Düsseldorfer Norden: Bezirksbürgermeister Stefan Golißa über politische Ziele in 2021
Corona hat uns viel abverlangt

Düsseldorf: Bezirksbürgermeister der BV 5, Stefan Golißa, aus Lohausen.  | Foto: M. Lübke
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Der bisherige Amtsinhaber, Stefan Golißa, aus Lohausen wurde Ende des vergangenen Jahres von der CDU-Fraktion erneut als Bezirksbürgermeister für den Düsseldorfer Norden gewählt. Der LK fragte zu Jahresbeginn nach Zielen und Entwicklungen in seinem Wirkungskreis.

Von Andrea Becker

LK: Was steht für Sie in diesem Jahr als Bezirksbürgermeister des BV 5 auf der Agenda beziehungsweise im Fokus?
Stefan Golißa: Da gibt es sicherlich viele Themen. Zum einen werden wir den B-Plan "Beginn der Fashion Häuser" in einer der nächsten Sitzungen auf dem Tisch liegen haben. Dann wollen wir nun endlich mal versuchen, die Verkehrs-Situation im Norden zu verbessern. Hier hat sich in den letzten Jahren nicht wirklich viel getan.
Außerdem wird die Parkplatz-Not im Norden immer größer. Auch hierfür müssen wir zusammen mit der Verwaltung Lösungen finden. Wie beziehungsweise ob es beim Kaiserswether Markt weitergehen, wird kann ich heute noch nicht sagen. Sicher ist jedoch, dass wir in diesem Jahr mit dem B-Planverfahren zum Supermarkt auf dem Dreiecksparkplatz weiter kommen wollen.
Ich würde mich auch sehr freuen, wenn wir in diesem Jahr das Verfahren zum Bau der neuen Feuerwache in Kaiserswerth abschließen könnten. Wie es beim Schloss Kalkum weitergehen wird, kann ich leider auch noch nicht genau sagen. Hier gibt es wohl eine Auseinandersetzung zwischen dem Investor und dem Land Nordrhein-Westfalen. Solange die Unstimmigkeiten hier nicht geklärt sind, werden wir wohl hier auch weiterhin auf eine Nutzungsänderung des Schlosses warten müssen. Sicherlich wird uns im nächsten Jahr auch das Thema RRX noch weiter beschäftigen. Ob es zum Fettpott in diesem Jahr schon neue Erkenntnisse geben wird, werden wir erst mal abwarten müssen.

LK: Wie schätzen Sie die Entwicklung des BV 5 nach Corona ein, wird sich der Düsseldorfer Norden verändern?
Stefan Golißa: Die Corona-Krise hat uns sicherlich allen viel abverlangt. Jedem einzelnen, aber auch der Wirtschaft insgesamt, hat diese Pandemie große Probleme bereitet. Hier wird es sicherlich zu Veränderungen in unserer Gesellschaft kommen werden. Ich selber erhoffe mir hierdurch einen großen Schub bei dem digitalen Lernen im Bereich der Schulen. Sicherlich wird sich auch die Kommunikation in unserer Gesellschaft ändern.
Plattformen, wie Teams oder Zoom, haben sich etabliert und allen aufgezeigt, dass es auch andere Kommunikationsmöglichkeiten gibt, die für alle sehr angenehm und einfach durchzuführen sind. Ob es später wieder einen Gruß per „Handschlag“ geben wird, wird sich wohl erst noch zeigen müssen. Sicherlich hat die Pandemie auch aufgezeigt, dass es gerade im Bereich der Digitalisierung innerhalb der Verwaltung noch große Nachholbedarf gibt. Hier wird man auch weiter dran arbeiten müssen.
Dadurch, dass Home-Office nun gesellschaftsfähiger geworden ist als jemals zuvor, kann dies auch ein Teil der Lösung für unsere Verkehrsprobleme sein. Hier muss jedoch die Wirtschaft ihren Arbeitnehmern noch weitere Zugeständnisse machen. Auch der Bau von Bürogebäude wird sie sicherlich verändern, wenn man berücksichtigt, dass so viel Arbeitsplätze gar nicht mehr gebraucht würden. Vielleicht bleiben hier nun mehr Ressourcen für den Wohnungsbau übrig.

LK: Wie beurteilen Sie die Entwicklung beziehungsweise das Vorgehen der Stadt zum Thema U81 und RRX?
Stefan Golißa: Ich denke das Thema U81 ist nun vom Tisch und wird auch nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Auch wenn wir uns im Norden das wohl wünschen würden, so wird es innerhalb der Stadt Düsseldorf hier zu sicherlich keine ausreichende Mehrheit geben, die die hohen Kosten für eine Umplanung bereitstellen würde.
Mich ärgert hierbei am meisten, dass durch den Bau eines Tunnels, gerade unter städtebaulichen Aspekten, ganz andere Möglichkeiten entstanden wären. Eine Tieferlegung des Freiliggrathplatzes und eine U-Bahntrasse bis in die Innenstadt hätte verkehrstechnisch große Vorteile gebracht. Diese Möglichkeiten hat nun jedoch die alte Ampel-Koalition zu Nichte gemacht.
Auch beim Thema RXX sind wohl die Grundsatzentscheidungen gefallen. Die Stadt Düsseldorf befindet sich zur Zeit in der Auseinandersetzung mit der Deutschen Bahn, um die Streckendetails beziehungsweise die Kreuzungen, Brückenbauwerke und so weiter zu planen und zu besprechen.
Hierbei muss natürlich auch darüber gesprochen werden, wer welchen Anteil an den Kosten bei deren Neuerstellung zu tragen hat. Auch hier sind große handwerkliche Fehler gemacht worden, die sich nun wohl leider nicht mehr beheben lassen, auch wenn ich mir das noch wünschen würde. Bezirksbürgermeister der BV 5, Stefan Golißa, aus Lohausen. Foto: M. Lübke

Autor:

Andrea Becker aus Essen-Borbeck

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