Sonne auf dem Dach?

Damit in Dortmund noch mehr Solaranlagen entstehen, gibt es jetzt Infos über die Sonneneinstrahlung auf den Hausdächern. | Foto: Archiv
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Ist mein Dach für eine Solaranlage geegnet? Die Frage können sich Dortmunder Hausbesitzer ganz einfach im Internet beantworten.
Denn jetzt wurde im Rathaus von Oberbürgermeister Ullrich Sierau das nagelneue Solarkataster im Internet frei geschaltet. Einige wenige Klicks ,und man hat die notwendigen Informationen zur Hand. Damit leistet die Stadt Dortmund einen weiteren wichtigen Beitrag zur Stärkung des Klimaschutzes und zur Förderung erneuerbarer Energien. Sierau: „Das Solarkataster macht es in Zukunft noch einfacher, die Sonnenenergie in Dortmund zu nutzen. Und das ist auch politisch gewollt, denn aufgrund des Ausstiegs aus der Kernenergie ist es jetzt notwendiger denn je, auf Alternativen zu setzen. Die Stadt Dortmund wird bis Mitte 2013 in einem Masterplan Energiewende modellhaft zeigen, wie die großen Herausforderungen dieses Paradigmenwechsels auf kommunaler Ebene zu schaffen sind.“
Rot und orange leuchten im Netz die Dachflächen, die ‚sehr gut’ und ‚gut’ für den Einbau einer Solaranlage geeignet sind. Um sein Haus im Solarkataster zu finden, muss man nur seine Straße eingeben. Wenn das eigene Dach rot markiert ist, fallen mindestens 900 Kilowattstunden Sonnenstrahlung pro Quadratmeter im Jahresverlauf an, und diese Energie kann durch eine Photovoltaikanlage in Strom umgewandelt werden. Dies entspricht in etwa dem Bedarf einer Person in einem Drei-Personen-Haushalt. Ist das Dach orange eingefärbt, erreichen es immerhin noch zwischen 750 und 900 Kilowattstunden Sonnenenergie. Auch hier lohnt sich die Ausnutzung der Sonnenenergie durchaus.
Mit einem weiteren Mausklick auf die Dachfläche erhält man zusätzliche Informationen. Wie groß ist die Fläche, die auf dem Dach für eine Solaranlage genutzt werden kann? Welcher Stromertrag ist maximal zu erzielen? Oder wie hoch ist die CO²-Einsparung? Diese und weitere Hinweise zur Planung sollen den Hauseigentümern die Entscheidung für den Bau einer Solaranlage erleichtern.
Der Lehrstuhl für graphische Systeme der Fakultät für Informatik an der Technischen Universität Dortmund hat das flächendeckende Solarkataster für Dortmund im Rahmen einer Forschungs- und Entwicklungsarbeit erstellt. Dabei sind neben der Gebäudeausrichtung, der nutzbaren Dachfläche und der Dachneigung auch Verschattungen z. B. durch umliegende Gebäude sowie die jahreszeitbedingte Sonneneinstrahlung berücksichtigt worden.
Im Vorfeld mussten mehr als 200.000 Gebäudedächer im Stadtgebiet Dortmund analysiert werden. Die Stadt Dortmund stellte für das komplexe Berechnungsverfahren die erforderlichen Daten zur Verfügung. Gleichzeitig wurden in diesem Projekt wertvolle Daten für die Erstellung eines virtuellen 3D-Stadtmodells gewonnen.
Dortmunder Dächer haben ein enormes Klimaschutz-Potenzial. Rund 77 Prozent aller Dachflächen sind potenziell sehr gut bzw. gut für die Errichtung einer Solaranlage geeignet. Aus der daraus resultierenden Gesamtdachfläche von etwa 19 Millionen Quadratmetern ergibt sich ein Stromertragspotenzial von rund 950 Gigawattstunden pro Jahr. Damit könnte man jährlich über 500.000 Tonnen CO² einsparen. Anders gesagt: Würde man das gesamte Potenzial der geeigneten Dachflächen in Dortmund nutzen, könnten rund 40 Prozent des gesamten Stromverbrauchs in Dortmund emissionsfrei produziert und die CO²-Emissionen jedes einzelnen Bürgers um knapp eine Tonne pro Jahr reduziert werden.
Das Solarkataster ist ein Baustein im Handlungskonzept Klimaschutz 2020 der Stadt Dortmund, das insgesamt über 100 Einzelmaßnahmen und Projekte zum Klimaschutz enthält. Bis zum Jahr 2020 will Dortmund eine CO²-Einsparung von 40 Prozent gegenüber dem Wert von 1990 erreichen. Das Solarkataster ist unter www.solarkataster.dortmund.de zu finden.

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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