Die Bildung liegt auf Eis...

Essen hat drei Milliarden Euro Altschulden und wird - trotz des eisernen Sparkurses - auch in den nächsten Jahren jährlich 200 Millionen Euro mehr ausgeben als einnehmen.
Die Lage ist somit ernst. Dennoch wird die Leine der Bezirksregierung Düsseldorf in diesen Tagen wieder etwas gelockert.
Und schon wird wieder über ein neues RWE-Stadion spekuliert.
Muss das wirklich sein in Zeiten, in denen Schwimmbäder schließen und die Zukunft von Stadtteilbibliotheken ungewiss ist?
Die Antwort der Fußball-Fans ist klar. Die Antwort der politisch Verantwortlichen nicht unbedingt.
Überhaupt ist der Sinn oder Unsinn von Investitionen manchmal recht zweifelhaft: Da wird die neue Rathaustüre, für die sich noch OB Dr. Wolfgang Reiniger stark gemacht hatte, mit über 540.000 Euro Kosten zum Schildbürgerstreich.
Den Menschen im Essener Westen - dem bevölkerungsreichsten Stadtteil überhaupt - wird etwa zeitgleich mit dem Aus des Familienbades Oase eine der letzten Attraktionen genommen.
Und: Der Stadtbibliothek laufen die Leser weg, weil in diesem Jahr dank Haushaltssperre noch kein aktuelles Buch angeschafft werden konnte. 700.000 Euro liegen auf Eis.
Wer bei Stadtteilbüchereien den Rotstift ansetzen möchte und die bestehenden Büchereien nicht mit aktueller Lektüre ausstattet, muss sich nicht weiter wundern, wenn das Bildungsniveau - besonders von Kindern in problematischen Stadtteilen - weiter sinkt.
Die Folgen sind auf Dauer ungemein kostspielig.
Der Verzicht auf die eine oder andere Luxus-Investition - siehe Rathaustüre - würde den Bürgern der Stadt den guten Willen zum Sparen sicher ein Stück näher bringen...

Autor:

Frank Blum aus Essen-Süd

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