Neuorientierung
Wirtschaftsverbände suchen Kontakt mit der AfD
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Die jahrelange Distanz der deutschen Wirtschaftsverbände zur AfD bröckelt. Der Verband der Familienunternehmer mit rund 6.500 Mitgliedsunternehmen, darunter BMW und Oetker erklärt das Ende der Brandmauer. Hauptgeschäftsführer Albrecht von der Hagen räumt offen ein, die Abgrenzung habe nichts gebracht. Erste Schritte der Annäherung sind bereits sichtbar. Zum ersten Mal nahm mit Leif-Erik Holm ein AfD-Vertreter am Parlamentarischen Abend des Verbandes teil, ein Tabubruch, der früher undenkbar gewesen wäre. Der Bedeutungsverlust der FDP beschleunigt diese Entwicklung. Bei der Bundestagswahl 2025 wechselten rund 900.000 FDP-Wähler zur AfD. In Ostdeutschland ist die Öffnung längst Realität. Dort werden AfD-Politiker schon länger zu Veranstaltungen eingeladen. Ein sächsischer Unternehmer berichtet, inzwischen sympathisiere jeder Zweite der Geschäftsführer mit der AfD. Trotz der Annäherung übt von der Hagen deutliche Kritik am wirtschafts- und sozialpolitischen Kurs der Partei. Er warnt vor deren Familienpolitik, die Frauen aus dem Arbeitsmarkt drängen könne, und hält das geforderte Rentenniveau von 70 Prozent für nicht umsetzbar. Gleichzeitig stellt sich die Frage, warum die Wirtschaftsverbände so lange an der politischen Abgrenzung festhielten. Viele Unternehmer fühlen sich dadurch ausgebremst. In Zeiten von Energiekrise, Bürokratie und wirtschaftlicher Stagnation könnte die neue Offenheit ein notwendiger Schritt sein. Ob er rechtzeitig kommt, bleibt offen.
https://www.thepioneer.de/originals/others/articles/naechster-wirtschaftsverband-hinterfragt-die-brandmauer
https://www.thepioneer.de/originals/others/articles/wirtschaft-afd-weidel-familienunternehmer
Community:Hans-Herrmann Becker aus Essen-Ruhr |

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