Weibliche Verstärkung am Drususbrunnen in Hochelten

Trudi Otten ist der neue Brunnengeist in Hochelten. Foto: Jörg Terbrüggen
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Der große Zeitungsausschnitt über die Frau mit dem kleinen Eimerchen, aus dem Wasser in den Brunnen plätschert, hängt immer noch im Innern des Drususbrunnen in Hochelten. Bis jetzt war Käthe Vermaas die einzige Frau, die sich viele Jahre mit großem Engagement um die Besucher des geschichtsträchtigen Bauwerks kümmerte. Jetzt endlich hat man in Trudi Otten wieder weibliche Verstärkung für die Brunnengesiter vom Eltenberg gefunden.

Es ist gar nicht so einfach einen Menschen zu finden, der bereit ist seine Freizeit für andere zu opfern. Theo Halma und Fritz Köpp tun dies schon seit einigen Jahren. Theo ist seit neun Jahren und Fritz im elften Jahr Brunnengeist. Wenn sich die Türen nach der Winterpause in dem kleinen Gebäude im Schatten der St. Vitus-Kirche öffnen, dann stehen sie Gewehr bei Fuß. Ab Karfreitag informieren sie interessierte Besucher über die Geschichte des Brunnens, der schon 967 nach Christus das vom Grafen Wichmann in seiner Burg eingerichtete Damenstift mit Wasser versorgte.
Auch René van Lier hat all diese Informationen mittlerweile abgespeichert, stieß er doch im vergangenen Jahr zu den Gästeführern hinzu. Mit Trudi Otten ist das Quartett jetzt komplett, die vier können die anfallenden Wochenenden problemlos unter sich aufteilen. "Ich war beim Metzger in Elten und habe dort ein Gespräch mitbekommen, dass man noch Brunnengeister sucht", erzählte die 53-jährige Niederländerin, die seit mittlerweile acht Jahren in Elten wohnt. "So kann ich besser Deutsch lernen und etwas für den Ort, in dem ich lebe, tun", erzählte die aus Giesbeek stammende Trudi.
"Sie wird jetzt erst einmal mitgehen und sich die Führung anschauen", erläuterte Dr. Manon Loock-Braun vom infoCenter in Emmerich. Seit 1999 wird der Drususbrunnen vom infocenter betreut. Nun muss Trudi Otten erst einmal die Geschichte auswendig lernen. Darin steht auch, dass der Brunnen bis 1931 auch die Bevölkerung auf dem Eltenberg mit Wasser versorgt hat. Selbst nach dem zweiten Weltkrieg wurde er vorübergehend noch einmal zur Wasserversorgung genutzt. 1996 wurde er als Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt eingetragen.
Ab Karfreitag ist der Drususbrunnen an den Wochenenden sowie an Feiertagen von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt einen Euro, Kinder zahlen nichts. Bis Ende Oktober sind die Türen geöffnet, dann versinkt der Brunnen wieder im Winterschlaf. 

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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