Vorsorge hilft

Prof. Dr. Hans-Jörg Krämling, Leiter des Darmzentrums, im Innern des Dickdarmmodells.Foto: Siegel
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Zu den häufigsten Krebserkrankungen zählt der Darmkrebs. Im Gegensatz zu anderen Krebsarten ist hier die Wahrscheinlichkeit einer Heilung sehr groß – wenn das die Erkrankung früh genug erkannt wird.

Der März ist zum Darmkrebsmonat in Düsseldorf ausgerufen worden. Fachärzte möchten über das Darmkrebsrisiko, die richtige Vorsorge und Heilungschancen aufmerksam machen. Zu diesem Zweck wurde gleich zu Monatsbeginn das größte Darmmodell Europas vor den Düsseldorf Arcaden aufgebaut. Zwei Tage lang hatten die Menschen die Möglichkeit, sich in dem begehbaren Modell anschaulich über das Thema zu informieren.

Die unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Dirk Elbers stehende Aktion wurde von den Stadtwerken, Klüh Service Management, der PSD Bank, Ergo sowie ScheBo Biotech unterstützt. Von medizinischer Seite waren das Evangelische Krankenhaus und der Verbund Katholischer Kliniken Düsseldorf im Boot.

Die Darmkrebsvorsorge sollten vor allem ältere Menschen vornehmen lassen. Ab dem 55. Lebensjahr werden die Kosten komplett von den Krankenkassen übernommen. Auch wenn dies statistisch gesehen die Risikogruppe Nummer 1 ist, kann die Erkrankung durchaus Jüngere betreffen. „Bei Unregelmäßigkeiten, wenn etwa Blut im Stuhl ist, sollte man in jedem Fall den Hausarzt konsultieren“, empfiehlt Dr. Hubert Preißinger-Heinze, Koordinator im Darmzentrum des EVK.

Die Krankheit ist keine Seltenheit. „Bei Frauen und bei Männern“, führt Prof. Dr. Hans-Jörg Krämling, Leiter des Darmzentrums aus, „ist es die zweithäufigste Krebserkrankung.“ Die Heilungschancen sind allerdings gut. Je früher der Darmkrebs erkrankt wird, umso besser. Daher empfehlen die Fachärzte, sich rechtzeitig einer Vorsorgeuntersuchung zu unterziehen.

„Die sicherste Untersuchung ist die Dickdarmspiegelung“, erläutert Prof. Krämling. Leider gibt es hier eine falsche Scham. Der Anteil derjenigen, die eine solche Untersuchung vornehmen lassen, liegt gerade einmal bei 20 Prozent. Darum findet man auch nur bei rund einem Drittel der Patienten, bei denen Darmkrebs diagnostiziert worden ist, den Krebs im Frühstadium vor.

Unangenehm mag die Reinigung des Darms, die vor der Darmspiegelung vorgenommen wird, sein. Von der Untersuchung selbst bekommt der Patient nichts mit; er wird sediert.

Hintergrund:
Alle 20 Minuten stirbt ein Mensch an Darmkrebs. 27.000 Menschen erliegen der Krankheit Jahr für Jahr in Deutschland. Statistisch gesehen erkrankt in Deutschland alle acht Minuten ein Mensch. Im Jahr sind es 65.000.

Die meisten dieser Menschen könnten überleben. Denn:Rechtzeitig erkannt, ist der Darmkrebs zu nahezu 100 Prozent heilbar.

Standard der Darmkrebsvorsorge ist die Darmspiegelung. Allerdings unterziehen sich nur 2,8 Prozent der gefährdeten Personengruppe dieser Untersuchung.

Autor:

Sascha Ruczinski aus Schwelm

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