"Helfen ist ein Gebot der Mitmenschlichkeit" - Heinrich Deichmann verleiht 11. Förderpreis für Integration

Der Deichmann-Förderpreis für Integration zeichnet bereits seit 2005 Projekte aus, die sich dafür engagieren, dass benachteiligte Jugendliche in Beruf und Gesellschaft integriert werden. Die besondere Frage dieses Jahres lautete natürlich „wie können Flüchtlinge richtig integriert werden?"

„Helfen ist ein Gebot der Mitmenschlichkeit“, so Heinrich Deichmann, der mit Freude und Stolz zum elften Mal die Preise vergibt. In seiner Begrüßungsrede spricht er davon, wie wichtig Engagement und Integration sei, kommt dabei kurz von seinem Konzept ab, was beweist, dass der Förderpreis für ihn eine Herzensangelegenheit ist: „wir brauchen mehr Menschen, die nicht nur auf sich oder auf das Geld gucken, wenn sie helfen, so wie die Preisträger des Deichmann-Förderpreises 2015“.
Auch Schirmherrin Nazan Eckes kann dabei vom Herzen sprechen, denn als Tochter einer türkischen Einwanderer-Familie spricht sie aus Erfahrung: „in so einer Ausnahmesituation wie dieser dürfen wir nicht in Panik verfallen, wir müssen die Bürokratie vereinfachen und uns näher kommen“.

100.000 Euro für großes Engagement

Der Deichmann-Förderpreis ist mit insgesamt 100.000 Euro dotiert, in drei Kategorien werden jeweils drei Preise und ein Sonderpreis vergeben. Die ersten Plätze in den Kategorien erhalten jeweils 15.000 Euro, die Zweitplatzierten 8.000 Euro und die dritten Plätze sowie der Sonderpreis erhalten 5.000 Euro.
Wer von den zahlreichen Bewerbern gewinnen sollte, entschied die Jury, die aus folgenden Mitgliedern besteht: Heinrich Deichmann, Anton Rütten, Leiter der Abteilung Integration im Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales NRW, Michael Jungblut, Wirtschaftsjournalist und Autor und Prof. Dr. Markus Schmitz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern der Agentur für Arbeit.

Berufliche Förderung durch Unternehmen

In der Kategorie „Berufliche Förderung durch Unternehmen“ landete die Kleiner GmbH Stanztechnik aus Pforzheim auf dem ersten Platz. Das Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht Jugendlichen, die bereits länger arbeitslos, oder auf leichte Abwege geraten sind, eine Berufsausbildung zu ermöglichen. Die Jury erklärt den ersten Platz mit den Worten „Die Kleiner GmbH begreift die Vielfalt der Mitarbeiter als Potential, nimmt Verantwortung ernst und zeigt ein überzeugendes Menschenbild samt Umsetzung“. Zweitplatziert in dieser Kategorie ist die Reuther STC GmbH, die 14 Flüchtlinge qualifizierte, von denen vier bei ihnen einen festen Arbeitsplatz bekamen. Auf dem dritten Platz fand sich C. Ates – Ihr Malermeister.

Berufliche Förderung durch Vereine, öffentliche Initiativen und kirchliche Organisationen

In der Kategorie „Berufliche Förderung durch Vereine, öffentliche Initiativen und kirchliche Organisationen“ freut sich die VSP gGmbH, Verbund für soziale Projekte gGmbH, die sich schon seit 2008 als Wegbereiter für benachteiligte Jugendliche, und jetzt aktuell auch für viele Flüchtlinge, dient. Das Jugend-, Sprach- und Begegnungszentrum M-V e.V. erhielt den zweiten Preis, den dritten erhielt das Büro für ausländische Mitbürger mit dem Patenschaftsprojekt „W.I.R: Wege zeigen, Integration fördern, miteinander Reden“.

Schulische Präventivmaßnahmen

Die letzte Kategorie zeichnet unter dem Begriff „Schulische Präventivmaßnahmen“ Schulen aus, die besonderes Engagement zeigen. So erhielt den ersten Preis die Stadtteilschule Wilhelmsburg, die das „Maritime Zentrum Elbinseln“ ins Leben gerufen hat, um den Schülern Zugang zu naturwissenschaftlichen und technischen Fächern sowie berufliche Orientierung bieten zu können. Den zweiten Platz besetze die Bärenkeller-MS aus Augsburg. Die Schule integriert Schulverweigerer und Schüler mit geringen Deutschkenntnissen durch den Bau von Projekten für die Jugendeinrichtung Youfarm in Schule und Gesellschaft.
Über den ersten Platz freute sich die Max-Eyth-Schule aus Alsfeld mit ihren sogenannten DaZ-Klassen (Deutsch als Zweitsprache), in denen junge Flüchtlinge Deutsch lernen.

Sonderpreis für Koblenz

Der Sonderpreis ging an den Verein Koblenz lernt, der 2013 gegründet wurde und heute aus 73 ehrenamtlichen Mitglieder besteht, die um die 58 Schüler kostenlos einmal wöchentlich für eine Stunde unterrichten.
Heinrich Deichmann bezeichnet die Preisträger seines elften Förderpreises als „große Vorbilder und Schirmherrin Nazan Eckes sagt abschließend zur allgemeinen Situation: „Wir müssen die Menschen an die Hand nehmen und nicht in Panik verfallen und so sage auch ich: Wir schaffen das“.

Autor:

Jennifer Roggenkämper aus Düsseldorf

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