Biounterricht am Strand

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Es ist eine Sache, das Thema Naturgewalten theoretisch im Unterricht zu behandeln. Eine ganz andere Sache ist es, diese Naturgewalten am eigenen Körper zu erfahren. Dies durften 27 Schüler der Klasse 6c des Werdener Gymnasiums erleben. Zusammen mit ihren Lehrern Anke Ukena und Karsten Brill erkundeten sie die Nordseeinsel Sylt.

Im Erlebniszentrum Naturgewalten in List erfuhren die großen und kleinen Forscher spielerisch, wie spannend Biologie und Erdkunde sein können. Sie erarbeiteten selb-ständig die Themen Klima, Wetter und Klimaforschung, verursachten große Wellen im Simulator und widerstanden größten Böen in der Windmaschine. Auf dem Rückweg in die Jugendherberge erlebten sie die Kraft des Wassers in Form eines plötzli-hen Wolkenbruches hautnah.
Was passiert, wenn das Wasser zurückgeht, erkundete die Klasse bei einer Wattwanderung. Während einer Führung in Gummistiefeln durch das UNESCO-Weltnaturerbe beobachteten die Werdener, wie Muscheln und Krebse im Wattboden ums Überleben kämpfen. Angeleitet von Meeresbiologen buddelten die Jungen und Mädchen kräftig den Boden um und lernten die Meeresbewohner kennen.
Eine Kutterfahrt zu den Seehundsbänken verschaffte den jungen Seefahrern zusätz-liche, interessante Einblicke in die Welt der Meeresbewohner. Nachdem Schüler Moritz die Leinen löste, wurde ein Fangnetz ausgeworfen und allerlei Getier an Bord geholt. So erlebten die Werdener Jugendlichen Seesterne, Seeigel, Krebse, Garnelen und Fische aus nächster Nähe und ihnen wurde sogar beigebracht, sie richtig anzufassen.
Die wissbegierigen Werdener spürten auch die Winde des Weltnaturerbes Wattenmeer hautnah. Sehr zur Freude der Schüler gaben sie den Lenkdrachenam Sandstrand den perfekten Auftrieb. Schüler Jonathan war begeistert: „So gut flog der Drachen noch nie.“
Das Besondere an dieser Exkursion ist, dass hier keine Science plus-Klasse, also Naturwissenschaftsklasse, unterwegs war, sondern eine Englisch plus-Klasse. Leh-rerin Anke Ukena erklärt dies so: „Es ist richtig, mit Beginn der fünften Klasse wählt man am Werdener Gymnasium ein Profil: Freiarbeit, Musik plus, Englisch plus oder Science plus. Die Schüler erhalten in diesem Bereich zusätzliche Unterrichtsstunden.“ Aber dies bedeute nicht, dass die anderen Bereiche vernachlässigt werden, so Ukena. „Wir versuchen, unsere Schüler ganzheitlich zu interessieren und zu fördern.“
Bei den Schülern scheint diese Mischung anzukommen. Vor der Rückfahrt nach Werden versuchen mehrere Pennäler, ihren Pauker zu überreden, noch ein paar Ta-ge dranzuhängen. Klassenlehrer Brill lehnt ab, ist aber sichtlich zufrieden. Aus gutem Grund: Als nächstes Thema steht ein bilinguales Erdkundeprojekt auf dem Plan. In den Fächern Englisch und Erdkunde erarbeiten sich die Schüler selbständig die Klimazonen des Planeten Erde und stellen ihre Ergebnisse in Präsentationen auf Englisch vor. Die Erfahrungen aus Sylt werden ihnen sicherlich helfen.

Autor:

Julia Colmsee aus Essen-Süd

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