45 Jahre auf dem Buckel: Düsseldorfer Katzenschutzbund arbeitet rund um die Uhr - und das ehrenamtlich

Viele Vereinsmitglieder sind an rund 100 Futterstellen aktiv und versorgen die Streuner. | Foto: KSB
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Der Katzenschutzbund Düsseldorf (KSB) stellt sich neu auf: Nach 45 Jahren ehrenamtlicher Arbeit mit viel Herzblut und Engagement für die Katzen in der Stadt gaben Rudi und Ulla Wolff das Zepter weiter.

Elke Ackermann, Uschi Boell, Heidemarie Schmidt und Petra Winkelmann wurden kürzlich von der Mitgliederversammlung in den Vorstand gewählt. Sonja Meier, langjähriges Vorstandmitglied, ist die neue Vereins-Vorsitzende.

Tag und Nacht im Einsatz

Der ursprüngliche Gedanke des Cat-Sitter-Clubs, dem späteren Düsseldorfer Katzenschutzbund, war bei seiner Gründung 1972 die gegenseitige Betreuung von Tieren unter Katzenfreunden. Doch seitdem hat sich einiges verändert.
Die Hauptaufgabe des Vereins liegt mittlerweile darin, wildlebende Katzen einzufangen, zu kastrieren und an rund 100 Futterstellen weiter zu versorgen, um eine weitere Ausbreitung einzudämmen – eine Mammutaufgabe. „Rund 30.000 herrenlose Katzen, so genannte Streuner, leben allein in Düsseldorf. Und diese Zahlen sind nur grob geschätzt“, weiß Elke Ackermann, die seit einigen Jahren – ob Tag oder Nacht - zum Wohle der Katzen unterwegs ist. Neben ihrer Berufstätigkeit versorgt sie täglich die Futterstellen und ist ständig unter Rufbereitschaft. An den Wochenenden stehen oft Fangaktionen in Hinterhöfen, in Parks oder auf Friedhöfen für sie auf dem Programm. Vor fünf Jahren trat sie dem Verein bei, nachdem sie selbst einen verwilderten Kater halbtot zum Tierarzt bringen musste, um ihn von seinem Leiden zu erlösen.

Nur ehrenamtliche Mitglieder

„Der KSB hat als einziger gemeinnütziger Verein in Düsseldorf nur den Themenschwerpunkt Katze und kann so adäquat beraten und helfen“, meint Elke Ackermann. Er finanziere sich über Mitgliedsbeiträge und Spenden. Zudem habe er ausschließlich ehrenamtliche Mitglieder, so dass jeder Cent für den Vereinszweck verwendet werden könne. Unter den rund 800 Mitgliedern seien einige hundert sehr aktiv, um Katzen in Not zu helfen.

Bereits viel erreicht

"Besonders stolz bin ich darüber, dass in Düsseldorf im letzten Jahr die Kastrations- sowie Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht von Freigänger-Katzen beschlossen wurde", erklärt Elke Ackermann, denn unkastrierte Tiere seien maßgeblich verantwortlich für die wachsende Zahl an wildlebende Katzen.
„Streuner führen ein jämmerliches Dasein. Wilde Katzen haben meist ein von Qualen bestimmtes Leben, leiden an Hunger, Kälte oder Krankheiten“, erläutert die Düsseldorferin, die selber zwei verwilderte Tiere bei sich aufnahm. „Wenn die Katzen an unseren Futterstellen auftauchen, können wir das Elend lindern, indem sie von uns versorgt und tierärztlich behandelt werden.“

So konnten in der Vergangenheit viele Katzen, die gechipt und registriert waren, zu ihren Besitzern zurückkehren. Zahme Katzen, die jedoch keinen Besitzer hatten, konnten gerade in der jüngsten Vergangenheit an das Tierheim Düsseldorf übergeben werden. Auch die Vermittlung von Fund- und Abgabekatzen wird beim KSB intensiv betrieben. Nicht zu vergessen der ursprüngliche Zweck des Vereins – die Urlaubsbetreuung.

Hand in Hand arbeiten

Seit vielen Jahren arbeite der Verein mit dem Veterinäramt, Tierärzten und der Polizei Hand in Hand. Elke Ackermann: „Bei den Tierärzten oder -kliniken können wir auch nachts mit eingefangenen Katzen auf der Matte stehen, um diese am nächsten Tag kastrieren zu lassen.“ Hier erfolge auch eine Erstversorgung von verletzten Tieren.

Nicht an leidenden Tieren vorbeigehen

Auf die Frage, wie sich Tierliebhaber oder interessierte Düsseldorfer bei der Vereinsarbeit einbringen können, sagt Elke Ackermann: „Bitte nicht an einem leidenden Tier vorbeigehen, sondern herrenlose Katzen umgehen melden." Zudem suche der KSB immer Tierfreunde, die ihn ehrenamtlich bei der Arbeit oder finanziell durch Spenden beziehungsweise eine Mitgliedschaft unterstützen. „Wir konnten – und können – vielen Katzen helfen", sagt Elke Ackermann. "Wenn auch die Aufgabe unlösbar scheint, sich um alle Tiere im Einzugsbereich des Vereins zu kümmern, so motiviert doch jede erfolgreiche Aktion dazu, im Sinne des Tierschutzes weiter zu machen.“

Weitere Informationen gibt es unter Tel.: 663206 oder im Internet: www.katzenschutzbund-duesseldorf.de. Spendenkonto: Stadtsparkasse Düsseldorf, IBAN: DE59 3005 0110 0019 1142 63, BIC: DUSSDEDDXXX.

Autor:

Kirstin von Schlabrendorf-Engelbracht aus Düsseldorf

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