Feng Chá - erfolgreiche Premiere in Düsseldorf-Kaiserswerth
"Mein Zuhause ist, wo ich Tee trinke!"

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Liebevoll hält Soojung Hwang ihre filigrane Teekanne in der Hand, betrachtet sie, poliert sie. Sie erinnert sich an den koreanischen Teepott-Macher, der seine Leidenschaft während des Widerstandskriegs gegen Japan aufgeben musste, um fortan als Schlachter zu arbeiten.

Sein geliebtes Atelier zu verlassen und sein Handwerk nicht mehr ausüben zu können, brach sein Herz, ließ ihn in seiner Hoffnungslosigkeit verzweifeln. Und da war der deutsche Freund aus Berlin, der es verstand mit der Soojung Hwang Tee zu trinken. Richtig Tee zu trinken. Geschichten und Gedichte rund um den Tee mit seiner tausende Jahren alten Tradition gaben den Anstoß für die Produktion „Feng Chá – der Wind durch Blätter und Wasser im Wandel des Seins“, die noch bis Freitag im Atelier Performative Künste in Düsseldorf-Kaiserswerth zu sehen ist.

Das internationale Ensemble, darunter die koreanische Teezeremonie-Meisterin und Künstlerin Soojung Hwang, die Italienerin Sara Simeoni (Tanz), der Slowene Sašo Vollmaier (Klang-Komposition) und Susanne Weins (Dramaturgin, künstlerische Leitung und Stimm-Performance) setzen unter der Co-Regie des Kaliforniers Jon Kallem in dem ehemaligen Heuschober in der Kittelbachstraße 51 den Tee künstlerisch in Szene.

Internationale Tee-Erfahrungen

Tee ist ein Geschenk der Natur und wird seit Urzeiten fast ausschließlich mit der Hand geerntet. Er zählt zu den beliebtesten Getränken weltweit, verbindet Menschen, bietet Anlass zum kreativen Austausch und erwärmt das Herz. Er gibt Energie für den Tag, heilt den Körper und beugt Krankheiten vor. Die Stimm-Tanz-Performance Feng („Wind“) Chá (koreanisch für „Tee“) spiegelt die facettenreiche Welt des Tees wider. Die Grundidee war das fließende Element Wasser und die Leichtigkeit des Windes mit Stimme, Tanz und Musik zu verbinden.

Die Themen Nachhaltigkeit werden in Feng Chá ebenso aufgegriffen wie die Bedeutung der Teepflanze camellia sinensis und der Handel auf der Seidenstraße. Auch Kritik an der Gesellschaft kommt in der zeitgenössischen Stimm-Tanz-Performance zur Sprache, denn „so wie Gold trinkt auch der Tee das Blut der fleißigen Hände“. Die unterschiedlichen Oo Long-Teesorten „White Monkey“ und „Schwarzer Drache“ verkörpern die Künstlerinnen Sara Simeoni tänzerisch sowie Susanne Weins akustisch in ihrer Stimm-Performance. Düstere und verzerrte Töne, schwere Atmung, ruhige Klaviermusik, klangliche Landschaften und sanfte Gesänge wechseln sich ab.

Das Wichtigste in Feng Chá ist jedoch ist die persönlichen Tee-Erfahrung mit Menschen und die lebendig gewordenen Träume, die die Teezeremonie-Meisterin Soojung Hwang auf der ganzen Welt erlebt hat, und die künstlerisch und mit einfachen Mitteln in Szene gesetzt werden - frei nach dem Motto „Mein Zuhause ist, wo ich Tee trinke.“ Für die in Frankreich lebende Künstlerin Soojung Hwang konnte in der neuen Produktion das Physical Theatre mit der Traumdeutung verbunden werden.

„Feng Chá – Der Wind durch Blätter und Wasser im Wandel des Seins“ ist heute, 16. Juli, und am Freitag, 17. Juli, jeweils um 15.00, 18.00 und 20.00 Uhr im Atelier Performative Künste, Kittelbachstraße 51, in Düsseldorf-Kaiserswerth zu sehen. Tickets sind für 25 Euro an der Tages-/Abendkasse erhältlich. Um telefonische Anmeldung unter Tel.: 0211/4541142 im Vorfeld wird gebeten, um die Zuschauerzahl zu regulieren.

Autor:

Kirstin von Schlabrendorf-Engelbracht aus Düsseldorf

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