Pyrrhussieg für die Volleyballer des TV Hörde in der Dritten Liga

Volleyball
Dritte Liga
TV Hörde – VSG/ASC Göttingen 3:1 (25:22, 25:27, 25:21, 25:14)

Der Volleyballwahnsinn in Hörde geht weiter. Erneut wollten über 300 erwartungsfrohe Zuschauer die zur „Mannschaft des Jahres“ gewählten Hörder Schmetterkünstler sehen und, von Hallenmoderator und DJ Sven Wiggermann heiß gemacht, lautstark unterstützen. Nach der peinlichen Pleite vor einer Woche in Aachen hatten die Hörder ihren Fans Wiedergutmachung und eine erneute Volleyballparty versprochen.

Doch die fröhliche Stimmung auf der Tribüne wandelte sich urplötzlich in lähmendes Entsetzen, als Lenard Exner im dritten Satz beim Stand von 13:12 mit lautem Schrei und schmerverzerrtem Gesicht auf dem Boden lag. Das Hörder Angriffsass war nach einem Schmetterschlag auf dem Fuß eines übergetretenen Göttinger Blockspielers gelandet und hatte sich (vermutlich) einen Bänderriss zugezogen. Hördes Volleyballboss Dr. Michael Groß, im Hauptberuf Arzt, sorgte für eine rasche Erstversorgung, sodass „Lenni“ als Zuschauer noch den Kampf seiner geschockten Teamkameraden gegen eine drohende Niederlage verfolgen konnte.

Der eingewechselte Kapitän Henning Bruns konnte zwar nach einer längeren Trainingspause nicht die gewohnte Angriffswucht entfalten, leistete aber als Einpeitscher, Blocker und Abwehrspieler wertvolle Arbeit. „Es war ein Pyrrhussieg“, kommentierte Trainer Kai Annacker den 10. Saisonerfolg. Nach dem Bänderriss von Spielmacher Pascal Rademacher und den Kniebeschwerden von Jan Terhoeven musste der TVH bereits seinen dritten Stammspieler ersetzen. Zudem fehlte Mittelblocker Robin Frosting wegen einer Magen- und Darmgrippe.

TVH-Coach Annacker zog bei seinen Wechseln erneut einen Joker. Der für den unglücklich agierenden Benjamin Irle eingewechselte Westdeutsche Beachmeister Denis Berken zeigte auch in kitzligen Situationen starke Nerven und ein sicheres Auge für die Lücken im gegnerischen Block. Die gegen den Abstieg kämpfenden Gäste aus Göttingen setzten den Hörder Annahmeriegel mit fiesen Floatern mächtig unter Druck, sodass der erneut überzeugende Spielmacher Florian Groß auf riskante Pässe zwangsläufig verzichten musste. Die Hörder Angreifer konnten deshalb auch selten den Ball auf den Boden schlagen, sondern schlugen raffiniert den gut postierten Block der Niedersachsen an oder legten die Bälle ab.

Unter diesen widrigen Umständen hat sich der TVH über 100 Spielminuten prächtig geschlagen, seinen Ruf als Team mit großer Moral und exzellenter Kampfkraft bewiesen und bei gleichzeitiger Niederlage von PTSV Aachen seinen dritten Platz verteidigt. Der Chronist kann abschließend noch anmerken, dass sich der Aufsteiger TV Hörde mit stolzen 29 Punkten bereits vier Spieltage vor Abschluss der Runde den Klassenerhalt gesichert hat.

TV Hörde: Berken, Bruns, Exner, Fingerhut, Groß, Hengefeld, Irle, Karkoszka, Kjer, Werth, Windscheif

Autor:

Klaus Wilke aus Dortmund-Süd

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