So eroberten die Dortmunder den Phoenix-See. "Fehlt nur noch die Bierbude"

Machten es sich auf einem der Stege am Ufer bequem: Bekir Gürsoy (l.) und seine Freundin Barbara Janoszek. „Das ist wie Urlaub“, sind die beiden begeistert von Dortmunds neuer Freizeitattraktion. | Foto: wei
  • Machten es sich auf einem der Stege am Ufer bequem: Bekir Gürsoy (l.) und seine Freundin Barbara Janoszek. „Das ist wie Urlaub“, sind die beiden begeistert von Dortmunds neuer Freizeitattraktion.
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Hörde ahoi! Im Mai fielen die Bauzäune und erstmals konnten die Dortmunder das Phoenix-See-Gelände erkunden. Spaziergänger, Radler, Skater und Jogger drehten ihre Runden oder machten es sich auf einem der Stege am Ufer bequem - so wie Bekir Gürsoy und seine Freundin Barbara Janoszek im Bild. „Das ist wie Urlaub“, sind die beiden begeistert von Dortmunds neuer Freizeitattraktion.

Strahlender Sonnenschein, Temperaturen um 30 Grad. Es war schon verführerisch für Kinder, sich in die erfrischenden Fluten des Phoenix-Sees zu stürzen.

Mahnende Worte aber gab‘s vom Wachpersonal, das auch in Zukunft rund um die Uhr seine Runden dreht: „Baden verboten!“ - und schwupps ging‘s meist widerwillig wieder aufs Trockendeck - „Schaaaaade!“ Die kleine, schlaue Lia (6) guckt zu. „Wenn man im See badet, wird das Wasser schmutzig“, sagt sie - und hat Recht.

Spaziergänger, Jogger, Radler, Skater - hunderte, vielleicht tausende, sie alle waren am Eröffnungstag unterwegs. Nach sechs Jahren Bauzeit konnten sie endlich das See-Gelände erkunden. So wie Jürgen Bathe (46) aus Hörde. „Es ist traumhaft. Ein tolles Naherholungsgebiet. Ich bin heute schon zwei Mal um den See gelaufen und dreh‘ auch noch ‘ne dritte Runde. Der See hat zwar viel Geld gekostet, aber wenn man sieht, was aus der alten Industriebrache georden ist. Einfach toll.“ Reiner Schütze (63), Rentner aus Hörde, will da nicht zustimmen. „Ich finde der See hat sich nicht gelohnt. Was hat uns damals der Johannes Rau nicht alles versprochen um angeblich Krupp zu erhalten. Aber letzten Endes habe ich doch meinen Arbeitsplatz verloren“, sagt er.
Kritische Stimmen wie von Schütze sind selten. Man muss danach suchen wie nach der Stecknadel im Heuhaufen. Staunen, Begeisterung, mediterraner Müßiggang bestimmen die Atmosphäre. Immer wieder murmeln viele vor sich hin oder rufen sich gegenseitig zu: „Ist das nicht schön geworden?“ Zustimmendes Nicken. „So isses.“

Michael Schlüter (41) aus Hörde spürt sogar die „Vibes“, die positive Ausstrahlung des Sees - und das noch in 300 Meter Entfernung, wo er wohnt.
Ähnlich geht es Ulrike Kolbe-Bruno (46) und ihrem Mann Riccardo (42) aus Berghofen. „Wir können von unserer Wohnung in Berghofen schön auf den See schauen. Traumhaft. Es ist alles super genial geworden. Von unserer Wohnung sieht der See zwar sehr klein aus, aber wenn man am Ufer steht, sieht man, wie groß er wirklich ist.“ Anne Hellwetter (64), Rentnerin aus Hörde, ist mit ihren beiden Freundinnen Inge Steppat (62) und Lotte Mlynczak (65) unterwegs. „Wir finden den See wunderbar und sind so was von zufrieden. Es fehlten heute nur ein paar Bierbuden, um auf dem langen Weg etwas zu trinken, da es noch keine schattigen Sitzplätze gibt.“

Mathias Bockx (66) ist eigens aus Unna angereist zum Phoenix-See gucken. „Jetzt brauch‘ ich nicht mehr nach Usedom zu fahren, um Urlaub zu machen“, sagt er.

Autor:

Peter J. Weigel aus Dortmund-Süd

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