WM-Fieber in Düsseldorf: Hier spricht die internationale Rhein-Bote-Experten-Runde

Musiker Mike Morrigan ist USA-Experte, setzt aber auf Deutschland als Final-Teilnehmer. | Foto: Siegel
  • Musiker Mike Morrigan ist USA-Experte, setzt aber auf Deutschland als Final-Teilnehmer.
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Die Spannung steigt, das Fußball-Fieber steht kurz vor dem Siedepunkt: Ab morgen ist auch Düsseldorf im WM-Modus. Die Stadt ist Lebensmittelpunkt vieler Fans mit unterschiedlichen Wurzeln. Dem Rhein-Boten verraten sie von der Fußball-Mentalität „ihres“ Landes, ihre WM-Tipps und worauf sie sich in den nächsten Wochen besonders freuen.

„Die Amerikaner kommen in ihrer Historie vom Football, der weitaus aggressiver gespielt wird. Das macht sich auch beim Fußball bemerkbar“, sagt der Grafenberger Mike Morrigan, der einige Jahre in den Staaten gelebt hat und sie immer noch regelmäßig bereist. „Damit können es die Amerikaner ins Viertelfinale schaffen. Sie sind Kämpfer und haben in den letzten Jahren viel dazu gelernt. Außerdem haben sie ja einen deutschen Trainer.“

Vor allem freut sich Morrigan auf die Atmosphäre der nächsten Tage und Wochen. „Ich liebe die Stimmung, die während der WM überall besteht. Irgendwie ist ganz Deutschland im WM-Rausch und der Zusammenhalt so stark wie sonst nie.“

Welche Einflüsse seiner Meinung nach vom Gastgeberland Brasilien zu uns herüberschwappen? „Ganz eindeutig das Feuer und die Leidenschaft! Die Brasilianer machen uns vor, wie man feiert und ausgelassen Spaß haben kann. Das adaptieren wir Deutsche dann sehr gerne - und das ist toll! Und diese Stimmung, so vermutet Morrigan, trägt die Gastgeber auch zum Titel: „Brasilien wird Weltmeister - und Deutschland wird Zweiter.“

Exakt darauf tippt auch Ludwig „Lou“ Chung. Der Deutsch-Koreaner ist ganz glücklich damit, dass sich Südkorea und Deutschland fußballerisch eher selten in die Quere kommen, wobei sein Herz für Deutschland etwas höher schlägt. „Im koreanischen Fußball wird mangelnde spielerische Qualität meistens durch Kampfgeist und hohe Laufbereitschaft kompensiert“, weiß Chung, „aber das funktioniert natürlich auch nur in Grenzen.“

Dennoch stimme ihn in diesem Jahr die Gruppenauslosung hoffnungsvoll: „Auch wenn die Koreaner nominell nur als drittstärkste Mannschaft in ihrer Gruppe gehandelt werden, bin ich vorsichtig optimistisch, dass nicht nur Algerien, sondern auch Belgien geschlagen werden kann.“

„Sehr bedauerlich“ finde er die „sehr eingeschränkte Auswahl an Public Viewing-Veranstaltungen in Düsseldorf“. Trotzdem freue er sich auf laue Sommerabende bei Fußball und Bier, „wo man gemeinsam mit der Mannschaft mitfiebert und fachsimpelt“. Auf der anderen Seite stünden bedingt durch die Zeitverschiebung kurze Nächte bevor. Aber „ alle vier Jahre nimmt man doch die ein oder andere Bürde in Kauf“.

Auch Gabriela Picariello, Deutsch-Italienerin und Chefin der Düsseldorfer Agentur Rheinlust, kann es gut vereinbaren, dass ihr Fußball-Herz für zwei Länder schlägt: „So freue ich mich gleich zweimal über die Siege meiner Lieblingsmannschaften. Und ich kann zweimal Weltmeister werden!“

Im Spielstil „ihrer“ Teams macht sie allerdings Unterschiede aus: „Die Italiener bringen natürlich viel Leidenschaft und Kampf ins Spiel. Die Deutschen haben dagegen ein hohes technisches Knowhow und sind, wenn alle Spieler fit sind und das abrufen was sie können, zu schnellen und effektiven Kombinationen fähig.“

Insgesamt gilt bei ihr: „Die Vorfreude steigt. Ab morgen gibt es kein anderes Freizeitvergnügen, als die WM Spiele zu schauen und die Spiele zu analysieren. In diesen vier Wochen sind wir alle Fußballprofis und -trainer! Mein Italien-Trikot ist bereits gewaschen und das nagelneue WM Trikot von Deutschland liegt natürlich auch bereit.“

Picariello traut sowohl Italien als auch Deutschland zu, den Titel zu holen. „Ein Endspiel zwischen den beiden Teams, wäre für mich das Größte.“ Und das gewänne dann? „Italien!“

Einen ähnlichen Stellenwert, wie am „Stiefel“, hat die Jagd nach dem runden Leder auch in Portugal. „Fußball ist in meinem Land und mit Religion zu vergleichen“, verrät Portugiese Sergio de Oliveira und versichert: „Unser Team, hat sehr gute Spieler und diese sind auch sehr gut vorbereitet und werden alles geben, um eine erfolgreiche Rolle spielen zu können.“

Cristiano Ronaldo sei und für die Portugiesen der „Held“ schlechthin. „Die WM spielt im Land eine sehr große Rolle und wird natürlich mit sehr großer Freude und Spannung verfolgt. Die Stimmung wird gerade beim Gruppen-Eröffnungsspiel Deutschland-Portugal enorm sein.“ Das freilich dürfte nicht nur auf die iberische Halbinsel, sondern auch auf Düsseldorf zutreffen… .

Autor:

Mark Zeller aus Duisburg

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