Will man hervorragende Fachleute oder Quacksalber mit Null Ahnung in der Politik...?

Die Debatte über Peer Steinbrück und seinen Nebeneinkünften.

Nicht immer zu Recht wird politischen Größen vorgeworfen, dass sie sich mit Nebeneinkünften massiv bereichern. Wollten sie wirklich steinreich werden, dann würden sie sich der freien Wirtschaft zuwenden. Insofern sollte der Bürger froh sein, dass sich immer wieder erstklassige Fachkräfte finden, die auf diesen Wohlstand verzichten und sich der Politik zuwenden.

Man sollte sich entscheiden, was man will in der Politik. Will man einen hochqualifizierten Fachmann für das jeweilige Ressort, der sich auch mit dem Bankenwesen anlegen kann, weil ihm niemand von denen etwas vormachen kann. Dann muss man auch akzeptieren, dass dieser von den Einkünften her entsprechend gestellt ist. Wenn man einen Peer Steinbrück nun vorwirft, er habe sich in vergangenen Zeiten massiv durch Vorträge und anderen fachlichen Beiträgen in der Privatwirtschaft durch unvernünftig hohe Honorare bereichert, dann sollte man bedenken, dass dieser Mann mit seinem Wissen und Sachverstand in der freien Wirtschaft ein Vielfaches verdienen könnte. Dass er sich nun der Politik zuwendet, ist ein Zeichen, dass ihm das Bürgertum Wichtiger ist und er deshalb auf massiven Reichtum verzichtet.

Oder will man einen Quacksalber mit null Ahnung, jedoch mit geschickter Redekunst, sich selbst darstellend könnend, der die Wähler blendet und um ein Vielfaches über Wert gehandelt wird. Ich könnte Dutzende aufzählen, die ich dieser Sparte zuordnen könnte. Dann darf man sich jedoch nicht wundern, wenn ein volkswirtschaftlicher Abschwung erfolgt, weil fachlich völlig inkompetente Leute das Sagen haben, für die dieses Blendertum die einzige Möglichkeit ist, sich die Taschen zu füllen und im politischen Mittelpunkt zu stehen. Von diesen Gestalten laufen massenweise welche herum, insbesondere in Europaparlamenten, wo Filmschauspielerinnen mit gigantischer Oberweite den Politikern ihres Landes hold sind und als „Belohnung“ dann in den Plenarsälen sitzen dürfen, dabei politisch völlig unterbelichtet sind und trotzdem bei Entscheidungen ein Stimmrecht haben.

Insofern sollte sich der Bürger bewusst sein, dass man Leute, wie Peer Steinbrück auch vergraulen kann, dass er sich irgendwann einmal selbst fragt, ob er sich diese Schlammschlachten weiterhin antun will und deshalb einen Rückzug aus der Politik betreibt, der ihm dann wesentlich mehr Ruhe und materiellen Wohlstand betreiben würde, als jene Hexenjagden, die die Missgünstigen und Neider betreiben.

Es sind in der Regel Neidhammel, die alles daran setzen, selbst in eine vergleichbare Position zu kommen und denen alle, aber auch wirklich alle Mittel Recht sind, in der Sch... zu wühlen, um irgendetwas Negatives beim politischen Gegner zu finden, dass dann eigene Vorteile einbringen könnte.

Dass diese Methoden nun von den Medien betrieben werden, ist in einer demokratisch-freiheitlichen Gesellschaft völlig normal. Jeder will sein Produkt verkaufen und dabei ist ihm auch jedes Mittel recht. Aus diesem Grunde darf man den Medien nicht vorwerfen, wenn sie ihrer Pflicht dadurch nachkommen, inwieweit sie die Menschen informieren. Auch das kanalisieren von Wertungen ist ein normaler Prozess, der den Auflagen und den Einschaltquoten dient.

Für mich jedenfalls besteht ein genereller Unterschied dabei, ob man nun sein Fachwissen bei erworbener Qualifikation vermarktet oder schlicht nur seine Position und das Amt missbraucht. Altbundespräsident Wulff ist hier das klassische Beispiel des Raffke, der sich aufgrund seines Amtes die Taschen füllte uns sich selbst und denen, die ihm hold waren, materielle Vorteile verschaffte.

Leider bleibt bei der Kanzlerkandidatur von Peer Steinbrück ein bitterer Nachgeschmack. Und zwar deshalb, weil er seine Einkünfte nicht offenlegen will, wie es Sigmar Gabriel getan hatte. Doch das Offenlegen sämtlicher Einkünfte kann ich nur befürworten. Geschieht es nicht –etwa mit dem Hinweis, dass dann auch die Bezüge der Ehefrau erwähnt würden- dann sollte die Steuererklärung getrennt veranlagt werden. Alles andere wird immer den bitteren Beigeschmack der willkürlichen Verschleierung beinhalten, auch wenn dieses nicht zutrifft.

Dieses „Herumgedruckse“ würden die meisten Wähler nicht mitmachen, dessen bin ich mir absolut sicher!! Steinbrücks Hinweis: Er wolle seine Frau durch die Nichtoffenlegung schützen, ist schon fast witzig und dürfte ihn in Bezug auf seine Glaubwürdigkeit erheblich schaden.

Insofern kann ich hier einzig die völlige Transparenz empfehlen, Ohne Wenn und Aber...

In den letzten Meldungen wurde bekannt, dass Peer Steinbrück sich nun doch der Transparenz zuwendet und angeblich einer Veröffentlichung zustimmt. Sofern dies stimmt, war das eine kluge und wirklich notwendige Entscheidung, die man von allen, in der Politik tätigen Personen fordern sollte. Nur so kann sich der Bürger ein Bild von der Person machen, welche er seine Stimme geben will.

Foto: Peter Schmelzle, Wikipedia, gemeinfrei.

Autor:

Kurt Nickel aus Goch

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