Basketball: Die Wölfe steigen ab

Der BSV Wulfen steht als erster Absteiger in die Regionalliga fest: Das Team hat den sportlichen Klassenerhalt in der 2. Basketball-Bundesliga ProB Nord verpasst. Mit 74:79 (28:38) kassierte das Team von Trainer Heimo Förster ausgerechnet beim Lokalrivalen BG Dorsten die entscheidende Niederlage, die die Wölfe zurück in die Regionalliga schickt.

von Jo Gernoth

Zuwenig hatte das BSV-Team, das ohne den erkrankten Leistungsträger Hendrik Bellscheidt auskommen musste, der zunächst furios aufspielenden Heimmannschaft entgegenzusetzen. Während die BG sofort demonstrierte, dass sie um die Bedeutung dieses Abstiegsrunden-Rückspiels weiß, fehlte es auf Wulfener Seite an der richtigen Einstellung, mentaler Frische und physischer Präsenz.

Bereits in der 5. Spielminute versenkte Nderim Pelaj seinen vierten Dreipunkte-Wurf zum 14:3 für die Gastgeber. Nach der Auszeit von Heimo Förster ging das muntere Scheibenschießen ungehemmt weiter. Nach weiteren, erfolgreichen Distanzwürfen von Jones und Marquardt hieß es in der 8. Minute bereits 6:22 aus Wulfener Sicht. Die Wölfe hatten bis hierhin offensiv rein garnichts zustande gebracht. Als dann auch Center-Bulle Blake Pool von jenseits der 6,75m einwerfen durfte, ging es beim Stand von 10:26 in die erste Viertelpause.

Das Team von Trainer Heimo Förster hatte sich für die 2. Halbzeit viel vorgenommen. Doch es kam zunächst anders. Innerhalb von zwei Minuten bauten Jones und Spettmann die Führung der BG wieder auf 18 Punkte aus. Kampflos aber wollte der BSV sich nicht aus der Liga verabschieden. Angeführt vom heute effektivsten Spieler Laron Griffin, für den an diesem Abend 9 Rebounds und 2 Blocks gescoutet wurden, blies Wulfen nun zur Aufholjagd.
Als Wendepunkt muss man wohl die 23. Minute anführen, als Dorstens US-Aufbau Christopher Jones verletzt auf die Bank musste und auch nicht mehr zurück kam. Die Wölfe witterten nun ihre Chance und auch auf den Rängen wurde es nun ein echtes Dorstener Derby. Das Schluss-Viertel entwickelte sich dann zu einem wahren Krimi. Zunächst vermochte es die BG noch, die erfolgreichen Offensiv-Aktionen des BSV zu kontern. Als dann aber der aufopferungsvoll kämpfende Philip Günther von Krämpfen geplagt aus dem Spiel war und fortan im Kabinengang behandelt werden musste, fasste sich Antonio Houston ein Herz und versenkte gleich zwei Distanzwürfe zum 69:75, Anthony Young legte ebenfalls aus der Distanz nach und Toni Houston verkürzte von der Linie aus auf 74:75. Auf der Gegenseite machte - wieder einmal - Blake Pool den Sack routiniert zu, indem er souverän von der Linie zum Endstand von 79:74 verwandelte.

BSV-Coach Heimo Förster zum Spiel: „Dorsten hat in der Anfangsphase hochprozentig getroffen, sie kamen aus der Kabine aufs Spielfeld und waren richtig bereit das Spiel zu gewinnen. Wir waren da noch nicht wirklich wach. Mit Hendrik Bellscheidt ist bei uns ein dominierender Spieler ausgefallen, wir mussten umstellen, haben mit zwei Kleinen gespielt und mit Toni, da war es schon extrem schwer hier zu spielen. Aber wir haben uns ins Spiel zurückgekämpft, das hat uns am Ende dann allerdings zuviel Energie gekostet. Das Ding geht auf meine Kappe, ich bin der Trainer der Mannschaft und es tut mir unendlich leid für den Klub, auch für die Fans, die grandios sind und uns voll unterstützen. Aber wir sind abgestiegen. Da habe ich meinen Job nicht so gemacht, dass der Verein erfolgreich Basketball spielt, habe vielleicht auf die falschen Leute gesetzt, man muss es in Ruhe analysieren. Diese Verantwortung übernehme ich.“

BSV: Günther (12/1), Young (21/4, 9 Reb.), Hummelt (3/1), Berger (4/1), Mazur (4), Griffin (15, 9 Reb.), Schulze Pals, Vadder, Houston (15/3). BG: Jones (10/1), Pelaj (16/4), Cadmus (10/1), Poole (18/1), Budde, Janoschek, Marquardt (10/2), Spettmann (11), Wilkins (4/1).

Hintergrund

Bis zum 31. Mai bleibt den Wulfenernnoch ein Funken Hoffnung. Sollte bis dahin ein Nord-Verein der 2. Liga von seinem Startrecht zurücktreten, würde sein Platz an den drittplatzierten der Abstiegsrunde gehen. Ein Funken Hoffnung, der für das abschließende Spiel in Stahnsdorf motivieren sollte. Mit einem Sieg würden die Wölfe übrigens ihren Bezwingern in die Karten spielen und der BG Dorsten den Klassenerhalt sichern.

Autor:

Lokalkompass Dorsten aus Dorsten

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