Volkskranheit Demenz - Vortrag bei der Senioren-Union

Die Referentin des Demenzvortrages. | Foto: Bernd Altmeppen
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Voerde. Demenz, eine Volkskrankheit, die es eigentlich schon immer gab, über die aber noch nie soviel berichtet und diskutiert wurde wie heutzutage. Mens, lateinisch für „Geist“, de, lateinisch für „ohne“, eine fast brutal anmutende Übersetzung bei der Vielzahl der Menschen die mittelbar und unmittelbar betroffen sind. Dr. Ilse Gehrke ist Chefärztin der Geriatrischen Abteilung am Weseler Marienhospital, somit Expertin auch auf dem Gebiet „Demenz“. Jetzt sprach sie zum Thema auf Einladung der Voerder Senioren-Union. Über 60 Interessierte kamen in die Gaststätte „Zur Kutsche“.
Demenz-Patienten können nicht mehr denken, wie sie es zuvor konnten. Sie reagieren emotional anders, als sie es zuvor taten. Die sozialen Kontakte verändern sich, weil das Sozialverhalten nicht mehr das ist, was es früher war. „Wie geht man damit um, wenn man Auffälligkeiten feststellt, beim Ehemann, bei der Freundin, beim Nachbarn?“ Das war die Frage, die Dr. Gehrke nach ihrem einstündigen Vortrag den meisten Zuhörern beantworten musste. „Aber Auffälligkeiten sind noch keine Demenz“, beruhigte die Medizinerin. Schließlich könne jeder einmal seinen Schlüssel verlegen oder eine Telefonnummer vergessen. Aber wenn sich die Symptome häuften, gelte es Ruhe zu bewahren, dem Patienten nicht das Gefühl der Minderwertigkeit zu geben, so lange es eben gehe normal weiter zu leben.
Eine akute Demenz gebe es nicht, so Gehrke. Sei ein Patient plötzlich und überraschend verwirrt und in seinen kognitiven Fähigkeiten eingeschränkt, müssten andere Gründe vorliegen. Etwa zehn Prozent der Fälle seien behandelbar. Die bekannteste Form der Demenz sei die von Alois Alzheimer entdeckte Variante. Der vaskulären Demenz, also der Form, die durch verengte Gefäße im Gehirn entsteht, sei durch einen gesunden Lebensstil entgegen zu wirken.
Der Vorsitzende der Voerder Senioren-Union, Friedhelm Kampen, dankte der Referentin sehr herzlich für einen ebenso interessanten wie lehrreichen Abend. „Wer gut zugehört, wird in Zukunft beim Thema Demenz besser mitreden können“, so Kampen.

Autor:

Stefanie Scholten aus Dinslaken

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