Michaela Eislöffel ist seit 100 Tagen die erste Bürgerin der Stadt Dinslaken - Ein erstes Resümee
100 Tage als Bürgermeisterin

Vor 100 Tagen: Michaela Eislöffel beim Amtsantritt als Dinslakenes Bürgermeisterin im Tribünenhaus der Trabrennbahn.  | Foto: Stadt Dinslaken
  • Vor 100 Tagen: Michaela Eislöffel beim Amtsantritt als Dinslakenes Bürgermeisterin im Tribünenhaus der Trabrennbahn.
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Seit gut 100 Tagen ist Michaela Eislöffel Dinslakenes Bürgermeisterin. Wir haben sie gefragt, wie sie Ihren Start empfand und welche Pläne sie für die Stadt verfolgt.

NA: In Zeiten einer Pandemie ein solches Amt zu übernehmen ist sicher keine einfache Aufgabe. Wie sieht im Moment Ihr Arbeitstag aus?
Michaela Eislöffel: Mein Arbeitstag beginnt gegen 8.00 Uhr in einer Teamsitzung mit der Presseabteilung. Ab 9.00 Uhr sind in meinem Kalender unterschiedlichste Meetings eingetragen. Zu den inhaltlichen Aufgaben der Verwaltung kommen natürlich auch die Antrittsbesuche von Menschen aus der Stadtgesellschaft, verschiedenster Kooperationspartner*innen und auch Gespräche mit politischen Vertreter*innen anderer Kommunen hinzu. Corona bestimmt auch meinen Arbeitsalltag. Bisher ist es mir nur sehr selten gelungen eine kurze Mittagspause zu haben. Wenn es gegen 17 Uhr im Rathaus ruhiger wird, finde ich die Zeit mich den Unterschriftsmappen und Emails zu widmen. An einzelnen Tagen kommen in den Abendstunden noch Sitzungen mit politischen Vertreter*innen dazu. Wie von mir erwartet, dauert ein Arbeitstag für gewöhnlich 12 oder 13 Stunden. Einen zusätzlichen Tag an den Wochenenden nutze ich, um die Themen, die noch auf meinem Schreibtisch liegen, abzuarbeiten und mich auf die kommende Woche vorzubereiten.

NA: Der Rat der Stadt ist gewachsen, mehr Frauen und verjüngt hat er sich. Acht Fraktionen sitzen im Rat und gerade zu Beginn, im November, gab es viel Gesprächsstoff (Partei-/Wählergemeinschafts-Ausstritte, Neuformierungen). Wie schätzen Sie die Partei- bzw. Fraktionslandschaft ein?
Michaela Eislöffel: Die Parteien- und Fraktionslandschaft hat sich in der Tat verjüngt. Wir haben 35 neue Ratsmitglieder in den Ausschüssen und der Frauenanteil hat sich verstärkt. Sie sprechen Parteiaustritte und Neuformierungen an, letztlich sind ja nur zwei Herren in andere Bündnisse gewechselt. Das hat zu Anfang der Legislaturperiode für Unruhe gesorgt, ist aber jetzt schon fast Schnee von gestern. Ich schaue zuversichtlich in die Zukunft und hoffe, dass alle Fraktionen ihre Diskussionsfreude bei wichtigen Themen für die Stadtgesellschaft auch weiterhin konstruktiv einbringen. Aufgrund der Coronasituation hatte der Rat seine Aufgaben auf den Hauptausschuss übertragen. Im Hauptausschuss sind die Fraktionen vor allem durch ihre männlichen Ratsmitglieder vertreten. Die Heterogenität der Ratsmitglieder ist der Spiegel unserer Gesellschaft und ich freue mich auf die Zeit, in der wir wieder mit allen Ratsmitgliedern tagen können.

NA: In den Ausschüssen und Ratssitzungen hat man Sie bereits souverän und wortgewandt erlebt. In welcher Form haben Sie sich auf diese Aufgaben vorbereitet? (Haben Sie doch, oder?)
Michaela Eislöffel: Es hilft nur die sachliche Analyse dessen, was gerade passiert, um entsprechend Kontern zu können. Offensichtlich ist es mir an der ein oder anderen Stelle ganz gut gelungen. Es hilft Angriffe stets zu versachlichen und nicht persönlich zu nehmen.

NA: Ihre wöchentliche Videobotschaft an die Bürger*innen steht u.a. für die versprochene Transparenz. Wie kommt die Video-Mitteilung bei den Bürger*innen an? (Gibt es Feedback?)
Michaela Eislöffel: In den letzten Wochen habe ich viele positive Rückmeldungen zu den Video-Botschaften bekommen. Leider ist die Tendenz, dass sich in den sozialen Medien überwiegend Kritiker*innen zu Wort melden. Die Videos werden von vielen Menschen angeklickt und gesehen. Diese Zahlen sprechen für sich und gerade jetzt in der Pandemie möchte ich den Kontakt über die Videos fortführen.

NA: Ein stadtbekanntes Gesicht soll Ihre persönliche Referentin werden. Das hat schon für hitzige Diskussionen im sozialen Netzwerk gesorgt. Möchten Sie noch etwas dazu sagen?
Michaela Eislöffel: Es ist ein langer Prozess der Suche nach Unterstützung in meinem ganz engen Team gewesen. Mir war es sehr wichtig, eine einzelne Person mit Verwaltungserfahrung zu finden, die alles abdecken kann. Das ist mir nicht gelungen. Ich bin zuversichtlich, dass sich meine künftige persönliche Referentin gut einarbeitet und wichtiger Bestandteil meines Teams sein wird. Als parteilose Bürgermeisterin kann ich mich nicht auf generellen Rückhalt aus einzelnen Fraktionen verlassen, umso wichtiger erscheint es mir ein gutes Team hinter mir zu haben. Alle Beteiligten waren in den Prozess einbezogen und jetzt blicken wir zuversichtlich in die Zukunft.

NA: Gibt es Pläne für die Stadt, die Sie unseren Lesern mitteilen möchten?
(Was steht in den kommenden Wochen auf Ihrem to-do-Zettel?)

Michaela Eislöffel: Das Wichtigste ist, gut durch die Coronakrise zu kommen. Die medizinische Versorgung muss gesichert sein, deshalb ist es wichtig, den Inzidenzwert weiter zu senken. Es gibt viele anstehende Themen und Aufgaben, die im Rat oder entsprechend im Hauptausschuss entschieden werden. Die Restaurierung der Gebäude der Tafel sind ein Thema, die Unterstützung der Ideen rund um die Zechenwerkstatt, weitere Sanierungsmaßnahmen der Schulen und Kitas und die Fertigstellung der Katrin-Türks Halle – nur um ein paar Beispiele zu nennen. Auf die Einweihung der KTH freue ich mich besonders.

Autor:

Janutschka Perdighe aus Dinslaken

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