An der „Mölle“ ist was los

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Die 150 Schülerinnen und Schüler der Möllhovenschule konnten den offiziellen Teil des Programms kaum abwarten. Sie wollten ihn endlich ausprobieren, ihren neuen Spielplatz. Auf dem Schulhofgelände der Förderschule am Möllhoven hat sich in der letzten Woche vor Beginn der Herbstferien eine Menge getan. Ein Schiffswrack ragt aus dem Sand hervor, die Takelage ist bestens geeignet zum Klettern. Den Bug des Schiffes kann man über eine Rutsche verlassen und das Heck lädt mit der großen Schaukel zum Verweilen ein.
53 Auszubildende des Lehrjahres 2011 der Sparkasse Essen haben eine Woche lang Anzug und Business-Kostüm gegen Blaumann und Arbeitshandschuhe getauscht.
Gemeinsam mit ihrem Ausbilderteam um Leiterin Birgit Flamma und der Firma Alea (Anders Lernen durch Erfahrung und Abenteuer) aus Marburg haben sie die Spiellandschaft auf dem Schulhof realisiert. „Reise um die Welt“ haben sie ihr Projekt überschrieben. „Weil viele unserer Schüler aus allen Teilen der Welt kommen und wir hier an der Möllhovenschule großen Wert auf ein gutes soziales Miteinander legen“, brachte Schulleiterin Iris Marx die Intention der Auszubildenden auf einen einfachen Nenner. „In der Mölle ist was los“ schmetterten die Schülerinnen und Schüler zu Beginn der offiziellen Projektübergabe lautstark zur Melodie von Rolf Zuckowkis Weihnachtsbäckerei. Und los sein wird auf dem Schulhof demnächst richtig was. „Die Kleinen werden sich in den Pausen nun nach Herzenslust auspowern, klettern, toben, balancieren. Die älteren Schüler können sich ausruhen und chillen“, freute sich die Schulleiterin.
Eine ganze Woche lang wurde auf dem Gelände der Schule nicht nur gearbeitet. „Es ging auch darum, gemeinsam zu leben und zu überleben“, so Iris Marx. Bei Wind und Wetter legten die Azubis in fünf Teams Hand an, verbauten 280 laufende Meter Krummholz, 120 Kubikmeter Sand als Fallschutz, 12 Quadratmeter Schnittholz, 7 Kubikmeter Beton, 10 Kubikmeter Rollkies und endlose Liter Farbe, zahllose Erdanker und über 12.000 Schrauben. „Ein dickes Dankeschön für eine Woche härtester Arbeit“, fasste Iris Marx den Dank der gesamten Schule in Worte. Die Schüler hatten für die Azubis, Handwerker und Gäste ein Programm aus Musik, Tanz und Akrobatik vorbereitet. Zudem gab es für alle Helfer einen selbstgemachten Schuhbeutel mit einer großen Portion Mausespeck im Inneren. „Für die Nerven, die sie hier verschlissen haben.“
Auch für Hans Martz, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Essen, war es wieder einmal ein besonderer Tag. „Obwohl wir die Aktion Spielplatzbau in diesem Jahr bereits zum achten Mal durchführen. Früher sind unsere Azubis mit einer Einführungswoche in einem Hotel gestartet. Heute realisieren die angehenden Kaufleute zu Beginn ihrer Ausbildung ein soziales Projekt. Sie müssen nicht nur körperlich hart arbeiten, sie erfahren zudem eine ganze Woche voller Teamgeist und gegenseitiger Hilfe, stellen Kreativität und handwerkliches Geschick unter Beweis.Das Ergebnis macht am Ende alle stolz.“ Dass die Bankkaufleute den Biss, den sie beim Bau der „Reise um die Welt“ gezeigt haben, nie verlieren und ihn künftig immer an der richtigen Stelle anwenden, das gab Iris Marx den Azubis mit auf ihren Weg.
Unter den zahlreichen geladenen Gästen war am Tag der offiziellen Projektübergabe auch Bürgermeister Rudolf Jelinek. „Mir macht ein solcher Termin großen Spaß“, gab er unumwunden zu. „Stadt und Schule brauchen ein besonderes Umfeld, damit Kinder sich wohlfühlen. Ein solches Umfeld ist hier geschaffen worden.“
Das sehen die Schülerinnen und Schüler der Möllhovenschule sowie die Nachbarkinder in Borbeck, die den Schulhof in den Nachmittagsstunden nutzen können, sicherlich ganz genauso.

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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