Studie: Mehr Frauen in Führungspositionen in der Justiz - Justizminister Kutschaty: "Ein Kind darf der Karriere nie im Wege stehen!"

Düsseldorf / Recklinghausen

Der NRW-Justizminister Thomas Kutschaty eröffnete in der Justizakademie Recklinghausen die Veranstaltung "Frauen in Führungspositionen in der Justiz".
Vorgestellt und diskutiert wurden die Ergebnisse des 350-seitigen Abschlussberichtes über Bedingungen von Frauenkarrieren in den Justizbehörden Nordrhein-Westfalens. Das Ergebnis des Forschungsprojektes von Ulrike Schultz von der Fernuniversität Hagen zeigt auf, das der Frauenanteil in den Aufstiegspositionen, gemessen am Frauenanteil bei der Einstellung von Richtern, Staatsanwälten und Rechtspflegern zu gering ist. Das Potential, über das die Justiz verfüge, sei laut ihres Berichts nicht ausgeschöpft. Im Rahmen des demografischen Wandels sei mittelfristig ein Mangel an hoch qualifizierten Arbeitskräften zu erwarten, der zu einer erheblichen Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt führen werde. Die Justiz NRW müsse rechtzeitig Vorbereitungen treffen, für vielversprechende eigene Kräfte attraktiv zu bleiben, um auch in Zukunft hochrangige Führungspositionen besetzen zu können.

In seinem Grußwort machte Thomas Kutschaty daher deutlich: "Die Justiz ist mittlerweile vorbildlich, was die Einstellungsquoten von Frauen in den Eingangsämtern betrifft, und wird, das hat mich persönlich gefreut, im Forschungsbericht grundsätzlich von den meisten Beschäftigten als positiver Arbeitgeber beschrieben, da die Arbeitszufriedenheit bei den Interviewten doch eher hoch zu sein scheint. Dennoch darf nicht übersehen werden, dass die Statistiken, wie die der meisten Organisationen, einen Mangel an weiblichen Führungskräften aufweisen. Dabei werden bereits heute 15 der 37 Justizvollzugsanstalten des Landes von Frauen geleitet. Weiter haben wir 12 Gerichtspräsidentinnen und 5 Leitende Oberstaatsanwältinnen, die ebenfalls Behörden leiten."

Der Minister machte klar, dass sowohl die gesellschaftliche als auch die demografische Entwicklung es nicht mehr zulassen, auf hochqualifizierte Frauen als Führungskräfte zu verzichten. "Ebenso wenig kann eine Frau weiterhin vor die Frage gestellt werden: Kind oder Karriere? Kind und Karriere muss selbstverständlich sein für diejenigen, die dies wollen", so der Justizminister.
Im NRW-Justizministerium gibt es bereits konkrete Projekte, wie zum Beispiel das Audit "Beruf und Familie", eine Zertifizierungsmaßnahme zur Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, das derzeit vor dem Abschluss der Zertifizierung steht.

"Ich bin zuversichtlich, dass bereits die nächste Generation eine gleichberechtigte Führungsquote im beruflichen Alltag erreichen wird", so Thomas Kutschaty.

http://www.justiz.nrw.de/JM/Presse/PresseJM/12-03-08/index.php

Autor:

Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen

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