Wiederverwendbare Einkaufstaschen – Welche ist die umweltfreundlichste von allen?

Wenn es nach neuen EU-Regelungen geht, sollen Verbraucher bald für herkömmliche Plastiktüten zahlen. Und das aus gutem Grund. Denn Plastik in jeglicher Form und insbesondere auch in Form von Tüten verursacht weltweit viele Umweltschäden. Und tatsächlich gibt es bereits seit vielen Jahren Alternativen, die viel besser geeignet wären, um den Einkauf zu verpacken. Doch welche ist die umweltfreundlichste von allen?

Wir haben uns die bekanntesten Varianten angeschaut und möchten Ihnen zeigen, welche umweltfreundlicher sind und wie Sie sich verhalten müssen, um die Umweltbilanz als Verbraucher zu verringern. Hier ist ein Überblick:

Papiertüten

Auf den ersten Blick erscheinen Papiertüten besonders umweltfreundlich, da Papier bekanntermaßen biologisch abbaubar ist. Doch der Schein trügt ein wenig. Denn der Materialaufwand ist relativ groß. Zb. Müssen bei der Produktion besonders reißfeste Fasern verwendet werden. Dafür ist die Bearbeitung mit Chemikalien notwendig, welche die Umwelt auf Umwegen belasten.

Zudem müssen Papiertüten besonders dick sein, um genauso reißfest wie Plastiktüten sein zu können. Dafür muss dann wiederum umso mehr Material verwendet werden. Das schlägt sich folglich in der Umweltbilanz nieder. Damit eine Papiertüte eine gleich gute Bilanz wie eine Plastiktüte hat, muss sie 3-4 mal verwendet werden. Etwas besser schneiden Papiertüten hingegen ab, wenn sie mit recyceltem Material hergestellt werden. Doch auch dann ist dennoch ein hoher Materialeinsatz notwendig.

Stoffbeutel

Ebenso wie die Papiertüte gilt auch der Stoffbeutel auf den ersten Blick als umweltfreundliche Alternative. Doch betrachtet man die Herstellung etwas näher, fällt auf, dass auch hier die Herstellung aufwändiger ist als die einer Plastiktüte. Durchschnittlich muss ein Stoffbeutel ca. 25- bis 32-mal verwendet werden, damit sie die gleiche Umweltbilanz wie eine Plastiktüte erreicht. Denn der Ausgangsstoff ist Baumwolle. Und dieser benötigt viel Wasser, Fläche und Energie, damit er wächst. Die Stofftüte ist also nicht eine wirklich gute Alternative.

Jedoch können Stoffbeutel in der Regel viele Jahre und mehrere hundert Mal verwendet werden. Dadurch erreichen Sie doch eine bessere Umweltbilanz, falls der Nutzer sich dies bewusst macht. Wer besonders viel Spaß an der eigenen Tasche haben möchte, um diese so oft wie möglich zu benutzen, kann im Internet günstig Taschen bedrucken lassen.

Kompostierbare Plastiktüte

Auch hier trügt der Schein leider. So ist diese Variante sogar die schlechteste. Eine durchschnittliche kompostierbare Plastiktüte besteht aus 70% Rohöl und nur aus 30% nachwachsenden Stoffen. Für den Anbau der sogenannten Energiepflanzen werden außerdem Fläche, Wasser und Energie benötigt. Zudem ist nach der Meinung von vielen Experten umstritten, ob diese Art der Plastiktüte wirklich abbaubar ist. Versionen aus Cellulose und Stärke schneiden zwar besser ab, enthalten dafür aber sogenannte Polymere, die im Kompost gefährliche Bestandteile hinterlassen.

Tragetaschen aus Polyester

Tragetaschen aus Polyester gelten bei Experten als umweltfreundliche Alternative. Nur leider sind diese selten zu finden. Deshalb wäre es eine gute Idee, diese als Werbetaschen für Unternehmen anzubieten, um mehr Leute auf diese Möglichkeit aufmerksam zu machen. Ebenso positiv ist, dass Polyester aus 90% recyceltem Material hergestellt werden kann.

Kunststofftaschen schneiden besser ab

Mit als die beste Variante gelten Kunststofftaschen. Auch hier kann größtenteils recyclebares Material verwendet werden, sodass kein Anbau von kostbarer Baumwolle stattfinden muss. Diese Variante schneidet sogar besser als die beliebten Jutebeutel ab. Denn sie müssen in der Regel lediglich drei Mal verwendet werden, um eine positive Umweltbilanz zu erreichen. Leider können Kunden selten erfahren, ob die jeweilige Tüte mit recyclebarem Material hergestellt wurde, weil es dafür kein spezielles Siegel gibt.

Beste Lösung: Keine Tüten verwenden

Die beste Lösung ist, auf Tüten komplett zu verzichten und stattdessen einen Rucksack oder einen Korb zu nehmen. Denn ein Rucksack kann für viele Zwecke genutzt werden und muss nicht speziell für den Einkauf hergestellt werden. Auch gut für die Umweltbilanz ist ebenso, wenn Verbraucher auf Gemüse und Obst ohne Plastikverpackung zurückgreifen. Denn auch auf diese Weise kann die Umweltbilanz verbessert werden.

Wichtig ist auch generell, dass sie die jeweilige Tüte (falls sie doch eine verwenden), so oft wie möglich nutzen. Denn der Kauf einer neuen Tüte schadet der Umwelt umso mehr.

Autor:

Doreen Vogel aus Dorsten

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