Der Heimat verbunden

Johannes Kettlack liest seinen beiden Enkelkindern etwas vor. | Foto: Privat
  • Johannes Kettlack liest seinen beiden Enkelkindern etwas vor.
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Praest/Heek. Mit Worten umzugehen fiel ihm als Lehrer nicht schwer und Formulierungen zu finden gehörte zu seinem täglichen Beruf dazu. Nun hat sich Johannes Kettlack auch als Autor versucht und zwei Werke auf den Markt gebracht.

Johannes Kettlack dürfte vielen noch in guter Erinnerung sein, wohnte er doch seit 1943 im Südstaat Praest, war bei der Gründungs des dortigen Sportvereins dabei, spielte in der Schülermannschaft und stieg mit den Herren auf. Bis zu den Alten Herren zeigte er sein Können am Ball. 1957 trat er den St. Johannes Schützen bei und machte 1958 sein Abitur am damaligen Jugengymnasium in Emmerich.
Nach seinem Studium in Münster, Frankreich und England war er von 1966 bis 1973 als Lehrer an beiden Gymnasien tätig. Von 1973 bis 1977 war er Schulleiter am Gymnasium Aspel, wechselte dann zur deutschen Schule nach Stockholm. Über Gronau und New York (dort war Johannes Kettlack von 1988 bis 1994 Schulleiter der deutschen Schule) ging es bis nach Dülmen, wo 2002 seine schulische Karriere ein Ende nahm. Nach ein paar Jahren begann Johannes Kettlack dann, sich einen Herzenswunsch zu erfüllen. „Es lag mir ewig auf der Seele, ein Buch zu schreiben“, erzählte er dem Stadt Anzeiger. Im Mittelpunkt der Geschichte von Dora und Gerlinde stehen seine Großmutter und seine Mutter. 309 Seiten umfasst die Geschichte, die weitestgehend der Realität entspricht. „Dafür musste ich sogar Ahnenfroschung betreiben“, so Kettlack. Eineinhalb Jahre dauerte es, bis das Werk endlich fertig war.
Der Roman ist eine überwiegend chronologisch geordnete Darstellung des Lebens mehrerer Generationen mit ihren beiden Frauen Dora und Gerlinde als Hauptpersonen. Handlungsort ist überwiegend ein Dorf am unteren Niederrhein; einige Szenen spielen in einer Kleinstadt in Westfalen. Zeitraum: im Wesentlichen 1916 bis 2009. Die meisten Szenen beruhen auf Fakten oder glaubwürdigen Berichten; einige sind sinngemäß ergänzt; andere frei erfunden. Dazu zählen alle Dialoge, Gedichte, Predigten und Unterrichtsstunden. Manche Namen sind original, andere geändert. Das Werk ist gedacht als Verneigung vor zwei großen Frauen aus einfachen Verhältnissen; als Liebeserklärung an den Niederrhein; als Ausdruck des Respektes vor dem Leiden der Kriegsgenerationen und als Kritik an Heilsbringern mit totalitären Ansprüchen.
Sein mittlerweile zweites Werk ist eine 92 seitige Fabel mit Bebilderungen, die Johannes Kettlack selbst gezeichnet hat. Kettlack lebt mit seiner Familie im Münsterland, ist im Sommer jedoch meist in Schweden, wo die Familie ein Sommerhaus besitzt. So ist die Fabel auch genau dort angesiedelt und beschäftigt sich mit dem Leerstand mancher Häuser am Lummensee. Die Menschen ließen sie zurück und übergaben das Land und den See den Tieren.
„Wer es liest merkt schnell, dass es sich hier um eine politische Geschichte handelt“, bemerkte Kettlack. In der Politik kennt er sich aus. Nach der Jungen Union war Johannes Kettlack einige Jahre für die CDU im Emmericher Stadtrat. Beide Werke können übrigens im Buchhandel bestellt werden.

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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