Botanischer Garten Rombergpark
Park erhält auch neuen Baumwipfel-Erlebnis-Pfad in 18 Metern Höhe

Der Rombergpark als kommunaler Botanischer Garten ohne direkten Universitätsanschluss ist zudem ein wichtiger Freizeit- und Erholungsort.
 | Foto: Archiv/Klinke
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Zukunftskonzept für den Botanischen Garten Rombergpark Stadträtin Birgit Zoerner und der Direktor des Botanischen Gartens Rombergpark, Dr. Patrick Knopf, stellten heute das Zukunftskonzept für den Botanischen Garten Rombergpark vor. Mit über 68 Hektar Fläche zählt der Rombergpark zu den größten Botanischen Gärten der Welt.

„Das auf acht Jahre ausgelegte und pünktlich zum 90. Jubiläum des Parks vorliegende Konzept umfasst zwölf Projekte. Die Gesamtkosten betragen etwa 14 Mio. Euro. Das Konzept beinhaltet diverse Investitionen, deren Einzelprojekte sowohl der wissenschaftlichen Aufgabenerledigung, der Verbesserung der Infrastruktur als auch der Steigerung der Besucherattraktivität dienen. Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Arbeitssicherheit und Energieeinsparung werden optimiert“, erläutert Sport- und Freizeitdezernentin Birgit Zoerner.

Viele Projekte werden im Rahmen der Internationalen Gartenschau (IGA) im Jahr 2027 auf der Ebene „Unsere Parks und Gärten“ eine bedeutsame Rolle spielen.

„Die Erweiterung des Pflanzenschauhaus-Komplexes, der Bau einer Entdeckerstation mit Sammlungs- und Forschungsräumlichkeiten und eines Baumwipfel-Erlebnis-Pfades sind die bedeutendsten Projekte. Auch der Bau des exotischen Gartens, die Installation eines innovativen Wegweiser- und Informationssystems sowie ein neuer Steg am Sumpfzypressenteich werden die Attraktivität des Botanischen Gartens deutlich erhöhen“, kündigt Zoerner an.  Die Verwaltungsvorlage geht jetzt in die politischen Gremien, dem Rat wird sie für seine Mai-Sitzung vorgelegt.

Geplant ist die Erweiterung um mindestens drei weitere Gewächshäuser mit Spezialsammlungen aus Neukaledonien und von den Seychellen. Durch die neue Nutzung des bisherigen „Tropenhauses” als kaltes Nebelwaldhaus in Kombination mit den energetisch hochmodernen Neubauten können bei geringer Energiezufuhr die Ausstellungsräumlichkeiten nahezu verdoppelt werden. Der erste Bauabschnitt der Pflanzenschauhäuser wurde 1958 fertig gestellt. Der zweite Bauabschnitt wurde nicht mehr realisiert.

Die alten Baracken gegenüber dem neuen Bildungsforum Schule, Natur und Umwelt werden durch einen zeitgemäßen Neubau ersetzt. Im Erdgeschoss soll eine erlebnisreiche „Forscherstation” eingerichtet werden. Der Clou ist, die Besucherinnen und Besucher als „Mikroben” in die Pflanze hineinzuführen.
Im Obergeschoss werden die historisch wertvollen Sammlungsbestände - Herbarium, Samen- und Zapfensammlung sowie die pflanzlichen Fossilien - fachgerecht verwahrt und für Untersuchungen genutzt oder bereitgestellt. Ein optisches Labor wird in Kooperation mit Zoo und dem Naturkundemuseum genutzt werden.

In der geographischen Abteilung des Botanischen Gartens Rombergpark soll ein barrierefreier Baumwipfel-Erlebnis-Pfad mit einer Gesamtlänge von 1.200 Metern und einer Maximalhöhe von bis zu 18 Metern entstehen.
Die Wissensvermittlung erfolgt an 18 „botanischen“ Erlebnisstationen für die verschiedenen Waldformationen im Botanischen Garten wie zum Beispiel Alaska und Patagonien. In Kooperation mit dem Zoo kann der Pfad vorbei an den Greifvögeln und Höckertieren bis zum Orang-Utan-Außengehege fortgeführt werden - eine weltweit einmalige Attraktion.
„Der Baumwipfel-Erlebnis-Pfad verspricht ein sehr hochwertiges und nachhaltiges Projekt mit überregionaler Strahlkraft zu werden“, freut sich Zoerner.

Für die Verbesserung von Infrastruktur und Arbeitssicherheit wird gemeinsam mit dem Zoo der Bau eines Recycling-/Lagerplatzes realisiert. Ferner sind der Neubau eines Betriebshofes und eines Überwinterungshauses für die Kübelpflanzen-Sammlung geplant.

Auch die Aufwertung im Bereich des historischen Schlosses und die Erweiterung des Parkplatzangebotes sind vorgesehen. Aufgrund des historischen Pflanzenbestandes und des Denkmalschutzes wurde von einer Neukonzeption abgesehen. Durch das Investitionskonzept sollen Erneuerungen, Optimierungen und Besucherattraktionen geschaffen werden.
In einer der beliebtesten Grünanlagen Dortmunds müssen hier verschiedene Bedürfnisse der Besucher erfüllt werden: Erholung, Bildung, Sport und Spiel. Die Ansprüche in Bezug auf Erreichbarkeit, Infrastruktur und Gastronomie sind gestiegen.

Der Botanische Garten ist als sogenannter weicher Standortfaktor und als Ausflugsziel von städtischer sowie regionaler Bedeutung. Nicht zuletzt ist der Rombergpark aufgrund seiner Größe und Lage im südlichen Grünzug relevant für das innerstädtische Klima sowie ein Rückzugsort für viele heimische Tier- und Pflanzenarten.

„Mit dem Investitionskonzept sollen die bestehenden Stärken und international bedeutsamen Sammlungsbestände erhalten und stärker profiliert werden“, erläutert Stadträtin Zoerner. Die Investitionsnotwendigkeit ergibt sich aus den Zielen Steigerung der Attraktivität, Erfüllung der Besucheransprüche und Stärkung der Konkurrenzfähigkeit.
Der Erhalt des historischen Charakters mit Blick auf die verschiedenen zeitlichen Epochen ist eine Maxime des Zukunftskonzeptes – schließlich geht der Botanische Garten Rombergpark auf einen fast 200 Jahre alten Englischen Landschaftsgarten zurück.

Die Arbeit des Botanischen Gartens besteht aus fünf Kernaufgaben: Sammeln, Pflegen, Dokumentieren, Forschen und Lehren. Der Rombergpark als kommunaler Botanischer Garten ohne direkten Universitätsanschluss ist zudem ein wichtiger Freizeit- und Erholungsort.

Mit der sich ändernden Wahrnehmung der Natur durch die Menschen und den Ansprüchen der modernen, zukunftsorientierten Gesellschaft ist der Botanische Garten Rombergpark ein außergewöhnlicher Lehr- und Lernort. Das Erleben der lebendigen Natur ist ein essentieller Bestandteil des menschlichen Lebens und ein wesentliches Element des Selbstverständnisses.
Seit seiner Gründung im Jahr 1929 stehen die zeitgemäße Wissensvermittlung, das zielführende Sammlungsmanagement und die Erholung für alle Bürgerinnen und Bürger im Fokus des Botanischen Gartens.

Autor:

Holger Schmälzger aus Dortmund-Süd

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