S-Bahn-Station Steele: Aufzug immer noch kaputt

Hier geht seit etwa einem halben Jahr gar nichts mehr: Wer keine Treppen laufen kann, kommt entweder vom Gleis 103/104 nicht herunter oder erst gar nicht hinauf. Laut Deutscher Bahn wird ein neuer Aufzug im Herbst in Betrieb genommen.
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Fahrgäste an der S-Bahn-Station Steele brauchen gute Kondition oder viel Zeit

Seit etwa sechs Monaten sei der Aufzug an der S-Bahn-Station Essen-Steele schon kaputt, erklärt eine Kurier-Leserin erbost. Da tue sich einfach gar nichts!

Eine Frau schleppt mit zusammengebissenen Zähnen ihr Fahrrad vom Gleis die Treppe herunter, eine andere Frau steht unten und schaut ein wenig ratlos von ihrem Kinderwagen die lange Treppenflucht zum Gleis hinauf. Richtung Dortmund, Hattingen oder Wuppertal können seit Monaten nur diejenigen von Steele aus fahren, die Treppen steigen können. Und das ausgerechnet an einem Drehkreuz des öffentlichen Personennahverkehrs. Etliche Busse und Straßenbahnen halten hier.
Doch wer nicht gut zu Fuß ist, Gepäck dabei hat, oder mit Kinderwagen, Rollator oder gar Rollstuhl unterwegs ist, hat zurzeit ganz schlechte Karten am S-Bahnhof Steele. Wer viel Zeit mitbringt und nur leicht in seiner Mobilität eingeschränkt ist, kann mit der Rolltreppe zum anderen Gleis hinauffahren, von dort aus mit der S-Bahn nach Essen-Hauptbahnhof fahren, um dort in die gewünschte S-Bahn zu steigen. Oder man fährt gleich zum S-Bahnhof Steele-Ost, der – zumindest laut "Linienband" der Deutschen Bahn – barrierfrei erreichbar ist. Wer so unvorsichtig war, hier auszusteigen, ohne zu ahnen, dass der Aufzug kaputt ist, muss auf die nächste S-Bahn warten, um es zum Beispiel in Steele-Ost erneut zu versuchen. Ein Unding!
Der VRR schreibt dazu auf seiner Homepage in der Abteilung "barrierefreies Reisen": "Vorhandene Aufzüge können durch Vandalismus, technische Probleme, Wartungsarbeiten etc. nicht in Betrieb sein. Über den aktuellen Betriebszustand von Aufzügen kann zurzeit nur die entsprechende 3-S-Zentrale von DB Station&Service AG Auskunft geben. Die Telefonnummern der 3-S-Zentralen sind in den Informationsvitrinen auf den Stationen veröffentlicht." Ah, ja. Unten habe ich nur die normalen Fahrpläne gesehen, die leider auch kaum zu lesen sind, weil die Scheiben davor eingeschlagen sind. Möglicherweise befindet sich besagte "Informationsvitrine" oben am Gleis – wo mobilitätseingeschränkte Personen zurzeit gar nicht hingelangen.
Ein weiteres Problem: Bei der elektronischen Fahrplanauskunft über den VRR oder die Essen/Mülheimer Verkehrsbetriebe Ruhrbahn findet man gar keinen Hinweis darauf, dass der Aufzug in Steele schon länger nicht funktioniert.

Kein Hinweis in der Fahrplanauskunft

Das machen manche Verkehrsbertriebe längst besser. Bei der Ruhrbahn erfährt man zwar, dass zum Beispiel bei der Linie S3 eine "Fahrzeuggebundene Einstiegshilfe vorhanden" sei, jedoch keinerlei Hinweis auf eine Aufzugsstörung. Der VRR habe darauf laut Pressestelle wenig Einfluss: Der Verkehrsverbund stelle nur die "Drehscheibe" für die Daten zur Verfügung, Infos über Störungen müssten aber von den Verkehrsbetrieben kommen – in diesem Fall von der Deutschen Bahn.
Auf die Frage, warum denn der Aufzug an der S-Bahn-Station Steele schon so lange kaputt sei und wann man mit der Fertigstellung der Reparatur rechne, antwortete die Pressestelle der DB: "Der an Gleis 103/104 befindliche Aufzug in Essen-Steele wird im Rahmen des Austauschprogramms der DB Station & Service modernisiert. Der Aufzug soll nach aktuellen Planungen bis zum Herbst 2018 in Betrieb genommen werden."
Da wird den Steelensern noch viel Geduld abverlangt. 

Autor:

Annette Schröder aus Bochum

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