keymer auf seiner großen Tour. 
Foto: privat
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„Allein in die Welt hinaus fahren.“ Diesen Traum hatte Nobert Keymer schon seit einer ganzen Weile. Doch als er vor einem Jahr ein Navigationsgerät für das Fahrrad geschenkt bekam, hielt sich seine Begeisterung zunächst in Grenzen. „Ich hatte das Gerät in der Hand und dachte: ‚Oh Gott, damit hast du mehr Arbeit als Nutzen‘“, erinnert er sich. Die Mühe habe sich allerdings gelohnt. Denn mit Hilfe des Geräts unternahm der 70-Jährige auf eigene Faust eine abenteuerliche Tour von Berlin durch das nördliche Ostdeutschland. Nun möchte er allen, die ähnliches planen, seine Hilfe anbieten.

Wenn Norbert Keymer heute mit dem Fahrrad unterwegs ist und dabei auf Radfahrer trifft, die verzweifelt in ihren großen Faltkarten blättern, weiß er, wofür er sich die Arbeit mit seinem Navigationsgerät gemacht hat. Denn als er Anfang Juni vergangenen Jahres von Berlin aus allein mit dem Fahrrad aufbrach, um abseits der üblichen Touristenstrecken den deutschen Osten zu erkunden, hatte er mit solchen Schwierigkeiten längst nicht mehr zu kämpfen.„Der Vorteil des Navigationsgerätes ist, dass man den Umwegen und Schwierigkeiten bereits zuhause am PC begegnet. Die eigentliche Tour kann man dann aber ganz unbeschwert genießen“, so Keymer.
Die rund 1.000 Kilometer lange Strecke, die Keymer in viermonatiger Vorarbeit am heimischen PC ausgearbeitet hatte, führte ihn unter anderem durch seine Geburtsstadt Rostock, zur Gedenkstätte Sachsenhausen, entlang der Ostseeküste, nach Stralsund, Rügen und Usedom bis über die polnische Grenze hinaus.
Die größte Schwierigkeit sei dabei gewesen, dass es zwar eine Kartensoftware für das Navigationsgerät gebe, diese allerdings noch nicht sehr ausgereift sei und „nicht automatisch die kürzeste und beste Strecke anzeigt“. Dies mache die umfangreiche Planung im Vorfeld notwendig.
Die Tour selbst sei dann jedoch dank des Geräts sehr viel entspannter und schöner gewesen als vorherige Fahrten. „Man muss nicht so viel im Kopf haben, kann die Landschaft genießen und Fotos machen“, erzählt Keymer. Deutschland habe er während der 18-tägigen Tour von einer ganz anderen Seite erlebt. „Ich bin früher immer sehr viel weiter verreist und stelle nun fest, wie viel es in relativ naher Umgebung noch zu entdecken gibt.“ Schon im Herbst dieses Jahres möchte sich Keymer ein weiteres Mal auf große Tour begeben. „Wieder ab Berlin, aber diesmal in südlicher Richtung durch den Osten“, erzählt er.
Anderen Interessierten, die sich ein Fahrradnavigationsgerät anschaffen möchten oder bereits eines besitzen, möchte er gerne seine Hilfe anbieten. Regelmäßig an jedem 2. Mittwoch im Monat ab 19 Uhr steht er bei den Treffen des ADFC in der Tapas-Bar „La Sonrisa“ als Ansprechpartner zur Verfügung. Telefonisch ist Keymer unter der Nummer 02305/20392 erreichbar.

ADFC auf Tour:

Der ADFC fährt am Sonntag (23. Februar) zur Zeche Waltrop.

Zum Kemnader See geht es am Sonntag (23. März).

Treffpunkt ist jeweils um 10 Uhr der Castroper Hauptbahnhof.

Teilnehmen kann jeder, der ein verkehrssicheres Fahrrad hat.

Nichtmitglieder zahlen 3 Euro.

Autor:

Verena Wengorz aus Castrop-Rauxel

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