Blindgänger am Uniklinikum? Firma errichtet Splitterschutzwand aus Seecontainern

Eine Containerwand als Splitterschutz entsteht am Uniklinikum. Die mit Wasser gefüllten Standard-Container sollen ein sicherer Splitterschutz bei Bombenfunden sein. Foto: Hubernagel
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***Aktualisierung: Entgegen der ursprünglichen Angaben der Bloedorn Container GmbH stünde trotz der Splitterschutzwand im Fall einer Bombenentschärfung eine Evakuierung der umliegenden Klinikgebäuden an. Lesen Sie hier den aktualisierten Bericht.*** 

Bei Bauarbeiten auf dem Gelände der Uniklinik Essen entstand im Zuge von Bodensondierungen der begründete Verdacht eines Bombenfundes. Deshalb wird heute, 26. April, von einer Spezialfirma eine Splitterschutzwand aus Seecontainern errichtet. Hinter dieser kann in den nächsten Tagen geprüft werden, ob tatsächlich eine Bombe vorhanden ist. Auch die Entschärfung kann, so die Firma, dahinter vorgenommen werden. Sollte sich der Verdacht eines Bombenfunds bestätigen, müssten umliegende Gebäude mit teils schwerkranken Patienten zwar evakuiert werden, bei einer Detonation würde der Explosionsdruck durch die Konstruktion jedoch nach oben weggeleitet.

"Die Entscheidung der Stadt Essen, eine Splitterschutzwand aus Seecontainern aufzubauen, ist nicht nur sicherer, sondern zudem kostengünstig, simpel und schnell aufgebaut,“ kommentiert die Bloedorn Container GmbH die Entscheidung des Ordnungsamtes.

Hinter dem Schutzwall wird geprüft, ob eine Bombe vorhanden ist

„Wir stapeln 22 Standard-Seecontainer, jeder mit einem Volumen von knapp 33 Kubikmeter, zweilagig um die vermutete Bombe herum. So entsteht eine 66 Meter lange und knapp 5,5 Meter hohe Mauer“, erläutern die Fachleute. Für den Einsatz sind die 20-Fuß-Container mit sogenannten Flexi-Tanks ausgestattet. Jeder Tank wird beim Errichten von der Feuerwehr oder dem THW mit etwa 24.000 Litern Wasser befüllt. Danach folgt der nächste Container. Der fertige Bombenschutzwall hat ein Gewicht von 500 Tonnen.
Innerhalb von ein bis zwei Tagen kann das Unternehmen zusammen mit der Feuerwehr oder dem THW die Splitterschutzwand errichten. „Donnerstag laufen die Vorarbeiten und spätestens Samstag ist die Wand schon fertig montiert und bleibt vier bis sechs Wochen stehen“, erklärt die Bloedorn GmbH. 
Die Stelle im Bereich nahe der Hufelandstraße werde in den nächsten Tagen durch eine Firma des Kampfmittelräumdienstes geöffnet. "Es wird jetzt erstmal in Ruhe gesucht", sagt Thorsten Schabelon, Leiter Marketing und Kommunikation des Universitätsklinikums. "Falls sich der Verdacht eines Bombenfunds bestätigt, kann man in zwei bis drei Wochen mit einer Entschärfung rechnen." Die Patienten können während der Suche in der Klinik bleiben. Bei einer Entschärfung müssten die umliegenden Gebäude jedoch evakuiert werden. Welche Gebäude davon betroffen sind, wisse man noch nicht. "Das kommt auf die Größe der Bombe an", teilt Schabelon mit, "und die ist ja noch nicht mal gefunden." Einige umliegende Straßen müssten im Falle einer Entschärfung trotz der Schutzwände ebenfalls gesperrt werden. Im Falle einer Detonation wird der Explosionsdruck durch die Konstruktion nach oben weggeleitet.

Autor:

Lokalkompass Essen-Süd aus Essen-Süd

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