Frintrop lebt: Integration, Inklusion, Quartiersbelebung

Ein Kunstrasenplatz, eine Halle für Rehasport und Fitness, Kletterwand und Bogenschießbahn, ein renoviertes Vereinshaus und mehr - die Pläne des SC Frintrop am Schemmansfeld in Essen sind große. 1,8 Millionen schwer, um es genau zu beziffern. „Wir wollen Leuchtturmprojekt sein!“, schwärmt Frank-Michael Schumacher von einer rosigen Zukunft.

Geboren ist die Idee bereits 2008. „Die Ascheplätze am Stadtrand hatten einfach nicht mehr genug Zulauf“, weiß der SC-Fußballtrainer. Und nicht nur der Sportverein habe zu knabbern. Mit dem Abriss der Herz-Jesu-Kirche, der Umwandlung der Walter-Pleitgen-Grundschule, der Schließung der Sparkasse in Unterfrintrop und dem Rückzug des Einzelhandels sei man der Frintroper Mitte verlustig gegangen. „Dabei haben wir mit Bus und Bahn, Parkplätzen, aber auch der grünen Lage und der Stadtgrenze eine hervorragende Infrastruktur hier.“
Die Lösung soll „Frintrop lebt“ bringen. Neben der Quartiersbelebung stehen Inklusion und Integration im Vordergrund der Initiative unter Federführung des SC Frintrop. Damit verfolgt der Verein, dessen Schwerpunkt aktuell im Bereich Fußball liegt, konsequent einen bereits eingeschlagenen Weg. Regelmäßig trainieren am Schemmansfeld Spieler ohne Handicap gemeinsam mit Bewohnern der Einrichtung Baasstraße; mit „Ball-Gefühl“ wird im Stadtteil seit 2010 ein integratives Turnier ausgerichtet.
„Unterstützenswert“ findet das nicht nur Bezirksvertreter Dr. Thorsten Drewes (Bündnis 90/Die Grünen), auch Ulrich Schulte-Wieschen (SPD) ist, wie die CDU und andere BV IV-Mitstreiter, „beistert“ von den bisherigen Unternehmungen wie auch den ambitionierten Plänen. „Wenn wir etwas tun, dann eben komplett“, betont Schumacher. Und Werner Engels vom SC ergänzt: „Wir können den Betrag vielleicht nicht auf einmal aufbringen, aber wir glauben, dass wir unser Vorhaben verwirklichen können.“ In Essen und auch weit über die Stadtgrenzen hinaus wäre dies bisher einmalig.
„Das Konzept ist erstellt, der Plan steht, jetzt folgt die Mappe“, läutet Engels die Finanzierung ein. Denn erst mit der detaillierten Verschriftlichung fließen auch Gelder. Als ersten Anschub stimmen die Bezirksvertreter für eine Summe von 10.000 Euro. In Zusammenarbeit mit dem Hauptpartner, der Diakonie Essen, sollen weitere, größere Geldgeber folgen. „Der Antrag bei der Aktion Mensch läuft“, so Engels. 15.000 Euro seien da in Aussicht. Die Essener Arbeit-Beschäftigungsgesellschaft mbH habe 200.000 Euro in Manpower in Aussicht gestellt, vom Landschaftsverband verspricht man sich eine Summe von 200 bis 250.000 Euro, „Gespräche mit circa 30 großen Stiftungen (Deichmann, Sparkasse, etc.) laufen“. Zusagen erwarte man in Kürze. Von städtischer Seite darf man sich finanziell zwar keine Hoffnungen machen, doch der Rückendeckung der Sport- und Bäderbetriebe, Inhaber der Anlage, ist man sich sicher. „Wir werden das Konzept und eine Umnutzung der Fläche mittragen“, lautet das Versprechen. Konkurrenz etwa zu einem Masterplan Sport sieht man hier nicht. „Vielmehr ein Add-on.“

Autor:

Sara Drees aus Dortmund

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