Ein neues Kinderzimmer

Pfarrer Paul Seesing gibt dem Kinderzimmer im Beisein zahlreicher Gäste den Segen der Kirche. Foto: Jörg Terbrüggen
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Emmerich. Spongebob und ein kleiner uniformierter Polizeiteddy liegen auf den beiden Krankenbetten. Unter dem großen Fernseher lächeln Clowns die Patienten an und die Uhrzeit gibt es von der Mickey-Mouse-Uhr.

Wir befinden uns in dem neu eingerichteten Krankenzimmer auf der Station 2 c. Einem Zimmer, das für die Kinder aus Afghanistan, dem Kongo, Usbekistan oder Tadschekistan bestimmt ist, die hier im Emmericher Willibrord-Spital kostenlos behandelt werden. Dafür sorgt der Verein Kriegskinder, dessen Vorsitzender der behandelnde Arzt Dr. Heinz Grunwald ist.
„Es war eine Gemeinschaftsanstrengung, dieses Zimmer so herzurichten und auszustatten“, bedankte sich Dr. Grunwald bei der Rudolf W. Stahr-Stiftung und dem Krankenhaus. „Es ist eines der schönsten Zimmer geworden“, strahlte der engagierte Arzt. „Solch ein Engagement habe ich selten erlebt“, bestätigte dann auch Geschäftsführer Heinrich Schnieders. „Er hat sein Zimmer vehement verteidigt, als es einmal um den Fortbestand ging. Ich kenne keinen Arzt, der sich so für die Kriegskinder einsetzt.“
Solange er Geschäftsführer dieses Krankenhauses sei, werde er die Arbeit von Dr. Grunwald weiter unterstützen, so das Versprechen von Heinrich Schnieders. Die Gesamtmaßnahme kostete 40.000 Euro und sei ohne Hilfe nicht zu tragen gewesen. Auch Bürgermeister Johannes Diks freute sich darüber, dass die Maßnahme von mehreren Schultern getragen wurde und die Stadt ihren Beitrag über die Stiftung habe leisten können.
Lob gab es auch von Seiten des Friedensdorfes aus Oberhausen, die die Kinder an die Krankenhäuser vermittelt. „Ich finde das ganz toll, dass sie so etwas geschaffen haben“, bemerkte Heike Bruckmann vom Friedensdorf. „Emmerich ist das Krankenhaus in Deutschland, das die meisten Kinder aufnimmt.“ Zurzeit sind gerade sieben Kinder in Emmerich in Behandlung. Sie bleiben im Schnitt drei bis vier Wochen im Krankenhaus. „Es handelt sich nicht nur um Kriegskinder. Die Kinder haben zum Teil Spätfolgen, die in Europa gar nicht so weit kommen würden“, so Dr. Grunwald.
Im Schnitt werden pro Jahr 13 Kinder im Alter zwischen fünf und 14 Jahren behandelt. Vor Ort hat das Friedensdorf Partner-Organisationen, bei denen sich die Familien melden können. Das Friedensdorf chartert dann ein Flugzeug und holt die Kinder in den Ländern ab. In der Regel sind sie etwa ein Jahr von ihren Eltern getrennt.

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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