Ausstellung über Ideenwettbewerb + Werkstattgespräche zur Zukunft des Ruhrgebiets

Seit Donnerstag ist die Wanderausstellung über den Ideenwettbewerb "Zukunft Metropole Ruhr" auch in Dortmund für ein paar Tage zu sehen (bis kommenden Dienstag). Der Verein Akoplan hat dafür einen passenden Ort gefunden: das ehemalige Museum am Ostwall.

Worum geht es bei der Ausstellung?

Um die Region Ruhrgebiet, ihre heutigen Probleme und natürlich auch um ihre möglichen Zukünfte. Die Veranstalter fragen Sie:
Sind wir nicht alle das ständige Gegeneinander der Ruhrstädte leid? Die Eigensinnigkeiten der Bürgermeister/-innen und Stadtparlamente, nur jeweils auf den eigenen Vorteil bedacht, das Fehlen von Kooperation und gemeinsamer Strategie?
Wer glaubt denn schon, dass z.B. Dortmund erfolgreich sein könnte mit seinen – immer wieder neu aufgelegten - Versuchen, sich vom übrigen Ruhrgebiet abzusetzen und sich als „Herz Westfalens“ zu positionieren? Gibt es zu dem „Rette sich wer kann“ wirklich keine Alternative?
Und wer hätte sich noch nie über schlecht abgestimmte Fahrpläne und fehlende Verbindungen im regionalen ÖPNV aufgeregt? Über Zersiedlung und brachgefallene Flächen, die einfach so vor sich herdümpeln und das Netz der Städte zerreissen? Und uns viele unnötige Wege aufzwingen. Ist der Trend zu den großen Einkaufszentren, die in erster Linie auf die autonutzenden Kunden schielen, wirklich nicht mehr aufzuhalten?

Darum, und um mehr, könnte es gehen in einem Versuch, das Ruhrgebiet neu zu erfinden. Und darum ging es in der Tat auch den 5 Teams aus Stadtplanern, Verkehrs- und Sozialwissenschaftlern, die vom Regionalverband RVR im letzten Jahr zu einem Wettbewerb der Ideen eingeladen wurden. Den Fokus zu weiten auf die Gesamtregion (RVR-Verbandsgebiet). Die Ausstellung präsentiert die wichtigsten Ergebnisse der fünf Teams.

2 öffentliche Werkstattgespräche

Begleitend zur Ausstellung in Dortmund gibt es zwei Diskussionsveranstaltungen, zu ausgewählten regionalpolitischen Themen, die Akoplan zusammen mit der Redaktion der Ruhrgebietszeitschrift AMOS vorbereitet hat.

Die erste Werkstatt fand bereits gestern abend statt und drehte sich um wirtschaftliche Perspektiven des Ruhrgebiets und um Fragen des regionalen Verkehrs. In der zweiten Werkstatt, am morgigen Sonntag, wird es um die Themen Armut (und ihre Bekämpfung), Wohnungsversorgung und benachteiligte Quartiere gehen. Beginn 12 Uhr.

Das ständige Gegeneinander der Ruhrstädte verstellt den Blick

Ähnlich wie beim Wettbewerb sollen auch bei diesen „Werkstattgesprächen“ all die Bürgermeister bzw. Bürgermeisterinnen in der Region - und das, was sie so sagen oder anstreben – schlicht mal für einen Moment vergessen und gefragt werden:
Was gibt die Region an Rhein und Ruhr her? Wo liegen ihre Schwächen, wo ihre Stärken? Was kann sie, was kann sie nicht (oder sollte sie vielleicht besser auch nicht können)? Wo liegen vergrabene Schätze, wo bislang ungenutzte, verkannte Gelegenheiten, an die eine Zukunftsvision anknüpfen könnte? Welche Entwicklungen brauchen unsere besondere Aufmerksamkeit? Was droht, unterzugehen?

Zu den Gesprächen haben die Veranstalter verschiedene kritische Geister aus der Region eingeladen. Zugesagt: haben u.a. Hermann Bömer (vormals TU Dortmund), Frau Neşe Özcelik (Büro für Chancengleichheit/Leben im Alter, Stadt Oberhausen), Tobias Scholz (Mieterverein Dortmund), Benjamin Benz (FH Bochum) und Bastian Pütter (BODO).

Beides, Veranstaltungen und Ausstellung, findet in der Lichthalle des ehemaligen Ostwallmuseum am Ostwall statt. So haben Sie Gelegenheit, nebenbei auch dieses Gebäude noch mal zu besichtigen, bevor es denn - im Moment sieht es immer noch schwer danach aus - irgendwann abgerissen wird.

Die beiden Veranstalter erhoffen sich eine lebhafte Debatte, auch wenn "das Regionale" in den Köpfen der meisten „Ruhris“ leider (noch) nicht besonders tief verankert ist.
Und sie betonen, dass sie sich ausdrücklich nicht nur auf Dinge beschränken wollen, wo sie, oder andere, schon fertige Lösungen oder Antworten parat hätten.
Sie sind herzlich eingeladen, sich in die Debatte einzumischen und Gedanken oder konkrete Vorschläge vorzutragen. Eine Anmeldung zu den Veranstaltungen ist nicht erforderlich.

Termine Ausstellung (4.-9. September 2014)

Die Ausstellung wurde vom Regionalverband Ruhr (RVR) zusammengestellt und präsentiert die wichtigsten Ergebnisse aus dem letztjährigen Ideenwettbewerb.
Eröffnung: Donnerstag, 4. September, 16 Uhr
Weitere Öffnungszeiten:
Fr, Sa, Mo u. Di jeweils18-21 Uhr,
außerdem während der und im Anschluss an die beiden Werkstattgespräche
Ort: ehemaliges Gebäude des Ostwall-Museums, Lichthalle (Ostwall 7)
Der Eintritt ist frei. Mehr unter www.akoplan.de

Autor:

Heiko Holtgrave aus Dortmund-City

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