Powerhäkler auf der Zielgeraden

Seit Montag (18. März) wird die Schlanke Mathilde eingepackt. | Foto: Klinke
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Geboren wurde die Idee als es draußen bitterkalt war. Man sehnte sich nach Wärme und vermied den Aufenthalt im Freien. Was aber war mit der Schlanken Mathilde? Sollte das Hörder Wahrzeichen denn weiter da draußen stehen, völlig nackt und damit schutzlos dem frostigen Wetter ausgesetzt? „Nein“, dachte man sich in der Jugend[kultur]werkstatt Hörde und initiierte ein „urban knitting“-Projekt.

Vom Erfolg der Aktion war man tatsächlich etwas überrascht, immerhin wurden insgesamt 119 Häkelmuster entworfen, die zusammengefügt ein Wollkleid für die komplette Schlanke Mathilde ergeben werden. „Wir haben alle Häkelmuster an die Frau und sogar an den Mann gebracht“, freut sich denn auch Nadja Schramm vom Jugendservicebüro am Clarenberg über den so nicht erwartetren Erfolg.

Gehäkelt wurde mit zuvor gespendeter Wolle, so dass jeder Häkler in seiner Farbgestaltung völlig frei war. „Eine Dame hat uns sogar die Hörder Wappen gehäkelt und natürlich darf auch ein schwarz-gelbes „echte liebe“ Häkelteil nicht fehlen“, lacht Schramm.

Nicht nur die 119 Muster waren schnell vergeben, die Nachfrage nach weiteren Schnittmustern war so groß, dass einige Garnituren doppelt gehäkelt wurden. „Falls jemand meint, die Häkelarbeit kaputtmachen zu müssen, können wir zumindest einige Teile an den erreichbaren Stellen - also bodennah - ausbessern“, so die Sozialarbeiterin.

Teilnehmer aus allen Altersgruppen

Gehäkelt wurde quer durch alle Altersgruppen, „wir hatten Teilnehmer aus unserem Streetwork-Projekt genauso wie Teilnehmer aus dem Demenzcafe“, erklärt Nadja Schramm. Während der „Häkelkränzchen“ am Donnerstag wurden unterschiedlichste Häkelvarianten ausgetauscht und diskutiert.
Auch bei Rat und Verwaltung stieß das Projekt auf großes Interesse, „auch wenn die meisten erstmal nichts damit anfangen konnten“, schmunzelt Schramm. Doch sowohl Bezirksstellenleiter Ulrich Spangenberg als auch die zuständigen Ämter ließen sich informieren und gaben letztendlich bereitwillig die Zustimmung für dieses besondere Kunstprojekt.

Seit vergangenen Montag ist endgültig Schluss mit der Häkelei für die Mathilde. Mithilfe eines Hubsteigers hat die Uhrensäule ihr Wollkleid nun angepasst bekommen. Am kommenden Samstag, 23. März, findet dann von 15 bis 18 Uhr eine große Einweihungsparty rund um den Uhrenturm statt.

Das Programm am Samstag

Nach der feierlichen Anbringung des letzten Häkelteils darf gefeiert werden. Mit dabei ist unter anderem die Cover-Band Cash Back und die Tanzgruppe Puzzlebeat sorgt immer wieder für schwungvolle Momente. Dazu laden ein Luftmaschen-Häkelwettbewerb und ein Kreativtisch zum Mitmachen ein.
Und dann?

„Zunächst einmal darf die Mathilde vier Wochen lang ihr Wollkleid behalten, was danach mit den Einzelteilen passieren wird - mal sehen“, so Nadja Schramm. Das Häkelkränzchen am Donnerstag bleibt auf jeden Fall weiter bestehen, denn sowohl Wolle als auch Häkelideen sind noch reichlich vorhandenm. Zudem gab es bereits Anfragen einer Obdachlosenaktion, ob man für sie häkeln möchte. „Mal schauen, wen wir da noch mit ins Boot holen können“, so Daniela Pollei vom Jugendservicebüro. Und was mit den Häkelteilen der Schlanken Mathilde passiert? Man wird sehen ...

Autor:

Lokalkompass Dortmund-Süd aus Dortmund-Süd

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