Tochter, Schwester, Braut. Das Ensemble Companeras liest Texte von Sophokles

Seit einiger Zeit arbeitet das Ensemble Companeras an der 2500 Jahre alten "Antigone" des Sophokles, einem der Lieblingsstoffe der Literatur und des Theaters.

Vorerst lesen wir aus drei Tragödien:

Elektra, Ödipus auf Kolonos und Antigone
Wir lesen mit verteilten Rollen Passagen aus diesen Tragödien und tauchen ein in die alten, grausamen Familiengeschichten.
Wir erfahren Ereignisse aus dem Leben des Sophokles  und aus seiner Zeit, dem "Goldenen Zeitalter", der ersten Demokratie in Europa, dem Peloponnesischen Krieg sowie die Vorgeschichte der Antigone, deren Familie durch einen Fluch belastet ist. Ihr Vater ist König Ödipus, der bekanntlich seinen Vater erschlagen und seine Mutter geheiratet hat.
Auch Elektra, aus dem Haus der Artriden, kann dem Tantalidenfluch, der auf ihrer Familie lastet, nicht entgehen, ihr Vater ist Agamemnon, der bekanntlich Iphigenie, eine Schwester der Elektra, zu Kriegszwecken hat opfern lassen.
Beide Frauengestalten handeln in erster Linie als Tochter und als Schwester. Antigone geht in den Tod, weil sie ihren toten Bruder Polyneikes, dessen Leiche laut Befehl des Königs nicht bestattet werden darf, sondern den Vögeln und wilden Tieren zum Fraß dienen soll, begraben will.
Elektra ermordet gemeinsam mit ihrem Bruder Orest ihre Mutter, um ihren Vater Agamemnon zu rächen, der von ihrer Mutter hinterrücks getötet worden ist.
Es sind blutrünstige Geschichten aus einer fernen und doch heutig wirkenden Zeit, in der die Vergangenheit und vor allem die familiäre Abstammung eines Menschen sein Leben mehr als alles andere zu bestimmen scheint.
Die Situation der Frauen im antiken Athen soll nicht unerwähnt bleiben: Frauen hatten einen sehr eingeschränkten Wirkungskreis und litten unter vielfältigen Restriktionen. Es istz. B. nicht geklärt, inwiefern sie  das Theater besuchen durften. Schauspielen oder auch im Chor mitsingen und tanzen durften sie auf keinen Fall. Das war den Männern vorbehalten.
Nichtsdestotrotz zeigt Sophokles mit Antigone und mit Elektra selbstbewusste, starke Persönlichkeiten, die den Männern nicht nur "das Wasser reichen" können und selbstverständlich hat Sokrates, der im Zeitalter des Sophokles lebte, Recht, wenn er sagt:

Die Frau ist von Natur aus nicht geringer als der Mann.

Der Eintritt beträgt an der Abendkasse 8 €, im Vorverkauf 6 €.
Karten gibt es im Weltladen, Koloniestr. 92, 47057 Duisburg oder telefonisch unter Ensemble Companeras 0151/56635084.
Weitere Informationen unter www.companeras.de