Finni, die Geburtstagsmaus

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Witternd hob das braungraue Felltierchen seine rosafarbene Spitznase in den Abendwind. Die zarten Schnurrhaare vibrierten wie Silberfäden und das kleine Schnäuzchen war leicht geöffnet. Die stecknadelkopfgroßen Kohleäuglein funkelten wie schwarze Diamanten und die runden Mäuseohren glichen Satelittenschüsseln. Finni sondierte die Lage. Sie hatte noch einen weiten Weg vor sich und musste sich sputen. Bis Mitternacht blieb ihr noch Zeit. Sie war in geheimer Mission unterwegs und durfte sich durch nichts und niemanden aufhalten lassen, auch wenn sie sich erst ein bisschen geziert hatte als sie ihren Auftrag erhielt.

Finni liebte Ordnung. Punkt. Sie hasste Chaos und Sprüche wie: „Wer Ordnung hält ist nur zu faul zum Suchen“ oder „Ordnung ist nur was für Dumme, nur das Genie beherrscht das Chaos“. Ihr schwante Übles. Sie hatte wenig Lust über Bücherberge zu klettern, einzelne Socken zu paaren oder von Leergut erschlagen zu werden. Geschweige denn sich nach ihrem Einsatz stundenlang Papiertücherreste oder Staubfäden aus ihrem kostbaren Pelz zu bürsten. Außerdem wimmelte es am Zielort auch noch von vierpfotigen Feinden wie Katzen und Dackel, die ihr nur zu gerne den Garaus machen wollten.

Aber Finni hatte auch Ehre im Bäuchlein. Versprochen war versprochen und wurde nicht gebrochen. Sie hatte vor dem großen Mäusegott geschworen, dass sie ihre Pflichten als Geburtstagsmaus ernst nehmen und erfüllen würde. Egal wie groß die Entferung oder wie beschwerlich der Weg wäre. Sie war dazu berufen den Menschenkindern, die reinen kindlichen Herzens waren, an ihrem Ehrentage eine Überraschung zu bereiten. So wie alle ihre Vorfahren seit tausenden von Jahren. Finni gehörte zu den Auserwählten - und darauf war sie stolz. Sie nahm ihre Bestimmung sehr ernst.

So packte das kleine Mausefell in Windeseile seine Siebensachen und machte sich auf den Weg nach Hunsheim. Dort lebte Ulla Erdenkind. Diese kannte die köstlichsten Körner und Käsesorten. Sie legte sie für Finni aus, damit sie auch in der Dunkelheit den Weg zum Zielort fand und das Geschenk für Ullas Herzallerliebsten pünktlich ankam. Finni leckte sich blitzschnell ihr Mäusemäulchen ob der zu erwartenden Leckereien und ihr Magen knurrte so laut, dass sich eventuelle Feinde vor Angst in die nicht vorhandenen Hosen machten und das Weite suchten.

Nichts stand ihr nun mehr im Wege und sie würde pünktlich ankommen ...

und Ullas Schnuckiputz wird Bauklötze staunen. Ganz bestimmt sogar. Dessen war sie sich sicher.

So wie jedes Menschenkind, egal wieviele Jahre es schon auf Erden lebt, das von Finni überrascht wird.

Wunder sind möglich. Jederzeit. An jedem Ort der Welt.

Man muss nur daran glauben!

Text © Doris Sponheimer
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Autor:

Doris Sponheimer aus Düsseldorf

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