TalentTage Ruhr: VKJ-Zeitungswerkstatt-Interview mit dem EBB-Ratsherrn Wilfried Adamy - „Digitale Kommunikation sollte in der Schule gelehrt werden“

Die VKJ-Zeitungswerkstatt-Teilnehmerinnen Luisa, Emma und Svenja interviewten den Essener Ratsherrn Wilfried Adamy (Essener Bürger-Bündnis). Fotos: Janz
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  • Die VKJ-Zeitungswerkstatt-Teilnehmerinnen Luisa, Emma und Svenja interviewten den Essener Ratsherrn Wilfried Adamy (Essener Bürger-Bündnis). Fotos: Janz
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Während der „TalentTage Ruhr“ (Stiftung TalentMetropole Ruhr) fand eine „Zeitungswerkstatt“ beim VKJ, Verein für Kinder- und Jugendarbeit in sozialen Brennpunkten Ruhrgebiet e.V., statt. Dabei interviewten die Teilnehmerinnen Luisa, Emma und Svenja das Essener Ratsmitglied Wilfried Adamy (Essener Bürger-Bündnis).

Wie Sind Sie zur Politik gekommen?
Schon von klein auf bin ich mit Geschichten meines Opas zur Politik aufgewachsen. Es gab zu Hause oft Diskussionen zu den aktuellen politischen Ereignissen. Diese haben mich bis in die Schulzeit begleitet. Seit 25 Jahren habe ich ein IT-Unternehmen, und durch dieses bin ich damals auch zu den „Piraten“, die beim Thema Digitalisierung sehr engagiert waren, gekommen. Beim Stammtisch und dem regelmäßigen Austausch mit den Mitgliedern der Piraten-Partei ist mein politisches Interesse immer mehr geweckt worden. Besonders mit den Zielen der Digitalisierung und Transparenz konnte ich mich gut verbinden. Dann wurde ich überraschenderweise als Bundestagskandidat u.a. gegen Dirk Heidenblut (SPD) und Jutta Eckenbach (CDU) aufgestellt. Seit 2014 sitze allerdings im Rat der Stadt Essen und beteilige mich gerne ehrenamtlich an der Weiterentwicklung der Stadt – jetzt beim Essener Bürger-Bündnis (EBB).

Sind Sie in Essen aufgewachsen und in welchem Stadtteil, und für welche Stadtteile setzen Sie sich besonders ein?
Ich bin in Essen geboren und aufgewachsen. Seit jeher bin ich mit dem Essener Osten verwurzelt, und früher wie heute engagiere ich mich ehrenamtlich für meinen Stadtteil Freisenbruch und zähle dort auch zum Vorstand der Werbegemeinschaft.

Die Essener Stadtteile sind sehr unterschiedlich. Wie stehen Sie dazu und was könnte daran verändert werden?
Es scheint heutzutage größere Unterschiede zwischen den Stadtteilen zu geben. Während meiner Kindheit war das noch kein großes Thema, doch heute wird es immer sichtbarer. Beispielsweise habe ich im Mai 2017 einen Antrag zur Verschönerung der Straßen durch Blumenampeln für den Stadtteil Freisenbruch gestellt. Während in Rüttenscheid auf genau diesem Wege nach kurzer Zeit Blumen an den Laternen hingen, wartete ich über ein Jahr auf Antwort aus der Stadtverwaltung. Erst im Herbst 2018 durften auch die Straßen in Freisenbruch verschönert werden.

Welche Unterschiede gibt es zwischen Ihrer ehemaligen „Piratenpartei“ und Ihrer aktuellen Partei, und warum sind Sie zum EBB gewechselt?
Nachdem die Fraktion auseinander gebrochen war, gab es immer weniger Unterstützer aus den eigenen Reihen. Es gab eine Phase der Umorientierung, wo mir klar wurde, dass das Essener Bürger-Bündnis die meisten Schnittstellen mit meinen Interessen aufweist. Mir gefällt vor allem die Vielfalt im EBB, weil dort auch viele Mitglieder aus anderen Parteien zusammengekommen sind. Zudem sind die demokratischen Abstimmungen, in denen jeder seine eigene Meinung vertreten kann, ein wichtiger Bestandteil des EBB.

Ihre aktuellen Ziele sind u.a. allen Bürgern das freie WLAN zu ermöglichen...
Das ist richtig, jedoch bin ich gegen den Einsatz der Essener Marketing-App, die zwar ein kostenloses WLAN verspricht, das man aber dann quasi mit seinen persönlichen Daten bezahlen muss. Ich stehe im Kontakt mit den „Freifunkern“, die ein kostenfreies WLAN ohne jegliche Datenangaben durchsetzen wollen. Ich setze mich gerne für den Fortschritt und die Digitalisierung ein, wobei auch die Gefahren ernst genommen werden müssen. Es müsste ein Schulpflichtfach geben, dass die digitale Kommunikation und deren Umgang thematisiert.

Welche Möglichkeiten gibt es für Jugendliche, sich in der Politik zu beteiligen oder sich für die Stadt einzusetzen?
Jugendliche können ihre Ideen zu Papier bringen und direkt den Parteien und Wählergemeinschaften zukommen lassen. Das EBB ist immer offen für Vorschläge und ist übrigens – wie alle Parteien - auch auf Mitgliederbeiträge angewiesen. Jugendliche sind willkommen, um lokale Politiker anzusprechen. Eine weitere Möglichkeit ist das Engagement in den Jugendorganisationen auch aller anderen Parteien.

Was sind Ihre nächsten Ziele für die Stadt Essen?
Mein nächstes Ziel ist das Innenstadtkonzept aufzuarbeiten, sodass Innenstädte nicht alle nur die gleichen Geschäftsketten aufweisen, sondern auch in ihrer Art einzigartig und belebt sind. Zudem bin ich für das Angebot von günstigem Wohnraum, vor allem für die Mittelschicht.

Autor:

Detlef Leweux aus Essen-Steele

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