Straßenbahn als Endlos-Baustelle

Hier wird kräftig gebaut.                                    Foto: Siegel
  • Hier wird kräftig gebaut. Foto: Siegel
  • hochgeladen von Jan Franco

Mobilität ist für viele ein wichtiger Lebensbestandteil. Die Straßenbahn ist dafür ein gern gewähltes Fortbewegungsmittel. Um die Mobilität mit der Bahn gewährleisten zu können, müssen die Schienen in Stand gehalten werden. Das ist nicht für jeden eine Freude.

Wehrhahn-Linie

Staub wirbelt auf, Maschinen machen Krach. Der Besuch des Wehrhahngebiets hat was von einem Abenteuer. Neue Bahnen sollen hier fahren. Die Rheinbahn führt dafür drei neue Linien ein, die U 71, U 72 und U 73. Sie ersetzen die heutigen Straßenbahnlinien 703, 712 und 713. Die U 71 hat die Haltestellen S-Bahnhof Rath und Benrath als Endpunkte, die U 72 fährt zwischen Ratingen und Volmerswerth. Schließlich verbindet die U 73 den S-Bahnhof Gerresheim mit der Universität-Ost und verstärkt zugleich das Angebot zwischen Jan-Wellem-Platz und S-Bahnhof Bilk. Für den Entfall der Linie 713 wird das Angebot auf der Linie 709 dementsprechend ergänzt. Mehr als 53.000 Menschen sollen werktags auf der Wehrhahn-Linie in Düsseldorf unterwegs sein.

Baustellen sind unangenehm und schlecht fürs' Geschäft

Klingt alles schön und gut, aber bis die Linie wirklich in Benutzung ist, wurden Anwohner und Ladenmitarbeiter einer enormen Lautstärke ausgesetzt und auch die Luft ist in Baustellennähe stickig. Wenn man den Satz „es dauert bestimmt nicht mehr so lange“ aus einem Friseursalon am Wehrhahn hört, wirkt es wie verzweifelter Optimismus, denn der Lärm geht nicht nur auf die Nerven, sondern hält Kunden fern. „Man darf nicht meckern und gleichzeitig eine gute Bahnverbindung verlangen“, findet Optikerin Michaelis Reschke, die ihren Laden an der Uhlandstraße betreibt. „Fakt ist aber, dass es sehr laut ist und die Bohrmaschinen lassen meine Maschinen im Laden vibrieren, sodass ich oft warten muss, bis die Bohrungen beendet sind, bis ich arbeiten kann. Meine Arbeitszeit verschiebt sich dann bis in die Abendstunden.“ Die Anzahl der Kunden sei durch Sommerloch und Baustelle auf einem ziemlichen Tiefpunkt.

Auch Restaurants und Imbissbuden habe ihre Probleme. Durch den Krach und schlechten Geruch werden Terrassen kaum besetzt. Studentin Lisa, die auf der Humboldtstraße wohnt, sieht ihre „Lebensqualität“ durch die Bauarbeiten eingeschränkt. Auch die Bürgersteige sind größtenteils gesperrt und das Finden eines geeigneten Durchgangs wird zur Herausforderung. Der Verkehr muss an vielen Stellen umgeleitet werden, sodass sich eine Vielzahl von Autos durch kleine Wohnstraßen bewegen muss. So steigt auch dort der Lärm.

Bahn als Mobilitätsmöglichkeit

Wenn Bauarbeiten an der einen Haltestelle abgeschlossen sind, beginnen die nächsten an einer anderen. Gerade die Sommerferien sind dafür ein beliebter Zeitpunkt der Stadt. Letztendlich kann man sich über die Unannehmlichkeiten, die solche Baustellen mit sich bringen beschweren, aber letzten Endes können alle Maßnahmen langfristig eine Verbesserung der eigenen Mobilität bewirken.
„Die Baustellen stören mich nicht, Hauptsache die Bahnen fahren am Ende “, fasst ein Wehrhahn-Anwohner treffend zusammen. Bis zum Ende des Jahres sollen zumindest die Arbeiten rund um den Wehrhahn ihr Ende finden.

Autor:

Jan Franco aus Düsseldorf

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