Nur keine Panik vor dem E10

In Zukunft könnte das Tanken zur Qual der Wahl werden, wenn noch einige Zapfhähne für die unterschiedlichen E10-Varianten dazu kommen. Foto: Gerd Kaemper
  • In Zukunft könnte das Tanken zur Qual der Wahl werden, wenn noch einige Zapfhähne für die unterschiedlichen E10-Varianten dazu kommen. Foto: Gerd Kaemper
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Entsprechend der europäischen Richtlinie über die Kraftstoffqualität werden ab diesem Jahr an Tankstellen in Deutschland auch Benzinsorten mit bis zu 10 % Bioethanol angeboten. Der ADAC warnt bereits davor, ohne vorherige Überprüfung auf Verträglichkeit den neuen Kraftstoff E10 zu tanken. Der Stadtspiegel fragte bei Tankstellenbetreibern in Gelsenkirchen nach.

Von Silke Sobotta

GE. Die gute Nachricht an die Gelsenkirchener Autofahrer lautet: Nur keine Panik!

R. M. Schwegler von der Shell-Tankstelle an der Grothusstraße wartet als Pächter auf Infos von Shell. Ansonsten liegen ihm bislang die Flyer des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit vor. Natürlich weiß er, dass E10 kommen wird, aber wie und wann bleibt abzuwarten.
Ähnlich sieht es Fredi Rosowski, der an der Grothusstraße ein Orlen und an der Florastraße eine Star-Tankstelle betreibt: „Das E10 wird wohl im Januar kommen, aber ganz sicher nicht zum 1. Januar.“
Auch er hat noch keine weiteren Infos, vermutet aber, dass Umbauten anstehen werden. Für die Zukunft sieht er das Angebot an E10 als Ersatz für das dann wegfallende Benzin. „Es wird dann vermutlich E10, Super, Super Plus und Diesel geben. Ansonsten müssten ja auch komplett neue Säulen installiert werden und das wird keine Mineralölfirma wollen“, vermutet Rosowski.
Dass das Normalbenzin komplett wegfällt, alle anderen Kraftstoffe aber auch als E10 -Varianten angeboten werden, ist dabei auch nicht klar. Denn die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) schreibt: „Sie erkennen den E10 Kraftstoff an der Bezeichnung „NormalE10“, „SuperE10“ oder „SuperPlusE10“ auf den Zapfpistolen bzw. den Zapfsäulen.“
Nach Ansicht Rosowskis würde es aber durchaus Sinn machen, das Normalbenzin zu ersetzen, weil Super einfach stärkter frequentiert wird und heute ja zum gleichen Preis wie Normalbenzin angeboten wird.
In einem Punkt sind sich Schwegler und Rosowski aber einig: „Es ist Vorsicht geboten vor dem Gebrauch von E10, denn nicht alle Autos sind damit betankbar.“
„Sobald genaue Informationen vorliegen, werden die Mitarbeiter entsprechend geschult, um vernünftige Beratungen durchführen zu können“, erklärt Rosowski.
Und der neue Kraftstoff könnte auch eine neue Runde in Sachen Benzinpreise anstoßen, wenn die Befürchtungen des ADAC zutreffen: „Da davon auszugehen ist, dass die Mineralölkonzerne den Absatz von E10 mit einem Preisvorteil ankurbeln werden, wird der Preis für E5 voraussichtlich höher liegen. Der ADAC wird daher den Markt sehr genau im Visier haben und die Autofahrer über aktuelle Preisentwicklungen informieren.“

Hintergrund

Was ist E10?
Zum Jahresende 2010 wird der Bioethanolanteil im Benzin von derzeit 5 % auf bis zu 10% angehoben. Daraus ergibt sich auch das Kürzel „E10“, bei dem „E“ für Ethanol und „10“ für den Anteil 10 % steht.

Was spricht für die Verwendung von E 10?
Die Beimischung von Ethanol zum Benzin hat 2 entscheidende Vorteile:
* Bioethanol wird aus Pflanzen, also regenerativen Quellen, gewonnen und reduziert damit den Ausstoß
des Klimagases CO2.
* Durch die Verwendung von nachwachsenden Biokraftstoffen werden die Erdölreserven geschont.

Welche Voraussetzungen müssen Sie beachten?
Voraussetzung für die Verwendung des E10-Benzins ist allerdings die Tauglichkeit ihres Fahrzeugs: E10 vertragen nur Fahrzeuge die darauf ausgelegt sind. Alle für E10 nicht geeigneten Fahrzeuge müssen weiterhin mit dem bereits heute mit 5% Bioethanol beigemischten Kraftstoff betankt werden.
Sie müssen sich also vor dem ersten Betanken mit E10 vergewissern, dass Ihr Fahrzeug für den Einsatz dieses Kraftstoffs geeignet ist. Dafür werden wir Ihnen in den kommenden Wochen die Liste der E10-verträglichen Fahrzeuge über einen Link auf dieser Seite zur Verfügung stellen. Diese Liste enthält auch Servicenummern der Fahrzeughersteller, die Sie bei Fragen anrufen können.

Wie ist der Kraftstoff zu erkennen?
Sie erkennen den E10 Kraftstoff an der Bezeichnung „NormalE10“, „SuperE10“ oder „SuperPlusE10“ auf den Zapfpistolen bzw. den Zapfsäulen.

Weitere Informationen finden Sie auch unter:
www.bmu.de/e10
www.adac.de/e10
Quelle: DAT GmbH

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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