Düsseldorf-Angermund: RRX-Pläne der DB
Dafür werde ich keinen Zentimeter hergeben!

Düsseldorf-Angermund: Worst case: Ein Flatterband zeigt, wie nah die Trasse dem Ehepaar im wahrsten Sinne des Wortes auf die Pelle rücken würde. Der Stab zeigt die Höhe der Lärmschutzwände. | Foto: von Hall
  • Düsseldorf-Angermund: Worst case: Ein Flatterband zeigt, wie nah die Trasse dem Ehepaar im wahrsten Sinne des Wortes auf die Pelle rücken würde. Der Stab zeigt die Höhe der Lärmschutzwände.
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Noch bis Freitag, 17. Dezember, können alle betroffenen Angermunder ihre Einwendungen gegen den RRX-Planfeststellungsabschnitt (PFA) 3.1 einreichen. Aber auch die Stadt ist als sogenannter öffentlicher Träger ebenso von den Planungen betroffen. Der Lokalkurier führte ein Gespräch mit Barbara von Hall, die sich seit Jahren gemeinsam mit ihrem Mann vehement gegen das Projekt der Deutschen Bahn wehrt.

Von Andrea Becker

Angermund. Das Ehepaar von Hall, das seit fast 30 Jahren das Haus direkt an den Gleisen in Angermund bewohnt, hat keine Mühen gescheut, um sich selbst und ihren Mitstreitern einen Eindruck zu verschaffen, welche Ausmaße die Pläne der Deutschen Bahn direkt auf ihrem Grundstück hätten. Ein Blick von der Terrasse auf das rund 560 Quadratmeter große Grundstück lässt selbst hartgesottene Eigentümer erschaudern. "Sollten die Pläne der Deutschen Bahn realisiert werden, dann stehen die Bagger und die Laster praktisch auf meiner Terrasse." Ein Flatterband (Foto) zeigt, wie nah die Trasse ihr im wahrsten Sinne des Wortes auf die Pelle rücken würde. Zudem hat Ehemann Peter noch einen Stab ins Erdreich geschoben, um zu dokumentieren, wie die Lärmschutzwände in einer Höhe von sechseinhalb Metern das Grundstück erdrückten. "Meine Enkel, elf und fünf Jahre alt, waren am Wochenende hier und als sie das gesehen haben, sind sie weinend ins Haus gelaufen und schrien: Sie nehmen unseren Spielplatz weg", fasst die Angermunderin die Situation zusammen und weiter: "Als direkte Eigentumsbetroffene formuliere ich gerade auf 30 Seiten meine Einwendungen zum RRX PFA 3.1 in Angermund und habe auch dem Rat der Stadt geschrieben. Ich wollte mit den beigefügten Fotos gerne dokumentieren, wie es dann hier in Angermund wirklich aussehen würde. In dem PFA der Bahn, den ich tagelang studiert habe, finden sich keine klaren und wirklich vorstellbaren Visualisierungen für uns Betroffene und Bürger. Deshalb habe ich mir die Mühe gemacht, das selbst für alle zu dokumentieren.
Die Lärmschutzwand, von der Bahn auf fünf Metern über Schienenoberkante geplant, wird auf meinem Grundstück zirka 6,50 Meter Höhe haben. Auf den Bildern ist auch ersichtlich, welcher Teil von meinem Grundstück (alles zwischen Absperrband und Hecke) von der Bahn für die Bauzeit in Anspruch genommen werden soll und zerstört wird. Unsere Einschränkungen durch Baulärm und Dreck brauche ich wohl nicht besonders zu erwähnen. Dafür werde ich keinen Quadratzentimeter Boden hergeben."
So wünscht sich Barbara von Hall, das sich der Rat der Stadt anhand des beigefügten Bildmaterials einmal genau anschaut, wie es in Angermund in Zukunft aussehen könnte und er auch die Verpflichtung hätte, Einwände zu erheben. Und die Angermunderin legt noch nach: "Für jeden Vogel, Frosch oder Hamster werden Projekte verschoben, nur wir als Menschen sind wohl nichts mehr wert ..."

Autor:

Andrea Becker aus Essen-Borbeck

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