„Wie soll ich das machen?“

Albert Wanders zeigt seinem Bruder Ernst, wo sich die beiden Häuser in Vrasselt befinden. Fotos: Jörg Terbrüggen
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Emmerich. Draußen lacht die Sonne vom blauen Himmel, doch im Europasaal des Rathauses ist vielen Menschen in diesen Tagen gar nicht nach lachen zumute. Beim Blick auf die ausliegenden Betuwe-Pläne der Deutschen Bahn kommen dem ein oder anderen fast die Tränen.

Helmut Heinst versucht zu helfen, wo er helfen kann und darf. Er gewährt über einen großen Bildschirm Einblick in die verschiedenen Pläne der Deutschen Bahn, die auf dem großen Tisch des Saales in vielfacher Ausfertigung zur Einsicht bereit liegen. Doch wozu lange suchen und haarklein aufpassen, am Bildschirm ist alles viel deutlicher zu sehen.
Auch die Brüder Ernst und Albert Wanders nehmen diese Möglichkeit gerne an. Sie wollen sehen, ob sie mit ihren beiden Häusern entlang der Ruhrstraße in Vrasselt Anspruch auf passiven Schallschutz haben. 27,5 Meter liegen wir mit unseren Häusern von der Bahn weg“, bemerkte Albert Wanders. Die Häuser würden schon Risse aufzeigen, aber schließlich müsse der Eigentümer ja beweisen, woher diese stammten. Ein leichtes Achselzucken verrät, er weiß nicht was er machen soll.
Beim Blick auf die Messwerte in Sachen Schallschutz bemerkte sein Bruder Ernst: „Mit solchen Werten können wir gar nichts anfangen.“ Vor zwei Jahren hatte die Bahn im und vor dem Haus die Werte gemessen. „Das war im Schlafzimmer und im Kellereingang“, erinnerte sich Ernst Wanders. Ergebnisse habe ihm die Bahn allerdings nie mitgeteilt. Aus den Unterlagen ging dann jedoch hervor, dass beide ein Anrecht auf passiven Schallschutz haben.

„Das müssen sie jetzt zu Papier bringen“, meinte Helmut Heinst von der Stadtverwaltung. Für die beiden Brüder wohl die nächste Hürde: „Wie soll man soetwas denn schreiben“, fragten sich die beiden Rentner. Die Stadtverwaltung hat dazu eine sechsseitige Orientierungs- und Lesehilfe bereit gelegt. Auf der Seite 5 stehen Beispiele für Stellungsnahmen in Sachen Lärmschutz, Erschütterungsschutz, der Forderung nach Umplanung, nach einer besseren Wegeführung im Ort, nach einer besseren Unterführung und nach kürzeren Wegen zwischen Hof und Feldern.
Für die beiden Rentner ging es „nur“ um den Schallschutz. Andere hingegen verlieren große Teile ihres Grundstückes. Zum einen für die geplante Baustraße (hier wird nur für einen bestimmten Zeitraum das Grundstück benötigt), zum anderen will die Bahn Teile einiger Grundstücke kaufen.

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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