"Steubenparade" in Düsseldorf - die GRÜNEN kontra Brauchtum

Eurovisions Song Contest in Düsseldorf. Das Großereignis wirft seine Schatten voraus und die Planungen laufen auch Hochtouren. Eine Riesen Chance für die Landeshauptstadt sich weltweit zu präsentieren. Über 20 Nationen entsenden ihre TV Teams um aus Düsseldorf zu berichten.

Was zeigt man Ihnen von Düsseldorf? Die Kö, Altstadt, Rheinufer. Vielleicht auch Infos über Sport und Wirtschaft, aber ist das alles? Eigentlich sind es doch die Menschen, die das Besondere einer Stadt ausmachen, ihr Leben einhauchen, oder?
Was liegt also näher, als die größten Brauchtumsgruppen einzuladen hier mitzumachen. Der Düsseldorfer Karneval ist Weltbekannt, die Schützen prägen mit ihren 17.000 aktiven Mitgliedern das Leben in den Stadtteilen, also gehören sie auch dazu.

So entstand der Plan, Schützen und Karnevalisten gemeinsam am Tag des Song-Contest in einem Umzug marschieren zu lassen. Rund 2.500 Brauchtumsfreunde werden also vom Fernsehturm aus, am Rhein entlang, in die Altstadt marschieren und weltweit Werbung für das rheinische Brauchtum machen. So weit, so gut.

Ein absolutes NO-GO! ist allerdings das Ergebnis einer Online-Umfrage einer großen Düsseldorfer Zeitung. Die Bürger wurden gefragt ob sie diesen Brauchtumszug bejahen oder nicht und antworteten mit 75% NEIN-Stimmen. Das kommt einer Ohrfeige gleich.

Ebenso Kritik aus der Reihe der GRÜNEN: „Man teile der Welt nur mit das man in Düsseldorf auf Scheiben schießen und Kamelle werfen kann..“ so Günter Karen-Jungen aus der Düsseldorfer Ratsfraktion der GRÜNEN.
Das geplante Vorhaben wurde mit einem „Höchstmaß an Provinzialität“ abqualifiziert. Was wundert, waren bei der Ski WM in Garmisch nicht auch Lederhosen und Blasmusik dabei? Jede Olympiade, jede WM Eröffnung oder ähnliche Events lassen das jeweilige Brauchtum mit einfließen, warum nicht dann auch Düsseldorf? Weltoffenheit und Multikulti scheint ja IN zu sein, passt zu Düsseldorf, aber müssen eine Karawane ziehen lassen und unsere Kultur verstecken? Ich denke da an die Steubenparade… mit international hohem Stellenwert und deutschem Brauchtum….
Ich persönlich könnte mir sogar die Teilnahme weiterer Brauchtumsgruppen / Abordnungen vorstellen, wie z.B. Urdenbach's Erntedankzüge, Martinsmänner... und Andere

Wer sich einmal mit der Frage beschäftigt, was das Brauchtum in einer Stadt wie Düsseldorf so alles leistet, dem werden die Augen aus dem Kopf fallen. Der verstorbene OB Erwin sagte es seinerzeit deutlich: „Ohne die Schützen wäre das soziale Gefüge in den Stadtteilen schön längst zum erliegen gekommen!“ Ohne zahlreiches Ehrenamt im Karneval gebe es Diesen gar nicht: weil für Kommunen unbezahlbar!

Tatsache ist: Schützen sind oft auch im Karneval aktiv, und umgekehrt. Soziales Engagement und Miteinander ist dem Sommer, wie auch dem Winterbrauchtum wichtig. Altenpflege, Jugendarbeit, Spenden und Sammlungen, Veranstaltungen, Unterstützung gemeinnütziger Aktionen, es ist gewaltig, was das Düsseldorfer Brauchtum an Geld und Zeit für das Allgemeinwohl aufbringt. Der Gegenwert beziffert sich auf einige Millionen €uro. Jahr für Jahr! Brauchtum springt vielfach dort ein, wo es Staat und Stadt in Zeiten leerer Kassen nicht mehr können.

Ein DANKE dafür wird niemand der zigtausenden, ehrenamtlich Tätigen dafür erwarten. Eine so schroffe Ablehnung haben sie andererseits nicht verdient.

Online wurde abgestimmt, das lässt auf die Alterstruktur schließen.
Dieses NEIN zum Brauchtum kommt von denen, die sich Freiheit und Toleranz als Werte suchen….., dieses NEIN kommt von ,jenen die zwar online abstimmen können, aber als Informationsquelle wurde der PC hier aber offensichtlich weniger genutzt.

Den Brauchtumsfreunden sei gesagt: wir leben in einer schnellen, lauten und multimedialen Zeit. Die Reizüberflutung ist enorm, wer leise Töne hat oder nicht in den Schlagzeilen steht, wird überhört und übersehen. So ist es auf der anderen Seite kaum verwunderlich das die Menschen in unserem Land so wenig von Schützen oder Karnevalisten wissen. Die bekannten Vorurteile ausgenommen.

Bleibt zu wünschen, dass dieser Umzug – der übrigens in voller Länge im TV übertragen wird – solche Moderatoren findet, die das Geschick haben auch Informationen und Hintergründe des Brauchtums zu vermitteln, statt auf Unterschiede der Brauchtumsgruppen hinzuweisen. Wer wie marschiert, wer welche Ämter bekleidet, ist nebensächlich, Inhalte, Herkunft und Ziele sollten das Thema sein. Damit die Menschen an den Bildschirmen erst einmal erfahren, das sich außerhalb von Rosenmontags und Schützenzügen noch eine ganze Menge mehr abspielt. Vieles davon zum Wohle der Allgemeinheit und weit moderner als viele glauben!

mehr Informationen unter www.schuetzenwesen.eu

Autor:

Rene Krombholz aus Düsseldorf

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