Daniel Raifura: Tod in der Lagune

Die Essener Sozialarbeiterin Tanja Engel, Hauptfigur einer (bislang) vierteiligen Thriller-Reihe des Borbeckers Daniel Raifura, hat mal eine Pause verdient. Statt ihrer ermittelt nun Ben Richter in seinem ersten Fall „Tod in der Lagune“. Und der fiktive Autor ist ebenfalls kein Unbekannter.

„Die Figur ist in den Engel-Büchern mitgewachsen“, verrät ihr Schöpfer. Für Kenner und Fans: Es handelt sich bei „Ben“ um den Ehemann von Michel Jäger, Kommissar bei der Essener Mordkommission. Nachdem Richter mit seinem Roman-Erstling über den Engel-Fall „Seelenstille“ gleich einen Bestseller landete, ist er nun auf der Suche nach einer adäquaten Fortsetzung.
Da kommt ihm die Recherche über einen millionenschweren Kunstraub in Venedig gerade recht. Richter begibt sich in die Tiefen der Lagunenstadt mit ihren dunklen Gassen und Geheimnissen, um sich mit dem Täter persönlich zu treffen. Nur sein Mann hat eine Vorahnung, in welche Gefahr er sich damit tatsächlich begibt ...

„Ben ist eine tolle Figur“, freut sich Raifura über die Veröffentlichung. Klar, dass er sich in einen Autor wie ihn selbst authentisch hineinversetzen kann. Im Gegensatz zu der in Essen verwurzelten Engel kann er Richter aber auch hinaus in die Welt schicken. „Mitten in meine Lieblingsstadt Venedig“, verrät der Borbecker.
Einmal jährlich reist er selbst seit Jahren dorthin, genießt die engen Gassen und die morbide Atmosphäre, in die er nun auch seine neue Hauptfigur schickt. „Es war mir wichtig, mich am Ort der Handlung genauestens auszukennen“, liegt Raifura viel daran, dass der Leser die Stadt in seiner Geschichte genau so sieht, wie sie sich real darstellt.

Vom Grundgerüst bis zum Lektorat

Die Entwicklung von „Tod in der Lagune“ begann vor rund zwei Jahren, nach altbewährtem Rezept. „Zuerst strukturiere ich die Story in Kapitel, die ich anschließend ausschreibe“, gibt Raifura Einblicke in den Schaffensprozess. Im Frühjahr dann stand das Grundgerüst. „Das Lektorat nahm dann aber noch einmal den ganzen Sommer in Anspruch.“
„Wort für Wort, und das nicht nur einmal, ging der Autor den Text mit Regina Lehmann vom Oldib Verlag - dem Raifura seit seinem erstem Werk treu geblieben ist - durch. „Da wird dann einiges gekürzt, manches verlängert, Wortwiederholungen fallen raus und auch insgesamt schleifen wir noch mal an der Sprache.“ Und sogar nach getaner Arbeit - die übrigens komplett im Schloß Borbeck stattgefunden hat - gab es noch mal Diskussionen, mit dem Verleger selbst.
„In einer Szene versteckt Ben ein Smartphone in seinem Schuh, um es vor einer Leibesvisitation zu schützen. Das sei nicht machbar, hieß es.“ Doch davon ließ sich der Schriftsteller nicht abbringen. „Ich hab das im Selbstversuch getestet“, lacht er. Und so auch den Verleger schlussendlich überzeugt. „Aber bei berechtigten Einwänden lenke ich auch ein“, ist er zu Kompromissen stets bereit.

„Die Venedig-Reihe“ wird fortgesetzt, gibt es zum Schluss schon einen Ausblick auf 2015. Vielleicht wieder mit Ben, „sollte der seinen ersten Fall überleben“. Doch keine Sorge: Auch Tanja Engel ermittelt im neuen Jahr weiter. Und dann stehen noch Lesungen und sogar ein neues Theaterstück für das Extra-Ensemble im Schloß Borbeck auf dem Programm des produktiven und immer erfolgreicheren Lokal-Promis.
„Tod in der Lagune“ ist überall im Buchhandel, auch online über die bekannten Anbieter, erhältlich. Ein Ebook gibt es zwar nicht, aber auch das ist für die Zukunft durchaus im Gespräch.

Autor:

Sara Drees aus Dortmund

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