Jugendliche vertreiben?

Bei den Jusos treffen die Forderungen der CDU, den Alkoholkonsum von Jugendlichen in der Öffentlichkeit einzuschränken, auf Unverständnis.
Die CDU forderte eine Eingreiftruppe von Polizei, Ordnungs- und Jugendamt, um unerwünschte Treffpunkte von Jugendlichen in der Öffentlichkeit aufzulösen.
Der stellv. Juso-Vorsitzende Martin Schmitz dazu: „Es ist schade, dass die CDU hier einseitig urteilt und Jugendliche nun mit einer eigens einzurichtenden Eingreiftruppe drangsalieren will. Die CDU sollte diese Truppe lieber gegen diejenigen einsetzen, die Jugendlichen verbotenerweise Alkohol verkaufen.“
Die Jusos befürchten die Verdrängung Jugendlicher aus dem öffentlichen Raum. Exzessiven Alkoholkonsum inmitten von Wohnvierteln halten auch die Jusos nicht für akzeptabel.
Die Vertreibung der Emo-Szene am Stadtgarten zeige jedoch, dass angebliche Alkoholexzesse oftmals als Vorwand für die Vertreibung dienen. Die sich dort Versammelnden seien in großer Mehrheit rechtstreu gewesen, trugen aber keine, dem bürgerlichen Empfinden, angepasste Kleidung.
Der Kritik der CDU werde nun mit der Forderung nach einer „Eingreiftruppe“ die Krone aufgesetzt.
Die Jusos pochen darauf, dass der öffentliche Raum auch gerade Jugendlichen zur Verfügung stehen muss, die sich regelmäßige Bar- oder Disco-Besuche nicht leisten können oder den Normvorstellungen nicht entsprechen. Auch die weiteren CDU-Vorschläge kommen bei den Jusos schlecht weg. Eine Veränderung der Öffnungszeiten der Jugendfreizeitstättenbefürworten die Jusos zwar: „Auf unsere Initiative ist die Verwaltung hier schon aktiv geworden.“
Es werde ein neues Konzept für die Jugendfreizeitstätten erarbeitet. „Man darf aber nicht so blauäugig sein und hoffen, dass sich dadurch die Treffen im Freien auflösen. Nicht jeder Jugendliche hat Interesse an den Angeboten,“ zweifelt Schmitz.
Dass mit der Bebauung des Thier-Geländes Dortmunds Club- und Diskothekenszene verarmt sei, hätten die Jusos in der Vergangenheit auch regelmäßig deutlich gemacht.
Aber auch hier habe der Verwaltungsvorstand auf Betreiben der Jusos eine Arbeitsgruppe zur Revitalisierung des Hafen-Viertels eingerichtet.

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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