Mittendrin und hautnah dabei: Ballettprobe DECA DANCE im AALTO

Anmutiger Tanz: Foto von der Aufführung. Foto © Bettina Stöß.
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  • hochgeladen von Michael Hoch

Erste Hauptprobe zu DECA DANCE am 22.04.2013 im AALTO – über Facebook ergatterte ich eine der 20 begehrten Einladungen von Marek Tumar zum exklusiven Probenbesuch. Ich war gespannt, was Ohad Naharin mit seiner Compagnie auf die Ballettbühne zaubern würde.

Auf dem Weg vom Künstlereingang zum Zuschauerraum konnten wir – eine bunt gemischte Truppe – etwas „Backstage-Luft“ schnuppern und Einblicke in die Welt hinter dem Bühnenvorhang gewinnen. Auf der Bühne tummelte sich bereits ein Teil des Ensembles, dann ging es nach der Begrüßung und dem Gong auch schon los. Licht aus, Spot an, der erste Tänzer beginnt und schon spürte man Atmosphäre. Szene für Szene, mit teilweise kräftezehrenden Wiederholungen und mit unermüdlicher Konzentration tanzten sich die Künstler an die von Ohad Naharin verlangte Perfektion heran. Es herrschte eine Disziplin, die man förmlich fühlen konnte. Bis hierhin schon ein sehr beeindruckendes und ergreifendes Erlebnis, das sich nach der Pause noch steigern sollte.

Denn in der nun zu probenden Szene schritten die Tänzerinnen und Tänzer plötzlich von der Bühne herab zu uns in den Zuschauerraum. Unerwartet wurden Einige von uns ausgewählt und auf die Bühne geleitet. Und da stand ich nun: mit klopfendem Herzen im Scheinwerferlicht „meinem“ Tänzer gegenüber. Die Musik setzte ein und nach einem Blick in die Runde entschlossen wir Auserwählten uns, mutig mitzutanzen. Nach ein paar Sekunden brach die Musik ab und Ohad Naharin gab über Lautsprecher die Anweisung, die Szene neu zu beginnen. Also ließ ich mich erneut auswählen und auf die Bühne geleiten. Mit Einsetzen der Musik gaben wir Auserwählten unser Bestes, „ähnlich geartete“ Bewegungen zu machen, uns auf dem Punkt stehend an- und umtanzen zu lassen, um dann wieder aktiv zu werden. Das alles begleitet von Wiederholungen und konkreten Aufgabenstellungen an das Ensemble – die Kommunikationssprache ist übrigens Englisch. Die Tänzer sollten mit uns „spielen“. Ich war natürlich sehr bemüht, um meinen Tänzer nicht in Ungnade fallen zu lassen. Er hatte nicht nur ausdrucksstarke Augen, sondern auch starke Arme, die mich mehrmals hoch in die Luft hoben und sehr behutsam wieder absetzten. Unfassbar. Nach der Schlusssequenz, bei der wir alle auf einer Linie mit passgenauem Abstand am Bühnenrand standen (ja, das haben wir geschafft!), wurden wir stilvoll an unsere Plätze zurückgebracht. Nachdem das Ensemble noch das Verbeugen und die Abgänge einstudiert hatte, war die dreieinhalb Stunden dauernde Probe vorbei.

Für mich ein äußerst spannender Abend, bewegend, emotional und intensiv, der meine Liebe zum Ballett noch vertieft hat.

Premiere ist am Samstag, 27.April 2013, 19 Uhr, Aalto-Theater
Weitere Vorstellungen 30.4.; 2., 4., 8., 10., 16.5.; 1., 9., 21., 22.6.2013.

Tickets unter Tel. 0201.81 22 200 oder www.theater-essen.de

Autor:

Gabriele Reinders aus Essen-Süd

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