Post aus Hanoi - unterwegs in Sachen Entwicklungshilfe

Hồ Chí Minh Mausoleum
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Auf der Suche nach neuen Herausforderungen haben wir uns auf das Abenteuer Entwicklungshilfe in Vietnam eingelassen. Mein Auftrag ist die Unterstuetzung von Partnerorganisation in den Provinzen von Vietnam.

In Vietnam herrscht derzeit Monsum. Monsum bedeutet, dass wir nahezu jeden Tag ein Gewitter von biblischen Ausmassen haben. In Deutschland wuerde ein solcher Regen die Infrastruktur komplett ueberlasten (in VN auch). Bei Temperaturen von 35 – 40 Grad C und einer Luftfeuchtigkeit von 65% haben wir eine gefuehlte Temperatur von ueber 40 Grad C. Wir schwitzen Tag und Nacht.
In der Nacht kuehlt es immerhin auf ca 30 Grad ab, so das wir ohne Klimaanlage schlafen koennen. Man kann sich das ungefaehr so vorstellen wie im Dschungelhaus im Zoo.
Der Verkehr ist gefaehrlich, chaotisch, undurchschaubar. Fuer mich als Motorradfahrer ein Traumzustand. Es gibt kaum Regeln. Wo Platz ist, wird gefahren. Da herrscht ein Gedraengel und Geschubse, dass es eine Freude ist.
Jede Rollerfahrt uebertrifft die Vorherige. Durch die Koloniale Besatzung ist ein franzoesisches Flair uebrig geblieben. Dieses findet man in den Kolonialbauten, den Boulevards und den Strassencafes wieder. Und im Brot. Man sagt: Hier in Hanoi bekommt man das beste Baguette ausserhalb von Paris! Es ist nahezu ueberall moeglich etwas zu Essen zu kaufen. Die Strassenstaende bestehen meist aus ein paar Plastikhockern und einem Gasgrill.
Das Vietnamesische Essen gilt, zu Recht, als das Beste der Welt. Lediglich meine persoenlichen Bedenken halten mich vor dem Verzehr so mancher Delikatesse ab. Wenn z.B. die Fleischbeilage ungekuehlt gelagert wird (siehe Klima). Wir wohnen in einer Flat in der 18ten Etage eines Hochhauses. Die Preise sind unverschaemt hoch, wie wohl in jeder Grosstadt. Hanoi ist immerhin die Hauptstadt von Vietnam mit ca. 6,5 Millionen Einwohnern. In unserem Viertel, dem Auslaenderviertel, sind die Preise fuer eine Wohnung bei ca. 1000 USD Kaltmiete. Das entspricht ungefaehr dem Gehalt eines Vietnamesischen Ingenieurs.
Wir befinden uns in einem Schwellenland aber nahezu jeder Haushalt verfuegt ueber Trinkwasser und Abwasseranschluesse. Stromausfaelle sind selten.
Ueberall wird gebaut. Die Infrastruktur wird staendig erweitert. Die Baustelle fuer die neue Autobahnbruecke wirkt wie aus einem Science-Fiction Film.
Vietnams Wirtschaft explodiert nahezu. Ob Menschen und Umwelt mit der Entwicklung schritthalten, wird sich herausstellen.
Das Abwassersystem in Vietnam ist ausbaufaehig. Das Kanalsystem besteht meist aus rechteckigen Betonkanaelen, welche oberflaechennah verlegt sind.
Haefig sind diese Kanaele mit abnehmbaren Betonplatten versehen. Nahezu jeder Bach wird zur Ableitung von Abwaessern und Unrat genutzt. Das Verstaendnis bei Regierung und Befoelkerung fuer den Umweltschutz ist hoch.
So sind z.B. die Einfuehrung von Abwassergebuehren Voraussetzungen fuer die Kreditvergabe der KFW. Die Abwasserentsorgung ist Aufgabe der Staedte oder Volkskomitees.
Genauere Informationen erhalten Sie ueber die Webseite der GIZ (http://www.giz.de/themen/de/18188.htm).

Es sendte Ihnen schoene Gruesse aus Ha Noi, Viet Nam
Oliver Stuckert
Wo auch immer Sie gerade sind.
Hanoi am 10.07.2013
Mail: oliver.stuckert@yahoo.de

Autor:

Oliver Stuckert aus Emmerich am Rhein

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