Standort- und Entwicklungsalternativen für die Schermbecker Grundschulen
Grundschulneubau kostet bis zu 17 Mio. Euro

Am Mittwoch, 26. Juni, fand in der Gaststätte Ramirez eine Informationsveranstaltung zu Standort- und Entwicklungsalternativen für die Schermbecker Grundschulen sowie Chancen einer gemeinsamen Grundschule und Realisierung eines kommunalen Bildungszentrums statt.

Für die weitere Entwicklung der Gemeinde Schermbeck sind qualitätvolle Schulangebote und ein reiches kulturelles Angebot von hoher Bedeutung. "Nur durch das Steigern der Attraktivität Schermbecks als Standort für die Neuansiedlung junger Familien kann dem demografischen Wandel, einer immer älter werdenden Bevölkerung wirksam begegnet werden" heißt es in einer Erklärung der Gemeinde Schermbeck.

Inhalte der Machbarkeitsstudie

In den vergangenen sechs Monaten hat das Büro RATHKE Architekten BDA aus Wuppertal im Auftrag der Gemeinde eine Machbarkeitsstudie erarbeitet, die neben der Betrachtung einer Sanierung der bestehenden Schulgebäude auch alternative Standorte für eine gemeinsame fünfzügige Grundschule in Schermbeck analysiert. Die Studie prüft ergebnisoffen alternative Möglichkeiten für die Entwicklungen der Schermbecker Grundschulen und dient als Entscheidungsgrundlage für den Gemeinderat.

Aktuell läuft der Schulbetrieb der Maximilian-Kolbe-Schule und der Gemeinschaftsgrundschule unter Leitung der Rektorin Frau Steigerwald mit einigen operativen Einschränkungen.

Anstehende Investitionen

Im Hinblick auf die Anpassung der beiden Bestandsgrundschulen an die heutigen Anforderungen auf die für einen inklusiven Schulbetrieb erforderliche Barrierefreiheit und die Digitalisierung stehen erhebliche Investitionen mit reinen Baukosten in Höhe von mindestens 5-6 Mio. Euro an. Dennoch werden die angepassten Bestandsgebäude nie den Standard eines Neubaus erreichen.

Untersuchung von Varianten Neben der Untersuchung, welche Investitionen in die bestehenden Einrichtungen Maximilian-Kolbe-Schule und Gemeinschaftsgrundschule in nächster Zeit zu tätigen sind, wird untersucht, inwieweit beide Schulen an einem Standort zusammengeführt werden könnten. Des Weiteren wird untersucht inwieweit die Zusammenführung beider Schulen an einem der bestehenden Standorte möglich ist. Hier werden sowohl Neubauvarianten als auch Umbau und Erweiterungskonzepte geprüft. Zudem werden an zwei weiteren Grundstücken, zum einen an der Weseler Straße und zum anderen an der Freudenbergstraße, Neubaukonzepte untersucht. Im Falle der Realisierung einer gemeinsamen Grundschule als Neubau könnten die hierfür erforderlichen Baukosten durch die Vermarktung der derzeitig genutzten Grundstücke der beiden Grundschulen teilweise gegenfinanziert werden. Für die Neubauvarianten prognostiziert die Machbarkeitsstudie reine Baukosten zwischen ca. 15 Mio. € und ca. 17 Mio. €. Diese Kosten beinhalten dann auch die für eine dann 5-zügige Grundschule erforderliche 3-fach Sporthalle, hier in Form einer Mehrzweckhalle / Versammlungsstätte. Sowohl für die Varianten, in denen die bestehende Bausubstanz einbezogen wird, als auch für Neubauvarianten können ohne vorliegende konkrete und detaillierte Planungen lediglich Kostenprognosen erstellt werden.

Kommunales Bildungszentrum

Die Erweiterung des Raum- und Nutzungsprogramms einer neuen Grundschule durch die Integration kommunaler Nutzungen, die allen Bürgern zur Verfügung stehen, könnte eine Förderung der entsprechenden Bereiche der neuen gemeinsamen Grundschule durch das Land NRW ermöglichen.
Das Konzept sieht die synergetische Mehrfachnutzung einzelner Raumbereiche z. B. durch die Volkshochschule, Bereiche für Jugendarbeit, für Vereine sowie Angebote für Senioren vor.

Das kommunale Bildungszentrum würde so zu einem zentralen Ort der Begegnung mit vielfältigen Nutzungen.Die Realisierung eines kommunalen Bildungszentrums in Schermbeck wäre ein landesweit wahrgenommenes Leuchtturmprojekt mit Strahlkraft weit über die Grenzen der Gemeinde hinaus.

Bürgerbeteiligung

Im Rahmen der Informationsveranstaltung haben die Bürger die Möglichkeit bekommen, Anregungen und Kritik zu den möglichen Varianten zu äußern; die Beiträge, die an den Stationen für die jeweiligen Standorte angebracht wurden, fließen als Bestandteil in die Machbarkeitsstudie ein.

Entscheidungsfindung

Da die Machbarkeitsstudie eine ergebnisoffene Überprüfung ist, stellt sie lediglich Möglichkeiten dar, spricht dabei aber keine Empfehlung aus. Vielmehr sollen die Untersuchungen gemeinsam mit den Anregungen und Argumenten der Bürger zu einer Entscheidungsfindung beitragen. An dieser Stelle wiederholt die Verwaltung den Wunsch, dass sich möglichst viele Bürger an der sachlichen Diskussion beteiligen, um den politischen Vertretern eine mehrheitsfähige Entscheidung zu ermöglichen.

Zeithorizont

Sollte sich der Gemeinderat im Ergebnis für eine Neubauvariante entscheiden, würde im Falle eines Kommunalen Bildungszentrums zunächst ein entsprechender Förderantrag gestellt werden. Nach einem Architektenwettbewerb würde die weitere Planung sowie Ausschreibung und Vergabe der Bauleistungen folgen.

Abhängig von der zu entscheidenden Konzeptvariante kann die Durchführung eines Bebauungsplanverfahrens erforderlich sein, um auf einem der zur Disposition stehenden Neubaugrundstücke Baurecht zu schaffen.
Hinsichtlich der Gesamtdauer von der Ratsentscheidung bis zur Eröffnung einer "neuen Schule" ist je nach Konstellation mit mindestens drei Jahren zu rechnen. Im Falle einer Förderung käme eine entsprechende Vorlaufzeit bis zur Aufnahme in das Förderprogramm hinzu.

Autor:

Olaf Hellenkamp aus Dorsten

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