„Was drin ist, bleibt auch drin!“ Neues Verkehrsleit- und Parkleitsystem und Nutzungskonzept fürs Rathaus

Das Kettwiger Rathaus.

Zwei brennende Kettwiger Themen wurden in der letzten Sitzung der Bezirksvertretung vor der Kommunalwahl diskutiert. Die vermaledeite Parkplatzsituation und die zurzeit völlig unkoordinierte Nutzung des Rathauses sind Probleme, denen endlich Abhilfe geschaffen werden soll.

Die Verwaltung wurde beauftragt, die Einrichtung eines Parkleitsystems für Kettwig zu prüfen und umzusetzen.
Wie nicht anders zu erwarten, scheuen die Bürokraten jedoch Mühen und Kosten – in Kettwig seien gar keine „größere Parkplatzflächen“ mit einer „Vielzahl von Einstellplätzen“ vorhanden, deswegen sei eine Führung der Verkehrsteilnehmer durch eine entsprechende Beschilderung nicht erforderlich. Die Ausschilderung zur Verfügung stehender Parkplätze entlang der Straßen sei nicht üblich. Solcher Parkraum lasse sich nicht gezielt in ein Leitsystem integrieren und stelle zudem keine Besonderheit dar.
Bereits 1997 wurde ein Leitsystem mit Angaben von Einstellplätzen vorgestellt:
Theodor-Heuss-Gymnasium / Sporthalle = 50, Galerie Kaimer = 68, Marktplatz / Marktkirche = 60, Markett = 113, Corneliusstraße = 60 Einstellplätze.
Ferner sollten Einrichtungen wie die Altenheime, das St. Josefshaus, Wohnanlage Ruhrstraße, Schinkel-Kirche St. Peter, Rathaus, Marktkirche, Post und Realschule mit aufgenommen werden.

Straßen NRW will nicht

Da von den vier gewünschten Standorten der größeren Hinweistafeln drei an der Graf-Zeppelin-Straße und somit im Zuständigkeitsbereich von Straßen NRW lagen, wurde seinerzeit bereits eine ablehnende Haltung signalisiert. Also wurde aus finanziellen Gründen die Einrichtung des „Informations- Parkleitsystems“ nicht weiter verfolgt.
Bevor die anfallenden Gesamtkosten und die Festlegung von Standorten ermittelt werden könnten und die Zustimmung von Straßen NRW eingeholt werde, solle seitens der Bezirksvertretung IX mitgeteilt werden, welche Parkflächen überhaupt zur Verfügung stünden und ausgeschildert werden sollten.

Bedarf erkunden

Bezirksbürgermeister Dr. Michael Bonmann lächelte leicht genervt ob solcher Verweigerungshaltung der Verwaltung: „Da zurzeit durch größere Baumaßnahmen Parkplätze entfallen, sollten wir ein wenig abwarten. Und dann wird die nächste BV einen Ausschuss ‚Parken in Kettwig‘ gründen, um Angebot und Nachfrage zu erkunden!“ Und Daniel Behmenburg beharrte darauf, die Parkplätze in der Kirchfeldstraße, der Schulstraße und dem Steinweg doch mit in dieses zukünftige System zu integrieren.

Nutzungskonzept fürs Rathaus

Der HVV Kettwig hatte einen Antrag auf Errichtung eines Cafés im Rathaus Kettwig gestellt, auch möchte die Bezirksvertretung, dass das Rathaus neben seinen Verwaltungsfunktionen auch als Bürgerhaus und kultureller Treffpunkt Kettwigs dient.
Nach langer Diskussion wurde ein gemeinsamer Antrag vorgestellt. Es sollen „unbedingt“ die derzeitigen Nutzungen Bürgeramt, Standesamt, Bezirksverwaltungsstelle, Ratssaal, Stadtbibliothek, Heimatmuseum erhalten bleiben, zudem soll weiterhin die Vermietung von freien Räumen an Vereine, Musikschulen, Krabbelgruppen und andere Nutzer möglich sein.
Die Verwaltung soll prüfen, ob die Bezirksstelle in die leer stehenden Räumlichkeiten im ersten Obergeschoss des Neubaus verlagert werden kann. Die dadurch frei werdenden Räume im alten Teil könnten für eine gastronomische Nutzung – mit einem Rathauscafe oder einer Teestube - ausgeschrieben werden und die Toiletten für die Öffentlichkeit freigegeben werden.
Ratsherr Guntmar Kipphardt ist durchs Rathaus gegangen und hat sich die Räumlichkeiten genau angeschaut: „Hier wird Missbrauch getrieben! Unrentable Nutzung von Flächen als Lagerfläche für die Zweitbuchführung von Standesämtern, viele Räumlichkeiten stehen seit Jahren leer. Hier müssen endlich vernünftige Überlegungen her – auch der Vorplatz sollte beachtet werden. Im Grunde kann man gar nicht gegen den Antrag sein!“
Auch Patrick Widmaier freute sich über die vielen neuen Ideen, mahnte an, das Rathaus müsse in seiner für Kettwig zentralen Funktion erhalten bleiben. Daniel Behmenburg forderte die Verwaltung auf, ein Nutzungs- und Betreuungskonzept fürs Rathaus zu erarbeiten, inklusive einer Kostenschätzung für die einzelnen Punkte.
Das Schlusswort blieb Dr. Bonmann, der auf keinen Fall eine Verringerung des Angebots will: „Was drin ist im Rathaus, bleibt auch drin!“

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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