Blick hinter die Kulissen

Buchdeckel des Theophanu Evangeliars. | Foto: (c)Domschatz Essen, Jens Nober
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Restaurierung und Erforschung der Objekte im Essener Domschatz

Was passiert eigentlich so hinter den Kulissen eines Museums? Kirchliche Museen und Schatzkammern bewahren Kunstwerke aller Art. Goldschmiedewerke, Handschriften oder Skulpturen sind in Pracht und Fülle zu bestaunen. Dabei gilt für die Einrichtungen ein Jahrhundert altes Erbe zu bewahren und der Öffentlichkeit zu vermitteln.
Dieses Erbe muss gepflegt und konservatorisch betreut werden. Restaurierungen sind häufig erforderlich und gerade bei bedeutenden Stücken nutzt man die Gelegenheit einen genauen Blick auf die Kunstwerke zuwerfen und mehr über die Geschichte der Objekte herauszufinden.

Nur selten werden die Ergebnisse für die Besucher der Museen aufbereitet und zugänglich gemacht. Nun hat der Verlag Schnell und Steiner im Sonderheft 2017 der Zeitschrift „das münster. Zeitschrift für christliche Kunst und Kunstwissenschaft“ dieses Thema aufgegriffen und Kollegen*innen aus 13 kirchlichen Institutionen gewähren einen Blick in ihre Werkstätten. Dabei werden Restaurierungsprojekte vorgestellt, die erst vor kurzem begonnen wurden sowie Werkstattberichte oder bereits abgeschlossene Projekte.

Auch aus dem Essener Domschatz gibt es etwas zu berichten: Seit einigen Jahren sind drei ganz besondere Stücke der Sammlung im Blick der Forschung. Es handelt sich um Goldschmiedewerke die Mitte des 11. Jahrhundert unter Äbtissin Theophanu, eine Enkelin Kaiser Ottos II., entstanden.
Ein prachtvolles Vortragekreuz, ein mit Goldblech und Elfenbein verzierter Bucheinband und ein Reliquiar zur Aufbewahrung eines heiligen Nagels. Sie gehören zum größten erhalten Ensemble ottonisch-salischer Schatzkunst und sind schon für sich ein Highlight. Eine Zusammenfassung der bisher erfolgten Maßnahmen und Erkenntnisse sowie ein Ausblick auf noch ausstehende Untersuchungen der Objekte gibt Daniela Kaufmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Hauses. Sie selbst hat sich intensiv mit dem Kreuznagelreliquiar, dem rätselhaftesten Stück unter den dreien, beschäftigt. Es zählt zu den frühesten Schaureliquiaren und ist mit seiner tafelförmigen Gestalt einzigartig.

Die Kirchen und ihre Museen hüten Schätze, die für das kulturelle Erbe der Menschheit stehen. Die Berichte aus den Werkstätten der Museen geben die Möglichkeit gerade in unsere Zeit ein vertieftes Verständnis für die immer noch aktuelle Bedeutung dieser Denkmäler zu fördern.

Das Sonderheft 2017 der Zeitschrift „das münster. Zeitschrift für christliche Kunst und Kunstwissenschaft“ ist ab sofort im Buchhandel und im Museumsshop erhältlich. 

Buchdeckel des Theophanu Evangeliars. | Foto: (c)Domschatz Essen, Jens Nober
Kreuznagelreliquiar, rätselhaftes Objekt aus dem 11. Jahrhundert. | Foto: (c)Domschatz Essen, Jens Nober
Autor:

Claudia Grosseloser aus Essen-West

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