Dorstener Ingenieur mit Fachpreis für Holzturm in Finnland ausgezeichnet

Dipl.-Ing. Ernst A. Kleinschmidt aus Dorsten errichtetet den Turm in Finnland.
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Dorsten/Hyvinkää. Er ist etwa 34 Meter hoch, komplett aus Holz und steht im finnischen Hyvinkää. Der Antennenmast der finnischen Telefongesellschaft Sonera wurde im Jahr 2008 in Betrieb genommen.

Durch seine besondere Konstruktionsweise - die dreistielige stufenförmige Verarbeitung von Brettschichthölzern (BSH) - konnte der Mast wesentlich höher gebaut werden als sonst im Holzmastbau üblich. "Dadurch können Masten aus Holz errichtet werden, die deutlich höher als die umstehenden Bäume sind", sagt Diplom-Ingenieur Ernst A. Kleinschmidt aus Dorsten, der Planung und Bau des Vorhabens inne hatte. Da das Projekt in besonderer Weise die Leistungen von Ingenieuren vorführt, erhielt es von der Ingenieurkammer-Bau NRW jetzt einen Fachpreis.

Die Ingenieurkammer zeichnete das Vorhaben im Bereich "Umweltgerechtes Bauen" aus. Das Projekt zeigt nach Ansicht einer Fachjury vorbildlich, wie spezielle Herausforderungen mit ingenieurtechnischer Cleverness und Kreativität gelöst werden können. Das Vorhaben ist eines von rund 70, mit denen sich Ingenieure anlässlich eines Projekt-Wettbewerbs zum 20-jährigen Bestehen der IK-Bau NRW im Jahr 2014 präsentieren. Die Öffentlichkeit kann im Internet unter www.projektwettbewerb.ikbaunrw.de über alle Vorhaben abstimmen. Der Wettbewerb der IK-Bau NRW dauert noch bis November, wer abstimmt hat die Chance auf einen von zehn Preisen.

Der Holzmast in Hyvinkää wurde gemeinsam mit dem finnischen Architekten Lauri Sorainen gebaut. In drei Teilbereichen wurden ein-, zwei- oder dreiteilige Brettschichthölzer so miteinander verbunden, dass der Mast besonders stabil ist und die bisherige Höhe für Holzmasten aus gewachsenen Baumstämmen um das Dreifache übertroffen wird. "Eine solche Bauweise findet sich bislang nur selten. Für die besondere Bauart wurde ein Gebrauchsmusterschutz des Deutschen Patentamtes ausgesprochen", erklärt Kleinschmidt. Die Konstruktionsart sei zudem deutlich witterungsbeständiger und nicht so rissempfindlich wie eine normale Holzmastkonstruktion.

Der Mast konnte nach Angaben von Kleinschmidt, der fast 25 Jahre an der Universität Dortmund Tragwerkslehre gelehrt hatte, innerhalb von drei Tagen montiert werden. "Durch die hohe Festigkeit der Konstruktionsart können die auftretenden Wind- und Antennenlasten über einen Betonsockel in den Baugrund eingeleitet werden", betont er. In der Angebotsphase wurde festgestellt, dass die Herstellungskosten für die Holzkonstruktion wesentlich geringer als bei anderen Baumaterialien sind. "Die Lebensdauer liegt - bei regelmäßiger Wartung - bei 80 bis 100 Jahren", sagt der Dorstener Diplom-Ingenieur.

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Lokalkompass Dorsten aus Dorsten

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