Jetzt ist wieder Hochsaison

Die dunkle Jahreszeit bedeuetet für Wohnungseigentümer bzw. Mieter eine erhöhte Gefahr - nämlich Opfer eines Einbruchs zu werden.
„Die Tatgelegenheiten verändern sich zugunsten der Täter“, so Giesbert Tiede vom Dezernat Einbruchsdiebstahl der Essener Polizei. Es ist früher dunkel, man sieht besser, ob jemand Zuhause ist oder nicht. „Und es ist jedes Jahr dasselbe. Nach dem Sommerloch schnellen pünktlich zum 1. Oktober die Fallzahlen nach oben.“ Das heißt konkret: Sonst gibt es durchschnittlich 120 bis 130 Einbrüche pro Monat im Raum Essen/Mülheim, wobei der Anteil für Mülheim etwa ein Viertel beträgt. Ab Oktober steigen die Einbruchsfälle schnell auf 200 und im vergangenen Dezember sogar auf 400 Straftaten pro Monat an. Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 2900 Einbrüche in Wohnungen in Essen, in Mühlheim etwa 700. Wie kann man sich nun als Mieter oder Eigentümer gegen Einbruch schützen und es den Tätern so schwerer machen?
„Zunächst ist es wichtig, aufmerksam zu sein,“ so Tiede. Denn auch wenn heute „der moderne Einbrecher“ gut bürgerlich gekleidet vornehmlich Terrassentüren aufbräche, sei es um so wichtiger genauer hinzuschauen. Gefühlen wie „der gehört hier nicht hin“ oder „der benimmt sich irgendwie komsich“ solle man unbedingt nachgehen und sich nicht davor scheuen die 110 zu wählen. „Wir als Polizei sind darauf angewiesen, dass wir informiert werden. Auch nach einem Einbruch haben wir nur eine gute Chance den oder die Täter zu erwischen, wenn es Zeugen gibt, die sich melden“, erklärt er weiter.
Ansonsten gibt es viele technische Möglichkeiten, seine Wohnung mit schon geringem finanziellen Aufwand besser gegen einen möglichen Bruch zu schützen. „Schon mit 300 bis 400 Euro kann man seine Wohnungstür effektiv nachrüsten“, erklärt Wilfried Goldmann von der Beratungsstelle zur Vorbeugung von Einbruchsdelikten. Das Ziel sei, es dem Täter schwer zu machen. Denn erfahrungsgemäß versuche der genau drei Minuten lang die Tür zu knacken. „Und genau die drei Minuten muss die Tür durchhalten,“ so Goldmann. Für Terrassentüren und -fenster gibt es ebenfalls die Möglichkeit der Nachrüstung. Goldmann:„Mit relativ geringen Aufwand kann man schon viel erreichen.“
Es sei auf jeden Fall besser vorzubeuegen. „Die Nachwirkungen nach einem solchen Eingriff in die intime Privatsphäre sind nicht nur finanzieller Art. Manche Menschen fühlen sich in ihrer Wohnung nicht mehr wohl und sind noch lange traumatisiert,“ so Tiede.
Die Beratungsstelle im Polizeipräsidium Essen ist von montags bis freitags von 9 bis 15 Uhr geöffnet und jeden 1. Samstag im Monat auch von 9 bis 14 Uhr. Informationen gibt es unter Tel. 0201/ 829 4444.

Autor:

Patricia Koenig-Stach aus Essen-Borbeck

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